Close Menu

Tsunami in Thailand – Das Seebeben, Tote und Vermisste

Trümmer Tsunami Koh Phi Phi

Trümmer auf Koh Phi Phi: Die Insel im Süden Thailands wurde vom Tsunami hart getroffen

Von Gudrun Brandenburg

Zuletzt aktualisiert am 9. Mai 2024

26. Dezember 2004 - Das Seebeben im Indischen Ozean

Das Seebeben im Indischen Ozean am 26. Dezember 2004 hat insgesamt 230.000 Menschenleben gefordert. Das so genannte Sumatra-Andamanen-Beben hatte eine Stärke von 9,0 auf der Richterskala. Das Hypozentrum befand sich vor der Nordwestküste von Sumatra. Es verursachte durch mehrere starke, kurz aufeinander folgende Flutwellen immense Schäden in den Küstengebieten am Golf von Bengalen, der Andamanensee und Südasiens.

Allein in Indonesien starben infolge der Naturkatastrophe etwa 165.000 Menschen. Über 110.000 wurden verletzt, mehr als 1,7 Millionen sind in Küstengebieten am Indischen Ozean obdachlos geworden. Die genaue Zahl der Toten wird jedoch nie bestimmt werden können, da unter anderem aus Furcht vor Seuchen viele Todesopfer schnell in Massengräbern bestattet wurden.

Tsunami in Thailand: 5395 Tote und 2481 Vermisste

In Thailand haben die Flutwellen unter anderem Phuket, Khao Lak und Koh Phi Phi besonders hart getroffen. Nach offiziellen Angaben lag die Zahl der Tsunami-Opfer in Thailand bei 5395, davon waren 2400 Ausländer und 1175 Opfer unbekannter Herkunft. Von den 2481 Vermissten waren mindestens 1924 Thais (Quelle: UNO). Laut Aussage eines Diplomaten soll es allein in Khao Lak 4000 Tote gegeben haben. Die "offizielle" Zahl von 5395 Tsunami-Opfern in Thailand stützt sich auf Angaben des damaligen Premierministers Thaksin Shinawatra Anfang des Jahres 2005.

Gedenken Tsunami-Opfer Khao Lak

Gedenken an die Tsunami-Opfer am Nang Thong Beach in Khao Lak

Thaksin lehnt ausländische Hilfe ab

Nach der Katastrophe lehnte Thaksin Hilfe aus dem Ausland ab. Mit den Folgen des Tsunami könne Thailand allein fertig werden, hieß es. Er wolle die Kreditwürdigkeit seines Landes nicht gefährden. Tatsächlich fielen die Hilfeleistungen der Regierung viel zu gering aus. Jeder erhielt nur 2000 Baht (ca. 50 Euro). Für jedes verlorene Haus gab es 20.000 Baht (ca. 500 Euro) sowie einen Ersatzbau mit 40 Quadratmetern Wohnfläche im Wert von 120.000 Baht (ca. 3000 Euro). Diese Häuser wurden wegen ihrer minderwertigen Qualität von der Bevölkerung jedoch weitgehend abgelehnt. Einige aus dem Ausland finanzierte Hilfsorganisationen bauten qualitativ weitaus bessere Häuser, z.B. die Mercy Foundation und Habitat for Humanity.

Frühwarnsystem und Fluchtwege für den Notfall

Warnschild Tsunami Hazard Zone Khao Lak

Tsunami Gefahrenzone: Warnschild in Khao Lak

Längst ist an den gefährdeten Küsten Thailands ein Tsunami-Frühwarnsystem installiert worden. Im Tsunami-Museum in Bang Niang (Khao Lak) wird das System detailliert anhand von Schautafeln erklärt. Ebenso wie der Hergang des Seebebens vor Sumatra am 26. Dezember 2004. Hinweisschilder an Stränden und Küstenstraßen weisen im Süden Thailands zudem auf Fluchtwege und Krankenhäuser hin.

Polizeiboot Tsunami-Museum Khao Lak

Vom Tsunami kilometerweit ins Land gespült: Polizeiboot 813 im Tsunami-Museum in Khao Lak

Bevor die Welle Khao Lak verschlang – Zehn Monate vor der Katastrophe

Wir lieben diesen Strand. Seinen weißen, feinen Sand, die hohen Palmen, die schönen Restaurants und Bars nur wenige Meter vom Wasser entfernt. Wir sind am Bang Niang Beach in Khao Lak und schreiben das Jahr 2004. Es ist Februar, die Andamanensee ist spiegelglatt an diesem Tag, der Himmel wolkenlos. Und keiner ahnt, dass in nicht einmal mehr als zehn Monaten hier nichts mehr so sein wird, wie es einmal war und heute ist.

Am Morgen des 26. Dezembers wird eine monströse Welle kommen, wie aus dem Nichts auftauchen und Khao Lak dem Erdboden gleich machen. Menschen werden hilflos ertrinken und von Baumstämmen und Trümmern erschlagen.

Es werden Einheimische sterben, ebenso wie Touristen. Kinder, die gerade noch glücklich im Sand gebuddelt haben, werden in Bruchteilen von Sekunden von der Welle verschlungen werden. In den Swimmingpools der zerstörten Hotels und Resorts werden sich Leichen stapeln. In nicht einmal mehr als zehn Monaten wird ein Tsunami Thailands Küsten und weite Teile Südostasiens verwüsten und Tausende Menschenleben fordern.

Anzeige --- Thailand Touren und Ausflüge

Powered by GetYourGuide

Doch heute, an einem Tag Ende Februar des Jahres 2004, ist das Meer ganz ruhig hier in Khao Lak. Touristen spazieren sorglos den Strand entlang, baden oder schnorcheln, Backpacker hängen vor ihren Hütten ihre frisch gewaschene Wäsche in die Sonne, an den Tischen der Strandrestaurants wird gegessen und gelacht.

In zehn Monaten aber wird das Lachen schlagartig verstummen, verzweifelte Hilfeschreie werden die Luft zerreißen, wenn der Tsunami auf Thailand zu rollt. Und die Bambus-Hütten, vor denen heute Rucksackreisende ihre Wäsche zum Trocknen aufhängen, und die Strandrestaurants werden die ersten sein, die das Meer verschluckt. Von den hohen Palmen werden nur noch wenige stehen bleiben und einmal an frühere Tage erinnern.

Diese Seiten könnten dich auch interessieren!


Khao LakKhao LakLesen Koh Phi PhiKoh Phi PhiLesen
Koh LantaKoh LantaLesen KrabiKrabiLesen

nach oben

Wer schreibt hier?

  • Gudrun
  • Hi, ich bin Gudrun, Redakteurin, Mitte 50, lebe in Berlin, liebe Südostasien & die Welt und schreibe Planet2Go. Schön, dass du auf meiner Seite bist!