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Paracas und Islas Ballestas – Alle Highlights, Touren und Tipps

Paracas Islas Ballestas Highlights

Die Wüstenhalbinsel Paracas und die Islas Ballestas sind einzigartige Natur-Highlights

Von Gudrun Brandenburg

Zuletzt aktualisiert am 5. August 2022

Von Bettina Tiedke und Gudrun Brandenburg

Paracas – Überblick

Autorenfoto

Bettina Tiedke, Co-Autorin

Paracas ist eine Wüstenhalbinsel mit faszinierenden Dünenlandschaften, spektakulären Felsbuchten, schönen Stränden und Aussichtspunkten.

Etwa 20 Kilometer vor der Küste von Paracas liegen die Islas Ballestas, Heimat von Zehntausenden Seevögeln, Seelöwen und Humboldt-Pinguinen. Eine Bootstour von Paracas zu den Islas Ballestas mit Stopp am El Candelabro, einer riesigen Bodenzeichnung im Wüstensand, ist ein absolutes Muss.

Paracas liegt etwa 260 Kilometer (rund 3,5 Autostunden) südlich von Lima. Von Lima kommst du entweder mit dem Bus oder Mietwagen nach Paracas. Ein Mietwagen hat den Vorteil, dass du die Wüstenhalbinsel auf eigene Faust erkunden kannst, ohne eine organisierte Tour buchen zu müssen.

Nach Paracas kommen vergleichsweise wenige ausländische Touristen. Grund ist, dass die meisten Peru-Reisenden hauptsächlich den Süden des Landes (Cusco, Valle Sagrado, Machu Picchu, Titicacasee) bereisen und für weitere Exkursionen oftmals keine Zeit bleibt. In Paracas trifft man daher hauptsächlich einheimische Touristen an, vor allem in den peruanischen Sommermonaten von Januar bis März.

Touristisches Zentrum in Paracas ist das Fischerdorf El Chaco, manchmal auch einfach nur Paracas genannt. Der Ort ist nicht besonders groß und besteht aus einem Malecón (Strandpromenade), an dem sich ein Fischrestaurant ans andere reiht, dem Strand mit dem Touristen-Pier, von dem die Boote zu den Islas Ballestas ablegen, und einigen Straßen mit Reisebüros, kleinen Geschäften, Hotels und Hostels.

Malecón El Chaco Paracas

Malecón (Strandpromenade) in El Chaco

Teurere Hotels, u. a. das luxuriöse Hotel Paracas, a Luxury Collection Resort* und die Hacienda Bahia Paracas*, wie auch die Feriendomizile reicher Peruaner befinden sich südlich des Zentrums.

Hotel-Tipps


Eins der besten Mittelklassehotels in Paracas ist die Casa Paracas*.

Luxus genießt du im Hotel Paracas, a Luxury Collection Resort* und in der Hacienda Bahia Paracas*.

Gut und preiswert übernachtest du in El Chaco u. a. in der Hospedaje Paracas*, im Kokopelli Hostel Paracas* und in der Hospedaje Mary*.

Viele weitere Hotels in Paracas findest du in der Hotelübersicht* bei Booking.com.

Die besten Sehenswürdigkeiten in Paracas

Paracas-Nationalreservat (Reserva Nacional de Paracas)

Mirador Supay Paracas

Playa Supay, eine der vielen spektakulären Buchten im Paracas-Nationalreservat

Die Wüstenhalbinsel Paracas ist Teil eines Nationalreservats, der 1975 gegründeten Reserva Nacional de Paracas. Zu den Highlights zählen mehrere spektakuläre Felsbuchten, Strände und Aussichtspunkte, darunter der Mirador La Catedral mit einer atemberaubenden Aussicht auf die von tosender Meeresbrandung umspülte gleichnamige Felsformation, der Mirador Playa Yumaque und der Mirador de los Flamingos, von dem du vor allem in den Monaten Juli und August Flamingos beobachten kannst.

Auch lohnt auf der Paracas-Halbinsel ein Besuch des Museo de Sitio Paracas Julio C. Tello mit archäologischen Funden aus der Paracas- und Nazca-Kultur, darunter trepanierte Schädel, Totentücher und Keramiken.

Adrenalin-Junkies sollten sich auf keinen Fall eine Dünen-Buggy-Tour entgehen lassen. Eine Fahrt mit der Achterbahn ist dagegen nichts. Die zweistündigen Touren kosten je nach Anbieter zwischen 35 und 50 US Dollar pro Person und können in El Chaco in allen Reisebüros und auch in den meisten größeren Hotels gebucht werden.

Dünen-Buggy-Tour Paracas

Dünen-Buggy-Tour in der Paracas-Wüste

Hinweis: Da die Buggy-Touren nicht ganz ungefährlich sind, solltest du lieber etwas mehr Geld in die Hand nehmen und die Tour bei einem sicheren Unternehmen buchen.

Islas Ballestas

Seelöwe Islas Ballestas

Seelöwe auf einem Felsen der Islas Ballestas

Die Islas Ballestas sind drei kleine, dicht beieinanderliegende Felseninseln etwa 20 Kilometer vor der Küste von Paracas. Die drei Inseln heißen Ballesta Norte, Ballesta Centro und Ballesta Sur und sind Teil eines Naturschutzgebiets.

Die Islas Ballestas sind eine Miniaturausgabe der Galapagos-Inseln in Ecuador und werden daher häufig "Klein Galapagos" genannt. Auf den von fischreichen Gewässern umgebenen Inseln nisten Zehntausende Seevögel, darunter Kormorane, Pelikane, Blaufußtölpel und Inka-Seeschwalben. Sie alle hinterlassen hier ihre Exkremente, die den Grundstoff für den begehrten Natur-Dünger Guano bilden.

Guano wird auf den Islas Ballestas nur noch alle zehn Jahre eingesammelt und anschließend mit Kränen auf Schiffe verladen. Während dieser Zeit leben auf den ansonsten unbewohnten Inseln rund 300 Menschen. In der übrigen Zeit dürfen die unter Naturschutz stehenden Islas Ballestas nicht betreten werden.

Weitere tierische Stars auf den Islas Ballestas sind zahlreiche Humboldt-Pinguine, Seelöwen und Seebären, die hier so gut wie jeden Felsen in Beschlag nehmen.

Humboldt-Pinguine Islas Ballestas

Humboldt-Pinguine auf den Islas Ballestas. Foto: Bettina Tiedke

Neben zahllosen Tieren erwartet dich bei einer Bootstour zu den Islas Ballestas noch ein weiteres, ganz besonderes Highlight: der spektakuläre Kandelaber von Paracas (El Candelabro de Paracas). Dabei handelt es sich um eine 180 Meter hohe und mehr als 70 Meter breite Bodenzeichnung in einer Wüstendüne, die Ähnlichkeiten zu den Nazca-Linien aufweist und die Form eines Kandelaberkaktus hat.

Bootstouren zu den Islas Ballestas starten am Touristenpier (Marina Turística de Paracas) in El Chaco und dauern in der Regel zwei Stunden (die reine Fahrzeit beträgt hin und zurück eine knappe Stunde).

Für die Touren werden in der Regel lange, flache Schnellboote mit Platz für ca. 35 Personen eingesetzt. Der Preis für eine solche Tour beträgt rund 20 US Dollar pro Person.

Schnellboot Islas Ballestas

Schnellboot zu den Islas Ballestas. Foto: Bettina Tiedke

Tipp: Wenn du die Tour lieber in einer kleineren Gruppe machen möchtest, solltest du etwas mehr Geld ausgeben und deine Tour im Hotel Paracas* buchen. Die Touren mit den hoteleigenen Motorbooten kosten 31 US Dollar pro Person und starten direkt am Pier des Hotels.

Hinweis: Wetterbedingt kommt es immer wieder vor, dass die Touren zu den Islas Ballestas kurzfristig abgesagt beziehungsweise verschoben werden müssen. Besonders an sonnigen Tagen kann es in Paracas zu Sandstürmen kommen. Wenn du leicht seekrank wirst, solltest du rechtzeitig vor der Fahrt eine Reisetablette nehmen. Denn je nach Wellengang kann die Überfahrt zu den Islas Ballestas ziemlich holperig werden.

Inka- Ruinen in Tambo Colorado

Inka-Ruinen Tambo Colorado

Inka-Ruinen in Tambo Colorado. Foto: Bettina Tiedke

Ein weiterer lohnenswerter Ausflug sind die eine gute Autostunde nordöstlich von Paracas gelegenen Inka-Ruinen in Tambo Colorado. Die Inka-Siedlung wurde Mitte des 15. Jahrhunderts am nördlichen Rand des Tals des Río Pisco aus Lehmziegelsteinen erbaut und befindet sich in einem vergleichsweise guten Zustand.

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Roadtrip von Lima nach Paracas: Route und Reisebericht

Roadtrip Paracas

Roadtrip nach Paracas

Unseren Roadtrip nach Paracas haben wir am Schluss unserer insgesamt vierwöchigen Peru-Rundreise von Lima aus gemacht. Zuvor waren wir mit einem Mietwagen in Nordperu (Trujillo, Cajamarca, Kuelap) unterwegs, sind danach mit Flugzeug, Bahn und Bus quer durch die südlichen Andenregionen Perus (Arequipa, Colca Cancon, Titicacasee, Cusco, Heiliges Tal der Inkas, Machu Picchu) gereist und anschließend ins Urwaldgebiet bei Puerto Maldonado.

Am Tag unserer Rückkehr aus Puerto Maldonado haben wir am späten Nachmittag in Lima unseren Mietwagen abgeholt und sind sogleich zu unserer viertägigen Tour nach Paracas aufgebrochen. Hier unser Reisebericht. 

Tag 1: Anreise

Wir waren erst gegen 17 Uhr von unserem mehrtägigen Urwaldtrip in Puerto Maldonado zurück und ließen uns gleich nach Ankunft am Flughafen in Lima zur Mietwagenstation von Europcar fahren. Dort nahmen wir unseren Mietwagen, einen Toyota Corolla, entgegen, und stürzten uns direkt in Lima in den Feierabendverkehr.

Das war schon ein anderer Schnack, diesmal mit einem Mittelklassewagen – statt hoch und trocken im SUV wie bei unserem vorherigen Roadtrip durch Nordperu – quer durch Lima zu fahren. Man muss deutlich mehr aufpassen, weil dich in Peru in so einem Auto kaum jemand ernst nimmt und dir die ohnehin schon riesigen Lkw noch viel größer erscheinen und sich rücksichtslos ihren Weg durch die überfüllten Straßen bahnen.

Zuerst ging es noch im Hellen auf der Vía Expresa Línea Amarilla, einer zweispurigen Schnellstraße, Richtung Westen und dann auf der Panamericana Sur weiter gen Süden. Nachdem wir den Ballungsraum Lima hinter uns gelassen hatten, war das Fahren deutlich entspannter.

Panamericana Peru

Fahrt auf der Panamericana

Mittlerweile war es dunkel geworden. Rechts blinkten die Lichter der Ortschaften am Pazifik und spiegelten sich in den Wellen, links erhoben sich im Dunkeln die Berge und riesigen Sanddünen der Küstenwüste. Nach drei Stunden erreichten wir Pisco. Von dort waren es nur noch circa 12 Kilometer auf der Panamericana Sur und etwa noch mal so viele auf der sehr dunklen Landstraße nach Paracas.

Unser Hotel in Paracas, das Emancipador, befand sich an einer Privatstraße, keine 150 Meter vom Meer entfernt. Alle Zimmer hatten einen Balkon, von dem du einen schönen Blick auf die Bucht von Paracas (Bahía de Paracas) mit den sanft in den Wellen schaukelnden Fischerbooten hast.

Nur ein paar hundert Meter von unserem Hotel entfernt, begann die Strandpromenade (Malecón El Chaco), an der sich ein Restaurant ans andere reiht. In fast jedem kannst du dir die Fische und Meeresfrüchte, die du essen möchtest, in der Kühlvitrine selbst aussuchen und dann auf dem Grill oder in der Pfanne nach deinen Wünschen zubereiten lassen.

Restaurants Malecón El Chaco

Restaurants am Malecón in El Chaco

Nach dem obligatorischen Pisco Sour hatten wir uns ein Ceviche als Vorspeise und einen gegrillten Zackenbarsch als Hauptspeise bestellt. Der Pisco war, nachdem wir noch etwas Limettensaft hatten nachfüllen lassen, nicht mehr ganz so süß und der zweite für unseren Geschmack dann schon deutlich besser. Das Ceviche dagegen leider nicht so.

Die Fischstücke waren ziemlich groß und leider noch sehr roh. Da half auch der Limettensaft, den wir nachbestellt hatten, um den Fisch darin gar ziehen zu lassen, auch nicht mehr viel. Denn bevor es soweit war, kam auch schon unser gegrillter Zackenbarsch, der zum Sattwerden allein völlig ausgereicht hätte. Für das nicht so gelungene Ceviche bekamen wir noch einen Pisco aufs Haus – und sind dann ziemlich beschwingt zurück zu unserem Hotel gelaufen.

Tag 2: Fahrt über die Wüstenhalbinsel und Dünen-Buggy-Tour

Playa Yumaque Paracas

Von Klippen und Wüste eingerahmt: Playa Yumaque auf der Halbinsel Paracas

Nach dem Frühstück gingen wir schräg über die Straße zum Hotel Paracas*, um für den darauffolgenden Tag eine Bootstour zu den Islas Ballestas zu buchen. Denn in unserem Reiseführer hatten wir gelesen, dass man in dem Luxushotel – anders als bei anderen Veranstaltern – Touren in kleineren Booten bis zu maximal 20 Personen buchen kann. Mit gut 30 US Dollar pro Person war die Tour zwar etwa 10 Dollar teurer als andere Touren, doch sollten sich die Mehrkosten in jedem Fall bezahlt machen.

Also buchten wir im Reisebüro des Hotels für den kommenden Vormittag zwei Plätze für die Islas Ballestas und – da wir schon mal da waren – für denselben Nachmittag gleich noch eine Dünen-Buggy-Tour mit dem Veranstalter Adrenarena, der seine Buggy-Station ca. 20 km östlich von Paracas (Richtung Ica) hat. Mit 50 US Dollar pro Person war zwar auch diese Tour teurer als anderswo, doch wollten wir, was den Zustand des Buggys und die Fahrkünste des Fahrers betrifft, kein Risiko eingehen.

Nach einem Spaziergang an der hoteleigenen Strandpromenade und durch den parkähnlich angelegten Garten machten wir uns mit unserem Mietwagen aber erst einmal auf zu einer Erkundungstour auf der Halbinsel Paracas.

Der Eingang zum Nationalreservat (Reserva Nacional de Paracas) befindet sich unweit des Badeorts El Chaco. An der Schranke meldet man sich bei den Rangern an und bezahlt eine Nationalpark-Gebühr in Höhe von 15 Soles (3,50 Euro) pro Person. Im Gegenzug bekommst du eine Karte, auf der die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie Strände und Aussichtpunkte (Miradores) verzeichnet sind.

Gleich hinter dem Eingang zum Nationalpark beginnt eine Schotterpiste, die sich quer über die Halbinsel zieht. Die Piste ist in gutem Zustand, sodass du nicht zwingend ein Allradfahrzeug brauchst – ebenso wenig wie ein Navi oder eine Karte, da sämtliche Strände und Aussichtspunkte im Nationalreservat gut ausgeschildert sind.

Schotterpiste Paracas

Schotterpiste auf der Halbinsel Paracas

Wir sind zunächst in südlicher Richtung zum Mirador La Catedral mit der bekannten gleichnamigen Felsformation gefahren. Der schöne Felstorbogen aus Sandstein sah ursprünglich wie der Bogen einer gotischen Kathedrale aus, ist aber durch Wind und Wellen erodiert und bei einem Erdbeben im Jahre 2007 eingestürzt. Übrig geblieben ist nur noch der äußere Felsen.

La Catedral Paracas

La Catedral: Überreste des durch ein Erdbeben zerstörten Felstorbogens

Anhand der Dokumentationstafeln am Mirador kannst du dir aber ein Bild davon machen, wie "La Catedral" vor ihrer Zerstörung ausgesehen hat. Der Anblick von oben auf den von Wellen umtosten Felsen ist aber dennoch atemberaubend, ebenso wie der Blick auf die von 30 bis 60 Meter hohen Sandsteinklippen eingerahmte Bucht mit der gewaltigen Meeresbrandung. Im Hinterland erstrecken sich bis zum Horizont die Wüstendünen, die je nach Tageszeit lange Schatten werfen und in allen Braun- und Ockertönen schimmern.

Vom Mirador La Catedral ging es dann drei Kilometer in nördlicher Richtung weiter zur Playa Yumaque. Während im Sommer an dem knapp 1,3 Kilometer langen Strand der Bär steppt, waren wir im Oktober bei strahlendem Sonnenschein und 23 Grad ganz allein dort und genossen den fantastischen Anblick der von Sandsteinklippen umgebenen Bucht mit dem türkisblauen Pazifik im Hintergrund.

Playa Yumaque

Blick vom Aussichtspunkt auf die Playa Yumaque

Von der Playa Yumaque fuhren wir dann circa 3 Kilometer weiter über Dünen zum Mirador Istmo. Von dort hast du eine tolle Aussicht auf die Bucht von Lagunillas (Bahía de Lagunillas) mit dem kleinen gleichnamigen Fischerdorf. Dort wollten wir auf jeden Fall hin, um in einem der Fischrestaurants einen Imbiss zu uns nehmen.

Auf den ersten Blick wirkt das Fischerdorf etwas schäbig und besteht nur aus einer Hand voll Häuser, in jedem ein Restaurant, und dem kleinen Fischerhafen. Dort legte gerade ein Fischerboot an. In Erwartung, den einen oder anderen Happen vom Fang abzubekommen, kreisten bereits Pelikane vor der Kaimauer.

Pelikan Paracas

Pelikan am Kai von Lagunillas. Foto: Bettina Tiedke

Wir kehrten schließlich in der Cevicheria La Tía Fela ein, aßen dort einen leckeren Fisch und gratinierte Jakobsmuscheln, die zwar nicht ganz so toll, aber okay waren.

Von Lagunillas ging es weiter zur Playa La Mina und der etwas oberhalb gelegenen Playa El Respón. An der Playa La Mina gibt es auch Toiletten und Waschräume. Die Straße dorthin zieht sich ziemlich spektakulär den Hang hinunter und du hoffst, dass deine Bremsen jetzt nicht versagen.

Oberhalb beider Playas befinden sich jeweils Parkplätze mit Aussichtspunkten, von denen du einen tollen Blick auf die von hohen Klippen eingerahmten Buchten hast. Runter zum Strand gelangst du über Steintreppen.

Playa El Respón

Blick vom Aussichtspunkt auf die Playa El Respón

Da die Straße an diesem Zipfel der Paracas-Halbinsel endet, fuhren wir diese wieder ein Stück zurück und dann ein paar Kilometer in nordöstlicher Richtung weiter zum Museo de Sitio Julio C. Tello, in dem Fundstücke u. a. aus der Paracas-Kultur (siehe Infokasten unten) ausgestellt sind.

Die Paracas-Kultur


Die Paracas-Kultur existierte zwischen 1000 v. Chr. bis 200 n. Chr. und umfasste die heutige Region Ica. Auf der Halbinsel Paracas entdeckte der peruanische Archäologe Julio C. Tello, nach dem auch das dortige Museum benannt ist, im Jahr 1927 ein riesiges Gräberfeld mit hockenden Mumien, die in feinste Tücher eingewickelt waren.

Die wertvollen Totentücher (Mantos) waren bis zu 20 x 4 Meter groß, sehr fein gewebt und bestachen durch ihre Farbenvielfalt und feinen Muster. Darüber hinaus fanden sich in den Gräbern auch Werkzeuge, Waffen, Schmuck und Lebensmittel.

Bei seinen Ausgrabungen fand Tello zwei unterschiedliche Gräberfelder. Das eine, ein Massengrab aus der Zeit von etwa 100 v. Chr., war nur über einen fünf bis acht Meter tiefen Schacht (Paracas-Cavernas) zugänglich. Alle Mumien hatten eine Öffnung in der Schädelhöhle (Trepanation), die mit einem Goldplättchen verschlossen war.

In der neben dem Massengrab gelegenen Paracas-Nekropole aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. fanden die Archäologen einzelne in Körben beigesetzte und ebenfalls in Mantos eingewickelte Mumien. Bei diesen Toten handelte es sich wahrscheinlich um hochrangige Persönlichkeiten.

Vom Museum Sitio Julio C. Tello führt ein circa 200 Meter langer Weg hinunter zu einer Lagune. Vom Ende des Wegs kannst du mit dem Fernglas oder Teleobjektiv die Flamingos am Strand beobachten. Sich den Vögeln weiter zu nähern oder den Weg zu verlassen, ist strikt verboten. Solltest du es dennoch tun, pfeifen dich die Ranger sofort zurück.

Lagune Paracas

Der Weg vom Museum zur Lagune mit den Flamingos

Nach unserer sehr eindrucksvollen ersten Erkundungstour auf der Halbinsel Paracas sollten wir am Nachmittag bei unserer Dünen-Buggy-Tour noch tiefer in die Wüste eintauchen. Um 15 Uhr holte uns ein Mitarbeiter des Veranstalters "Adrenarena" (der Name ist Programm!) im Hotel ab. Mit einem klimatisierten VW-Bus fuhren wir zunächst gut 20 Kilometer Richtung Osten.

Spätestens nach dem zweiten Überholmanöver hätten wir ahnen können, dass der Fahrer des VW-Busses auch der Fahrer unseres Dünen-Buggys sein würde.

Nachdem wir nach einer knappen Stunde Fahrt mit dem VW-Bus an der Wüstenstation von "Adrenarena" angekommen waren, pellte sich unser Fahrer denn auch gleich aus seinem schicken schwarzen Jackett und tauschte dieses gegen eine ziemlich abgelebte Lederjacke ein. Seinem Beispiel folgend, zogen wir anschließend unsere Multifunktionstücher über Mund und Nase und vervollständigten unser Wüsten-Outfit mit großen, dunklen Staubbrillen.

Staubbrillen Buggy-Tour

Gegen Staub und Sand gefeit: unser Buggy-Wüsten-Outfit

Unser Driver schien nicht nur seine Jacke, sondern auch sein ganzes Wesen gewechselt zu haben. Vom zurückhaltenden VIP-Fahrer hatte er sich zum dauergrinsenden Abenteurer mit blitzenden Augen verwandelt.

Kurz darauf saßen wir auf den Schalensitzen unseres Dünen-Buggys. Spätestens, als unser Fahrer unsere Vier-Punkt-Gurte festzurrte, wurde uns doch etwas mulmig zumute. Aber da steckte er auch schon den Zündschlüssel ins Schloss und bretterte mit röhrendem Motor auf die erste Düne zu.

Dünen-Buggy-Tour Paracas

Oben angekommen, fragte er uns, ob wir es eher gemütlich oder "richtig" haben wollten. Wir entschieden uns für "richtig". Also fuhr er mit uns im Affenzahn auf eine noch höhere Düne hinauf. "Nein, da kann er doch jetzt nicht runterfahren!?" Das hatten wir aber noch gar nicht zu Ende gedacht, als der Buggy schon abwärts schoss und wir nur noch hoffen konnten, dass die Karre sich nicht überschlägt.

Dünen-Buggy-Tour

Im Affenzahn mit dem Buggy durch die Wüste

Kaum hatten wir die nächste Düne erklommen, ging es nach einer scharfen Rechtsdrehung gleich wieder hinunter, diesmal aber schräg zum Abhang, damit wir mehr davon hatten – und sehen konnten, wie es sich anfühlt, wenn man mit 60 Sachen mit dem Buggy ins Sliden kommt. "Sch…!" Das war schon alles ziemlich waghalsig, doch hatten wir nicht einen Moment das Gefühl, dass unser Fahrer nicht wüsste, was er tut.

Nach knapp einer Stunde Dünenfahrt im Geschwindigkeitsrausch hielten wir auf der höchsten Düne an und genossen bei Sonnenuntergang den atemberaubenden Blick auf die umliegende Wüstenlandschaft.

Nach einem Foto-Shooting und einer mehr oder weniger gelungenen Abfahrt mit dem Sandboard ging es über mehrere hohe Dünen in halsbrecherischem Tempo wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Sonnenuntergang Paracas-Wüste

Fotoshooting in der Wüste bei Sonnenuntergang

Auch wenn man kein Adrenalin-Junkie ist, ist so eine Dünen-Buggy-Tour eine ziemlich tolle Erfahrung aber – Asche auf unser Haupt – alles andere als nachhaltig.

Dass wir nach dem Aussteigen noch etwas wackelig auf den Beinen waren, dürfte nach so einer Fahrt normal sein. In jedem Fall brauchten wir erst mal einen Schnaps und bestellten uns an der Rezeption der Buggy-Station einen Pisco pur. Währenddessen machte sich unser Fahrer schon für die nächste Tour klar, winkte uns noch einmal zu und verschwand mit einer nichtsahnenden, dreiköpfigen Familie in einer riesigen Staubwolke in der Wüste.

Den Tag ließen wir am Malecón in El Chaco bei einem spektakulären Sonnenuntergang mit einem Pisco-Sour ausklingen.

Tag 3: Islas Ballestas und Ruinen in Tambo Colorado

Seelöwen Islas Ballestas

Seelöwen auf den Islas Ballestas

Unsere Tour zu den Islas Ballestas hätte eigentlich um 8 Uhr am privaten Bootsanleger des Hotels Paracas starten sollen. Vor Ort teilte man uns jedoch mit, dass aufgrund eines möglichen Sandsturms aktuell überhaupt keine Boote fahren dürften, da die Hafenbehörde die Bucht von Paracas aus Sicherheitsgründen hatte sperren lassen.

Wir vereinbarten, dass man uns anrufen möge, falls die Tour doch noch stattfinden würde, und gingen etwas enttäuscht zurück zu unserem Hotel.

Als wir gerade überlegten, was wir alternativ unternehmen könnten, klingelte gegen 10 Uhr das Telefon. Die Hafenbehörde habe die Bucht freigegeben, hieß es, unser Boot sei nun startklar. Also nichts wie los!  

Wir waren an Bord nur zu acht und konnten uns unsere Plätze aussuchen. Nachdem alle die Schwimmwesten übergezogen hatten, legte das Boot auch schon ab und bretterte in einiger Entfernung zur Küste aufs Meer hinaus.

Bootstour Islas Ballestas

Bootsfahrt zu den Islas Ballestas

Backbord, auf einer Wüstendüne an der Küste, tauchte er dann plötzlich in seiner ganzen Erhabenheit auf: der Kandelaber von Paracas (El Candelabro de Paracas), ein circa 180 Meter hohes und 70 Meter breites Scharrbild (Geoglyphe), dessen Form an einen Kandelaberkaktus beziehungsweise an einen dreiarmigen Leuchter erinnert.

El Candelabro de Paracas

Der Kandelaber von Paracas (El Candelabro de Paracas)

Der Kandelaber von Paracas soll wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge circa 200 v. Chr. entstanden sein. Wer ihn aber erschaffen und welche genaue Bedeutung die aus 10 Meter breiten und 1,5 Meter tiefen Gräben bestehende Erdzeichnung hat, ist bis heute unbekannt. Fest steht nur dass der Kandelaber, der auch noch aus 20 Kilometern Entfernung zu erkennen ist, Seefahrern seit jeher als Landmarke dient.

Nachdem wir die gewaltige Erdzeichnung aus allen erdenklichen Perspektiven fotografiert hatten, ging es etwa 12 Kilometer übers offene Meer zu den Islas Ballestas, unserem eigentlichen Ziel. Die Wellen waren mittlerweile über vier Meter hoch, aber, Göttin sei Dank, sehr langgezogen, sodass niemand an Bord seekrank wurde und unfreiwillig die Fische füttern musste.

Wir erfreuten uns an dem strahlend blauen Himmel und der langen Dünung des Pazifiks. Im Dunst voraus wurden allmählich die Umrisse der Islas Ballestas sichtbar, und kurze Zeit später hatten wir sie dann erreicht.

Islas Ballestas

Islas Ballestas

Sofort stieg uns der stechende Geruch von Guano, der Teile der Inseln meterhoch bedeckt, in die Nase. Doch die bizarren Felsen um uns herum, die mächtige Brandung und natürlich die Hauptdarsteller des Naturspektakels, die zig Tausenden Vögel, die den Guano produzieren, machten den Geruch schnell vergessen.

Ob Pelikane, Kormorane, Tölpel, Guano-Scharben oder Inka-Schwalben – sie alle nisten auf den von fischreichen Gewässern umgebenen Islas Ballestas. Wegen der Menge an Vögeln, die sich dicht an dicht auf den Felsen drängeln, sehen diese von weitem regelrecht schwarz aus.

Pelikane Islas Ballestas

Pelikane im Anflug auf die Islas Ballestas. Foto: Bettina Tiedke

Hügel Kormorane Islas Ballestas

Fast Schwarz vor Vögeln: Felsplateau mit Kormoranen. Foto: Bettina Tiedke

Ein weiteres Highlight waren die Humboldt-Pinguine. Ein ganzer Trupp von ihnen machte sich gerade auf einer Klippe hopsend auf den Weg zum Wasser. Völlig unbeeindruckt von den in ihren schwankenden Booten ausharrenden Touristen beäugten sie die Wellen, um sich dann mit einem gewagten Sprung in die Fluten zu stürzen – und schwupp, tauchten sie neben unserem Boot kurz auf und verschwanden dann wieder in den Wellen Richtung offenes Meer.

Humboldt-Pinguine Islas Ballestas

Humboldt-Pinguine im Trippelschritt. Foto: Bettina Tiedke

Neben Vögeln und Pinguinen leben auch Seelöwen auf den Islas Ballestas. Hunderte von ihnen bevölkern die Strände und Felsen der Inseln und lassen sich hier die Sonne auf den Pelz brennen. Besonders beeindruckend sind die Bullen, die mehr als doppelt so groß sind wie die Weibchen. Niedlich und zum Knuddeln erscheinen die Kleinen mit ihren großen, braunen Knopfaugen.

Seelöwen Islas Ballestas

Seelöwen auf einem Felsen

An der Playa de Maternidad, der "Aufzuchtstation" für junge Seelöwen, soll man die meisten Muttertiere mit ihren Babys sehen. Wir aber sahen an so gut wie jedem Strand und auf vielen von der Brandung umtosten Felsen Seelöwenmütter mit ihren Jungen.

Abgesehen von den Zehntausenden Vögeln, den Humboldt-Pinguinen und Seelöwen sind die Islas Ballestas mit ihrer zerklüfteten Felslandschaft schon allein ein Hingucker. Immer wieder siehst du torartige Durchbrüche in den Felsen, die den Blick auf die jeweils dahinter liegende Insel freigeben.

Eines dieser Felsentore ist ein bekanntes Postkartenmotiv. Wenn du dich mit dem Boot genau vor dem Durchbruch befindest und gerade hindurch siehst, erkennst du links und rechts die Profile zweier Gesichter. Das vordere rechts erinnert an das Profil Abraham Lincolns.

Felsentor Profil Lincoln

Felsentor mit dem Profil von Abraham Lincoln

Nachdem wir jede Bucht der Inseln abgeklappert und jeden Felsdurchbruch bestaunt hatten, ging es auch schon wieder zurück nach Paracas. Auf dem Rückweg machten wir noch einmal einen Fotostopp am El Candelabro und legten wenig später am Pier des Hotels Paracas an.

Nach einer kurzen Pause und einem Snack an der Strandpromenade in El Chaco wollten wir noch einen letzten Ausflug machen. Ziel waren die Inka-Ruinen in Tambo Colorado, einer alten Lehmziegelstadt, rund 70 Kilometer (eine gute Autostunde) nordöstlich von Paracas. Die Ruinen befinden sich im mitten in der Wüste gelegenen, fruchtbaren Tal des Río Pisco.

Tambo Colorado

Inka-Ruinen in Tambo Colorado

Lange Zeit nahm man an, dass es sich bei den gut erhaltenen Ruinen um eine militärische Anlage handele. Mittlerweile gehen die Archäologen aufgrund zahlreicher Funde aber eher von einer zivilen beziehungsweise fiskalischen Einrichtung zur Erhebung von Steuern aus. Denn in Tambo Colorado kreuzten sich mehrere Handelsrouten der Inkas, und auch sie konnten ihr riesiges Reich nur mit Steuern aufrechterhalten.

Die aus sechs Gebäudegruppen bestehende Hauptanlage erstreckt sich über zwei Hektar und umschließt einen großen Platz, der vermutlich als Zeremonialplatz genutzt wurde. Die Lehmziegelmauern der rasterförmig angelegten Gebäude sind bis zu 70 Zentimeter dick und weisen die "inkatypischen" trapezförmigen Fensteröffnungen und Nischen auf. Auch heute noch sind an einigen Gebäudeteilen die rot-gelben Wand-Bemalungen erhalten.

Rund um die Ruinen befinden sich weitere Fragmente, die vermutlich ebenfalls zur Siedlung gehörten. Auf dem Gelände gibt es außerdem ein kleines Museum, in dem die Geschichte (soweit bekannt) von Tambo Colorado anhand von Modellen und Fundstücken dokumentiert ist. Wir waren an diesem Tag ganz allein in Tambo Colorado und mussten den Museumwärter erst wecken.

Das war eine tolle Abschlussexkursion. Wie vielerorts in Peru war es auch hier wieder faszinierend, mitten in der Wüste, entlang eines Flusses, ein großes, fruchtbares Tal zu sehen.

Noch ein letztes Mal gingen wir abends in El Chaco essen. Die gegrillten Entrecôtes im Restaurant "La Parrilla De Nerly" (Tipp!) waren die besten, die wir auf unserer gesamten vierwöchigen Peru-Reise gegessen haben.

Tag 4: Rückfahrt nach Lima und Rückflug nach Deutschland

Unsere Reisetaschen hatten wir noch am Vorabend gepackt. Nach dem Frühstück in unserem Hotel machten uns um 8 Uhr mit unserem Mietwagen auf den Rückweg nach Lima. Diesmal bei Tage. Wieder führte der Weg durch faszinierende Wüstenlandschaften, vorbei an Dünen, Bergen und tiefgrünen Flusstälern.

Nach circa 150 Kilometern hatten wir plötzlich die Polizei neben uns. Zwei Beamte in einem Geländestreifenwagen forderten uns per Handzeichen auf, anzuhalten. Gesagt, getan. Angeblich seien wir statt mit 80 km/h, wie auf diesem Teilstück der Panamericana maximal erlaubt, mit 105 km/h unterwegs gewesen, klärten uns die Polizisten mit leicht hämischem Grinsen auf – und zückten sogleich den Bußgeldkatalog. Gut 400 US Dollar Strafe sollten wir fürs angebliche Zuschnellfahren blechen.

Wir waren uns zwar sicher, dass wir allenfalls geringfügig schneller als 80 km/h gefahren waren, doch gegen die korrupten Polizisten war in der Kürze der Zeit nicht anzukommen. Schließlich hatten wir nach Lima noch ein gutes Stück Weg vor uns und mussten dort vor unserem Rückflug nach Deutschland noch den Mietwagen zurückgeben.

Europcar hatte uns zwar schon im Vorfeld vor korrupten Polizisten in Peru gewarnt und geraten, in solch einem Fall erst einmal bei Europcar anzurufen, um die Sache klären zu lassen, doch der Zeitdruck war einfach zu groß. Zumal die Polizisten damit drohten, meinen Führerschein einzukassieren und den Wagen stillzulegen.

So gaben wir uns einen Ruck und kratzten vor den gierigen Augen der Polizisten unser restliches Bargeld zusammen, umgerechnet etwa 100 Euro. Die Polizisten warfen sich rasch einen kurzen, vielsagenden Blick zu und meinten in einem plötzlich sehr freundlichen Ton, dass die Sache erledigt wäre, wenn wir ihnen das Geld gäben.

Da wir ein Jahr zuvor in Costa Rica bereits eine ähnliche Situation erlebt hatten, zögerten wir nicht lange und bezahlten. Wie nicht anders zu erwarten, stopften sich die Polizisten das Geld in die eigenen Taschen und wünschten uns freundlichst, ja beinahe schleimig, eine gute Weiterfahrt.

Im nächsten Ort, Santa Cruz de Asia, hielten wir ziemlich frustriert an und tankten das fehlende Bargeld auf. Die restliche Fahrt nach Lima verlief glücklicherweise ohne weitere Zwischenfälle. Gegen 12 Uhr kamen wir bei Europcar nahe Flughafen an und gaben unseren Mietwagen zurück. Anschließend fuhr man uns rüber zum Flughafen, wo wir vor unserem Rückflug nach Deutschland noch einen letzten Pisco Sour tranken. Adiós Perú!

Karten Paracas und Islas Ballestas

Reisetipps für Paracas

Klima und beste Reisezei

Paracas kann im Prinzip das ganze Jahr über bereist werden, da das Klima auf der Wüstenhalbinsel stets mild und trocken ist. Am wärmsten mit bis zu 29 Grad ist es während des peruanischen Sommers zwischen Januar und März. In dieser Zeit machen allerdings viele Peruaner Urlaub in Paracas, sodass die Strände auf der Halbinsel oftmals voll sind.

Mit Ausnahme der Sommermonate steigen über Paracas wie auch über der gesamten peruanischen Pazifikküste häufig Nebel auf. Daher kann die Sicht mitunter stark eingeschränkt sein.

Die jährliche Durchschnittstemperatur in Paracas beträgt 20 bis 22 Grad Celsius, nachts etwa 16 Grad.

Baden ist in Paracas wie fast an der gesamten peruanischen Pazifikküste kein wirklicher Spaß. Denn das Meer ist mit 13 bis 16 Grad bitterkalt. Grund ist, dass der Humboldtstrom kaltes Wasser aus der Antarktis an die Pazifikküste Südamerikas bringt.

Essen

Jakobsmuscheln

Jakobsmuscheln stehen in Paracas auf fast jeder Speisekarte

Wenn du gern Fisch isst, bist du in Paracas richtig. Denn der Badeort El Chaco besitzt einen großen Fischerhafen, und an der Strandpromenade (Malecón) reiht sich ein Fischrestaurant ans andere.

Gute Fischrestaurants am Malecón sind u. a. das Restaurant Nautilus, Destinos Resto-Bar und die Cevichería Rustikarreta. Fisch und Meeresfrüchte wie Corvina (Adlerfisch), Lenguado (Seezunge), Camarones (Garnelen) und Langostas (Langusten) kannst du dir in den meisten Restaurants in El Chaco selbst aussuchen und dann nach deinen Wünschen auf dem Grill oder in der Pfanne zubereiten lassen. Die Preise für Fisch- und Meeresfrüchtegerichte liegen bei durchschnittlich 35 bis 50 Soles (8,30 bis 11,80 Euro).

Touren

Bootstour zu den Islas Ballestas


Zu den absoluten Highlights in Paracas zählt eine Bootstour zu den Islas Ballestas. Auf den drei kleinen Felseninseln nisten Zehntausende Vögel. Außerdem kannst du hier Humboldt-Pinguine, Seelöwen und Seebären sehen. Die rund zweistündigen Touren starten meist gegen 8 und 10 Uhr vom Touristenpier in El Chaco. Preis: ab 20 Euro pro Person.

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Tour durch das Paracas-Nationalreservat


Tour Paracas-Nationalreservat

Straße im Paracas-Nationalreservat

Mit seinen Wüstendünen, bizarren Felsformationen und von hohen Klippen eingerahmten Buchten ist das Paracas-Nationalreservat (Reserva Nacional de Paracas) ein absolutes Muss. Eine private, rund dreistündige Tour durch das Nationalreservat kostet circa 40 Euro pro Person.

Dünen-Buggy-Touren


Du willst den ultimativen Adrenalin-Kick? Dann solltest du in jedem Fall eine Dünen-Buggy-Tour machen. Die hohen Sanddünen auf der Wüstenhalbinsel Paracas wie auch in der rund 75 Kilometer entfernten Wüstenoase Huacachina eignen sich perfekt für solche Touren. Ab Paracas kosten die Touren zwischen 50 und 60 Euro pro Person und beinhalten neben der Buggy-Tour meist auch Sandboarding sowie die An- und Rückfahrt im Mini-Van. 

Tour zu den Inka-Ruinen in Tambo Colorado


Wenn du dich für Inka-Ruinen interessierst, lohnt sich eine Tour nach Tambo Colorado in jedem Fall. Die Inka-Siedlung erstreckt sich über eine Fläche von zwei Hektar und ist vergleichsweise gut erhalten.

Die rund vierstündigen Touren nach Tambo Colorado kosten ab Paracas zwischen 50 und 60 Euro pro Person. Tambo Colorado liegt circa 70 Kilometer von Paracas entfernt. Die Fahrt dorthin dauert eine gute Stunde.

Rundflug über die Nazca-Linien (ab Pisco)


Nazca-Linien Luftbild

Blick aus der Luft auf die Nazca-Linien. Foto: Chankawee/123RF

Bei den Nazca-Linien handelt es sich um bis zu 20 Kilometer lange Wüsten-Scharrbilder (Geoglyphen), über deren Entstehung Wissenschaftler nach wie vor rätseln. Manche der Geoglyphen haben eine rein geometrische Form (Dreieck, Trapez), andere wiederum zeigen Menschen oder Tiere. Die meisten Bodenzeichnungen sind nur aus der Luft bzw. aus dem Flugzeug zu erkennen.

Rundflüge über die Nazca-Linien werden u. a. von der peruanischen Fluggesellschaft Aerodiana ab Pisco (circa 12 km nördlich von Paracas) angeboten. Der kürzeste Flug, bei dem du 12 Geoglyphen sehen kannst, dauert 30 Minuten und kostet circa 200 US-Dollar pro Person. Längere Flüge zwischen 1 h 15 min und 1 h 40 min sind entsprechend teurer.

Touren von Lima nach Paracas

Plaza de Armas Lima

Plaza de Armas (Hauptplatz) im Lima

Von Lima aus kannst du entweder eine Tagestour oder auch eine zwei- oder mehrtägige Tour nach Paracas machen. Die Tagestouren starten in der Regel am frühen Morgen zwischen 4.30 und 6 Uhr und schließen neben einer Bootstour zu den Islas Ballestas auch eine Dünen-Buggy-Tour in Huacachina mit ein. Je nach Größe der Gruppe kosten die Touren zwischen 90 und 175 Euro pro Person.

Da die Fahrt von Lima nach Paracas gut 3,5 Stunden dauert und du die Strecke am selben Tag auch wieder zurückfahren musst, ist eine Tagestour allerdings recht stressig. Zweitägige Touren mit einer Übernachtung sind deutlich entspannter und kosten nur geringfügig mehr.

Tipp: In Lima werden auch Kombi-Touren nach Paracas (Islas Ballestas) und Nazca angeboten. Inklusive Rundflug über die Nazca-Linien kosten die Touren ab 230 Euro pro Person.

Anreise nach Paracas

Zwischen Lima und Paracas (Entfernung 260 Kilometer) bestehen täglich mehrfach Busverbindungen. Die Fahrt mit dem Bus dauert circa 4 h 15 min und kostet beispielsweise mit Cruz del Sur, einem der führenden Busunternehmen in Peru, je nach Uhrzeit und Klasse zwischen circa 21 und 57 Soles (5 bis 13 Euro) pro Strecke und Person.

Alternativ kannst du dir auch ein Auto mieten. Mit dem Auto dauert die Fahrt von Lima nach Paracas über die Panamericana Sur etwa 3,5 Stunden.

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