15 Tipps für deine Tansania-Safari – plus Reisebericht
Vorausgesetzt, du bist zur richtigen Zeit am richtigen Ort, kannst du bei einer Safari in Tansania haufenweise Tiere sehen – auch die Big Five
Zuletzt aktualisiert am 12. Juli 2024
Inhalt
Safaris in Tansania – Überblick
Du willst die Big Five in freier Wildbahn erleben? Dann ist eine Safari im Norden von Tansania die perfekte Wahl. Im Serengeti-Nationalpark mit der größten Löwen-Population Afrikas hast du gute Chancen, nicht nur dem König der Tiere zu begegnen, sondern auch Leoparden, Elefanten, Büffel und das eine oder andere Nashorn zu sehen.
Die Big Five sind aber längst nicht alles, was dir auf einer Safari durch die Serengeti und die anderen Nationalparks im Norden Tansanias über den Weg laufen wird. Hinzu kommen Zebras, Gnus, Giraffen, Flusspferde, Schakale, Antilopen, Paviane und, und, und... Vorausgesetzt, du bist zur richtigen Zeit am richtigen Ort und hast einen Guide, der die Nationalparks wie seine Westentasche kennt.
Damit wären wir schon bei zwei grundlegenden Dingen, die du vor der Buchung deiner Tansania-Safari beachten solltest: die Reisezeit und die Wahl des passenden Anbieters. Weitere wichtige Kriterien sind die Dauer der Safari, die Art der Unterbringung und die Kosten.
Bevor meine Freundin und ich unsere Tansania-Safari gebucht haben, haben wir viel Zeit in die Recherche für unsere Reise investiert. Am Ende hat sich die Mühe jedoch mehr als gelohnt. Wir haben auf unserer sechstägigen Safari durch die Nationalparks im Norden von Tansania Tiere zuhauf gesehen, hatten unserer Meinung nach den besten Guide ever und waren mit den Unterkünften in unserer Preisklasse absolut zufrieden.
Zebras im Serengeti-Nationalpark
Insgesamt waren wir knapp 20 Tage in Tansania unterwegs. Vor unserer Safari haben wir noch zwei Tage auf einer Farm am Kilimandscharo verbracht, nach der Safari jeweils zwei Tage in den Usambara-Bergen sowie am Ushongo Beach im Nordosten von Tansania. Zum Schluss waren wir noch eine knappe Woche auf Sansibar. Alles in allem war unsere Tansania-Reise ein unvergessliches Erlebnis – und die Safari das krönende Highlight.
Um dir die Recherche zu allen wichtigen Fragen, die eine Safari im Norden von Tansania betreffen, zu erleichtern, habe ich hier alle wichtigen Punkte für dich zusammengefasst.
Des Weiteren findest du weiter unten auf der Seite meinen Reisebericht mit dem genauen Ablauf unserer sechstägigen Safari inklusive vieler nützlicher Tipps.
Last not least erfährst du, wie du deine Safari bei Bedarf perfekt mit den oben genannten Reisezielen auf dem tansanischen Festland kombinieren kannst. Infos und Tipps für deinen Urlaub auf Sansibar bekommst du auf meiner Seite Sansibar – Die besten Strände, Sehenswürdigkeiten und Tipps.
Anzeige --- Tansania Safaris
Tansania-Safaris: Antworten auf 15 wichtige Fragen
1. Was ist das Besondere an einer Safari im Norden Tansanias?
Bei einer Safari durch den Norden Tansanias entlang des sogenannten Northern Circuit hast du nicht nur die Chance, die Big Five zu sehen, sondern auch ein weltweit einzigartiges Naturschauspiel zu erleben. Die Rede ist von der Great Migration, der Großen Tierwanderung, durch die Serengeti.
Alljährlich ab Dezember versammeln sich im Süden der schier endlosen Grassavanne hunderttausende Gnus und Zebras, um anschließend auf der Suche nach Wasser und frischem Gras Richtung Norden in die Masai Mara nach Kenia zu ziehen. Begleitet werden sie u. a. von Thomson-Gazellen, verschiedenen Antilopenarten und zahlreichen hungrigen Raubtieren.
Gnu- und Zebraherden in der Serengeti
2. Welche Nationalparks liegen am Northern Circuit und welche Tiere leben dort?
Bei mehrtägigen Safaris entlang des Northern Circuit werden üblicherweise die folgenden Nationalparks angefahren: Tarangire-Nationalpark, Serengeti-Nationalpark, Ngorongoro-Krater und Lake-Manyara-Nationalpark. Da so gut wie alle Safaris durch den Norden Tansanias in oder nahe der Stadt Arusha starten, steht bei vielen Safaris zumindest optional auch ein Tagesauflug in den nahegelegenen Arusha-Nationalpark auf dem Programm.
Arusha-Nationalpark
Der Arusha-Nationalpark mit dem erloschenen Vulkan Mount Meru zählt zu den kleinsten Nationalparks in Tansania. Dennoch kannst du hier bei einer Walking-Safari eine Vielzahl von Tieren sehen. Dazu zählen u. a. Giraffen, Büffel, Elefanten, Zebras, Warzenschweine und Schwarz-weiße Stummelaffen (Colobus).
Tarangire-Nationalpark
Der Tarangire-Nationalpark ist bekannt für seine große Elefanten-Population
Der Tarangire-Nationalpark liegt gut 100 Kilometer (zwei Autostunden) von Arusha entfernt und ist in der Regel der erste, manchmal auch der letzte Nationalpark, der bei einer Safari durch den Norden von Tansania auf dem Programm steht. Berühmt ist der Park vor allem für seine große Elefanten-Population und die vielen Affenbrotbäume (Baobabs).
Baobab (Affenbrotbaum) im Tarangire Nationalpark
Elefanten sind aber nicht alles, was es im Tarangire-Nationalpark an Tieren zu sehen gibt. Weitere dort heimische Tierarten sind u. a. Zebras, Gnus, Impalas, Büffel, Giraffen, Flusspferde, Löwen, Leoparden, Mangusten und Paviane. Zu den rund 300 Vogelarten im Park zählen Papageien, Nashornvögel und Adler.
Serengeti-Nationalpark
Der Serengeti-Nationalpark ist ohne Frage das absolute Highlight einer Tansania-Safari. Die scheinbar endlose Grassavanne hat eine Fläche von rund 30.000 Quadratkilometern und erstreckt sich bis in den Süden Kenias. Knapp 15.000 Quadratkilometer der Fläche (entspricht etwa der Hälfte der Größe Belgiens) sind Nationalpark.
Der Serengeti-Nationalpark, der seit 1981 zum UNESCO-Weltnaturerbe zählt, ist der Lebensraum von Millionen von Tieren. Neben den Big Five kannst du hier vor allem Gnus, Zebras, Giraffen, Thomson-Gazellen, diverse Antilopenarten, aber auch Hyänen, Schakale, Paviane, Geparde, Flusspferde, Krokodile und etliche Vogelarten sehen.
Löwen zählen zu den tierischen Stars im Serengeti-Nationalpark
Weltberühmt ist die Serengeti für ein Schauspiel der besonderen Art. Jedes Jahr findet hier die Great Migration, die Große Tierwanderung, statt. Wie sie genau verläuft, erfährst du weiter unten.
Ngorongoro-Krater
Der Ngorongoro-Krater ist Teil des Serengeti-Nationalparks. Zu den ständigen Bewohnern des rund 26.000 Hektar großen Kraters zählen Raubtiere wie Löwen, Hyänen und Leoparden, aber auch Elefanten, Flusspferde, Zebras, Büffel, Gnus, Elenantilopen und Thomson-Gazellen.
Büffelherde im Ngorongoro-Krater
Bedauerlicherweise ist die Zahl der Nashörner im Ngorongoro-Krater in den vergangenen Jahrzehnten auf nur noch ein gutes Dutzend geschrumpft. Eins der Tiere zu Gesicht zu bekommen, ist also reine Glückssache.
3. Wie komme ich nach Arusha?
Arusha ist Startpunkt für die meisten Safaris im Norden von Tansania. Der nächstgelegene internationale Flughafen ist der rund 50 Kilometer von der Stadt entfernte Kilimanjaro Airport. Zu den europäischen Airlines, die den Kilimanjaro Airport anfliegen, zählen u. a. Edelweiss Air, Air France, KLM und Turkish Airlines. Die Flugzeit beispielsweise von Zürich nach Kilimandscharo beträgt rund achteinhalb Stunden.
Hotel-Tipps für Arusha und Umgebung
Gute Mittelklasse-Hotels in und nahe Arusha sind u. a. das Africa Safari Arusha*, das Bright Star Hotel* und das Comfort Eland Hotel limited*.
Komfortabel, aber auch teurer sind das Kibo Palace Hotel Arusha*, die The Milimani Lodge* und das Gran Melia Arusha*.
Viele weitere Hotels wie auch Privatunterkünfte in und nahe Arusha findest du in der Hotelübersicht* bei Booking.com.
4. Wann ist die beste Reisezeit für eine Tansania-Safari?
Die beste Reisezeit für eine Safari durch den Serengeti-Nationalpark und die anderen Nationalparks im Norden von Tansania sind die beiden Trockenzeiten von Juni bis Oktober und von Januar bis März. Dann zieht es die Tiere in Gebiete, in denen sie Wasser und frisches Gras finden. Hier sind sie leichter auszumachen als in der Regenzeit, wo sie sich verstreuen.
Zebras an einem Wasserloch im Tarangire-Nationalpark
Im Norden Tansanias liegen die durchschnittlichen Tagestemperaturen ganzjährig zwischen 25 und 29 Grad Celsius. Nachts fällt das Quecksilber allerdings mitunter auf kühle 14 Grad.
5. Wann und wo genau kann man in der Serengeti die Great Migration sehen?
Die Great Migration in der Serengeti mitzuerleben, ist das krönende Highlight einer Tansania-Safari. Alljährlich ziehen rund zwei Millionen Gnus, zig Tausende Zebras, Gazellen und Antilopen auf der Suche nach Wasser und frischem Gras von der südlichen Serengeti Richtung Norden in die Masai Mara nach Kenia. Begleitet werden sie auf ihrer rund 800 Kilometer langen Wanderung stets von ihren Jägern, von Löwen, Hyänen und anderen Raubtieren.
Um das einzigartige Naturschauspiel beobachten zu können, bedarf es etwas Glück. Denn letztlich hängt der Verlauf der Großen Tierwanderung davon ab, zu welcher Zeit genau in welchen Gebieten der Serengeti Niederschläge fallen. Eine Garantie, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, gibt es also nicht.
Bevor die Great Migration startet, versammeln sich die Gnus und Zebras ab Dezember im südlichen Teil der Serengeti, um dort ihre Kälber zur Welt zu bringen. Laut der Webseite Serengeti National Park handelt es sich dabei um die Gebiete südöstlich von Seronara bis zum Ndutu-Gebiet nahe Ngorongoro-Krater. Die beste Zeit, um die sogenannte Calving Season mitzuerleben, ist den Angaben zufolge der Monat Februar, wo die meisten Kälber geboren werden.
Zebras auf Wanderschaft in der Serengeti
Die eigentliche Great Migration beginnt gewöhnlich nach Ende der Großen Regenzeit zwischen Ende April und Anfang Juni. Dann bewegen sich die Tiere in kilometerlangen Kolonnen zunächst in die westlichen Gebiete der Serengeti. Dort erwartet sie mit der Überquerung des Grumeti-Flusses das erste große Hindernis.
Laut der Webseite "Serengeti National Park" sammeln sich die Herden am Südufer des Flusses mitunter bis zu zwei Wochen, bevor sie das gefährliche River Crossing wagen. Denn im Fluss lauern jede Menge Krokodile, die auf satte Beute nur so warten und denen alljährlich tausende Gnus und Zebras zum Opfer fallen.
Nach der Überquerung des Grumeti River folgt die Great Migration ihrem Weg weiter Richtung Norden. Im Juli oder August steht dann die nicht minder gefährliche Überquerung des Mara-Flusses an.
Anschließend ziehen die Herden weiter in nordwestlicher Richtung zum Masai-Mara-Naturschutzgebiet in Kenia, wo sie sich gewöhnlich bis Oktober aufhalten. Danach geht es über den Mara-Fluss und das Lobo-Gebiet wieder zurück Richtung Süden.
Im Dezember sind die Herden dann üblicherweise wieder in ihrem Kalbungsgebiet (Ndutu-Gebiet) angekommen.
Fazit: Die Zeitfenster, in denen sich die Große Tierwanderung in der Serengeti vollzieht, können abhängig von den Niederschlägen von Jahr zu Jahr schwanken. "Serengeti National Park" empfiehlt für Beobachtungen der Great Migration folgende Gebiete und Zeiten: die südöstliche Serengeti und das Ndutu-Gebiet von Dezember bis Mai, die westlichen Grasebenen von Mai bis Juli, das Serengeti-Mara-Gebiet von Juli bis Oktober, die nördliche Serengeti und das Lobo-Gebiet im Oktober und November.
6. Wie lange sollte eine Safari dauern?
Idealerweise sollte eine Safari durch die nördlichen Nationalparks Tansanias mindestens sechs Tage dauern. Wegen der teilweise langen Fahrzeiten von täglich bis zu zehn Stunden machen kürzere Safaris wenig Sinn.
Berücksichtigen solltest du außerdem, dass es bei einer Safari auch mal zu einer Reifenpanne oder spontanen Routenänderungen kommen kann, was zusätzlich Zeit kostet. Routenänderungen gibt's zum Beispiel dann, wenn dein Guide von anderen Guides Tipps bekommt, wo bestimmte Tiere sich gerade aufhalten. Und die willst du sicher nicht verpassen, stimmt's?
Auf Pirsch in der Serengeti
7. Wie finde ich den passenden Anbieter für meine Tansania-Safari?
In Tansania, vor allem in Arsuha, gibt es zahlreiche Safari-Anbieter. Am besten orientierst du dich bei deiner Suche nach dem passenden Tourveranstalter an den Bewertungen im Internet. Das haben auch wir getan und sind letztendlich bei Wilkinson Tours gelandet. Weitere gut bewertete Anbieter für Tansania-Safaris im Netz sind u. a. Blue Lotus Travel & Tours, Benson Safaris Tanzania und Gosheni Safaris.
Deutsche Reiseveranstalter und -unternehmen, die Tansania-Safaris im Programm haben, sind beispielsweise DERTOUR*, Outback Africa und Karibu-Safaris.
Tipp: Achte bei den Internet-Bewertungen von Safari-Anbietern und Reiseveranstaltern unbedingt auf folgende Kriterien: Nachhaltigkeit, Kompetenz/Erfahrung der Guides, Zustand der Fahrzeuge und Sicherheit.
8. Was zeichnet einen guten Guide aus?
Ein guter Guide ist bei einer Safari das A und O. Unser Guide Suma beispielsweise kannte sämtliche Nationalparks im Norden von Tansania wie seine Westentasche. Jede Piste, jeden Felsen und jeden Baum. Er wusste, wo sich die Tiere gewöhnlich aufhielten und war stets in Kontakt mit anderen Guides, um Tipps auszutauschen. So haben wir auf unseren Pirschfahrten Tiere zuhauf gesehen, auch die Big Five.
Unser Guide Suma
Gute Safari-Guides sollten die Tiere aber nicht nur aufspüren können, sondern auch Wissen über sie haben. Des Weiteren sollte ein Guide stets vorausschauend sein, was mögliche Gefahren betrifft, sowie sämtliche Tierschutz- und Umweltbestimmungen strikt einhalten. Was das betrifft, bist du selbst natürlich auch in der Pflicht.
9. Welche Fahrzeuge werden bei den Safaris eingesetzt?
Safari-Fahrzeuge in Tansania
In Tansania wie in anderen Ländern Afrikas werden auf Safaris gewöhnlich 4x4-Geländefahrzeuge (Toyota Land Cruiser, Jeep o. ä.) eingesetzt. Die Fahrzeuge sind in der Regel umgebaut, verfügen über ein Hubdach und neben der Fahrerkabine über jeweils drei Einzelsitze pro Seite. So hat jede:r der üblicherweise sechs bis sieben Safari-Teilnehmer:innen einen gesicherten Fensterplatz. Was den zusätzlichen, auf Pirschfahrten heiß begehrten Stehplatz am Hubdach betrifft, wechselst du dich mit den anderen reihum ab.
Auf unserer Safari haben wir hier und da auch komplett offene Geländewagen gesehen. Solche Safari-Fahrzeuge sind aus meiner Sicht alles andere als empfehlenswert. Denn ohne Dach bist du auf den stundenlangen Fahrten über Schotterpisten nicht nur gnadenlos dem Staub, sondern auch der prallen Sonne ausgesetzt.
10. Schaden Safaris den Tieren?
Sofern alle Regeln eingehalten werden, nein. Safaris können den Tieren sogar zugutekommen. Auf der Webseite der globalen Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" etwa heißt es: Safaris in Afrika bieten "eine gute Möglichkeit, den Artenschutz in diesen Ländern voranzutreiben […] und Anreize zu schaffen, Schutzgebiete einzurichten." Auch die Umweltschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) beurteilt Safaris unter bestimmten Voraussetzungen als förderlich: "Verantwortungsvolle Safaris und andere geführte Touren in der Natur können auch eine Chance sein, um die Arbeit in den Schutzgebieten zu finanzieren und Einkommensmöglichkeiten für die Menschen vor Ort zu schaffen."
Zu den Regeln, die laut Tier- und Umweltschützern bei Safaris grundsätzlich eingehalten werden sollten, zählen vor allem diese drei:
- 1. Die Tiere niemals stören und bedrängen
- 2. Die Tiere niemals füttern
- 3. Die Tiere nicht berühren
11. Was zeichnet eine nachhaltige Safari aus?
Safaris sollten wie Reisen generell möglichst ökologisch und sozialverträglich sein. Das heißt, sowohl die Natur als auch die Menschen im jeweiligen Land sollten durch den Tourismus nachhaltig profitieren, beispielsweise durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze oder die Finanzierung ökologischer und kultureller Projekte.
Was Safaris im Speziellen betrifft, sind in puncto Nachhaltigkeit einige Dinge zu beachten. Insbesondere Geländefahrzeuge, wie sie in Afrika bei Safaris üblicherweise eingesetzt werden, verbrauchen jede Menge Sprit, was wiederum eine Umweltbelastung darstellt. Um die Sache nicht noch auf die Spitze zu treiben, solltest du also keine private, sondern eine Gruppensafari buchen.
Nachhaltigkeit bedeutet auch, dass du deine Safari vorzugsweise bei einem lokalen Anbieter buchst. So kannst du weitgehend sicher sein, dass das Geld im Land verbleibt.
Wenn du auf deiner Reise mit Einheimischen Kontakt haben solltest, in Tansania beispielsweise Dörfer der Massai besuchst, verhalte dich den Menschen gegenüber zurückhaltend und respektvoll.
Massai-Dorf
Wir alle wissen, dass der Großteil der Bevölkerung in Afrika bitterarm ist. Mit dem einen oder anderen Geschenk in Form von Lebensmitteln, Getränken, Süßigkeiten, Stiften oder Schulheften für Kinder kannst du hier viel Gutes tun. Bei einer Safari sollte es Gang und Gäbe sein, am Ende des Tages sämtliche Überbleibsel aus den Lunchpaketen wie Äpfel, Kekse oder Sandwiches, sofern sie noch gut sind, an Einheimische zu verschenken.
Kommen wir noch zu zwei weiteren wichtigen Dingen: Wasser und Müll. Wasser ist in vielen Ländern und Regionen Afrikas wie auch in Tansania mehr als knapp. Vielerorts müssen Frauen kilometerweit literschwere Eimer mit Trinkwasser auf dem Kopf in ihre Dörfer schleppen. Spare daher Wasser, beispielsweise beim Duschen. Kurz abspülen, einseifen und anschließend wieder kurz abspülen – das muss in Ländern wie Tansania reichen.
Nun zum Müll. In Nationalparks, Naturschutzgebieten und anderen ökologisch sensiblen Gebieten in Tansania und weltweit sollte stets folgende Regel eingehalten werden: "Trash in, Trash out". In anderen Worten: Du lässt deinen Müll nicht vor Ort, sondern nimmst ihn wieder mit und entsorgst ihn ordnungsgemäß an anderer Stelle.
12. Was kosten Safaris in Tansania?
Safaris in Tansania sind wegen der hohen Eintrittsgelder für die Nationalparks vergleichsweise teuer. Weitere Kostenfaktoren sind Art und Dauer der Safari, die Kategorie der Unterkünfte, die Größe der Gruppe und die Jahreszeit.
Die Preise für Budget-Safaris in Tansania in der Hauptsaison starten bei etwa 200 Euro pro Person und pro Tag. In dieser Preisklasse übernachtest du in den Nationalparks in der Regel auf Zeltplätzen und/oder in Budget-Unterkünften außerhalb der Parks.
Kleingruppensafaris der sogenannten Silberklasse mit bis zu sieben Teilnehmer:innen kosten zwischen 350 und 400 Euro pro Person und pro Tag. Hier übernachtest du in Mittelklasse-Camps oder -Lodges.
Unser Zelt in einem Camp der Silberklasse
Die Preise für Tansania-Safaris mit Unterbringung in Camps beziehungsweise Lodges mit gehobener Ausstattung starten bei etwa 500 Euro pro Person und pro Tag, Luxus-Safaris ab 1000 Euro.
Wenn du in den folgenden Camps und Lodges übernachtest, musst du sogar mit Preisen von deutlich mehr als 1000 Euro pro Tag rechnen: Meliá Serengeti Lodge*, One Nature Nyaruswiga Serengeti* und Mbali Soroi Serengeti Lodge*.
13. Wie viel Trinkgeld gibt man bei einer Safari?
Da in Tansania sowohl die Safari-Guides als auch das Personal in den Camps und Lodges meist wenig verdienen, ist das Trinkgeld für viele Beschäftigte in der Tourismus-Branche die Haupteinnahmequelle. Ein Safari-Guide bekommt üblicherweise 15 bis 20 US-Dollar Trinkgeld pro Person und Tag. Mindestens 10 bis 15 US-Dollar Trinkgeld am Tag solltest du auch für das Personal in den Camps einkalkulieren, in Unterkünften der gehobenen Preisklasse entsprechend mehr.
14. Empfiehlt sich in Tansania eine Selbstfahrer-Safari mit dem Mietwagen?
Meiner Ansicht nach nein, weil du ohne Guide deutlich weniger Tiere sehen wirst. Es sei denn du hast Augen wie ein Adler, bist Tierexpert:in, kennst die Gegend wie deine Westentasche und obendrein Safari-Guides, die dir vor Ort Tipps geben.
Bedenken solltest du außerdem, dass eine Safari beispielsweise durch die Serengeti mit ihren Büffelherden, ihrer großen Population an Löwen und anderen Raubtieren nicht gerade ungefährlich ist.
15. Was sollte ich auf die Safari mitnehmen?
Nur das Nötigste. Alles andere, wie beispielsweise die Kleidung für deinen anschließenden Badeurlaub auf Sansibar, nicht zwingend erforderliche Kosmetikartikel etc., deponierst du in dem Hotel oder Camp, in dem du deine Safari startest und die dort in aller Regel auch wieder endet.
Warum nur das Nötigste mitnehmen? Ganz einfach, weil der Platz im Kofferraum der Safari-Fahrzeuge begrenzt ist, insbesondere bei Gruppentouren mit sechs bis sieben Personen. Wenn du deine Safari nur zu zweit machst, brauchst du dir um die Größe und das Volumen deines Gepäcks natürlich keine Sorgen zu machen.
Was die Kleidung für eine Safari im Norden Tansanias betrifft, solltest du sowohl für sommerliche Temperaturen als auch für die deutlich kühleren Temperaturen am Abend gewappnet sein. Daher empfehle ich dir, mindestens eine leichte Daunenjacke o. ä. mitzunehmen. Des Weiteren gehören ein Schlafanzug oder alternativ wärmende Funktionsunterwäsche ins Gepäck, Sonnencreme, Mückenschutz sowie eine Powerbank, um unterwegs dein Smartphone oder Tablet aufladen zu können.
Reisebericht über unsere sechstägige Safari in Nord-Tansania
Unsere sechstägige Safari (ohne An- und Abreise und Rahmenprogramm) war das krönende Highlight unserer insgesamt annähernd 20-tägigen Tansania-Reise im Monat Juli. Einiges, darunter unsere Flüge mit Lufthansa und Edelweiss Air (Berlin - Zürich - Kilimandscharo, Sansibar - Zürich – Berlin) wie auch unsere Unterkünfte auf Sansibar, haben wir selbst gebucht, die Safari inklusive aller anderen Reisebausteine online bei Wilkinson Tours in Arusha.
Zu den Reisebausteinen zählten mehrere Transfers wie die Fahrt vom Kilimanjaro Airport zur Simba Farm Lodge am Kilimandscharo, unsere Fahrten in die Usambara-Berge und zum Ushongo Beach wie auch der Flug von Pangani nach Sansibar. Die Unterkünfte in den Usambara-Bergen und am Ushongo Beach haben wir der Einfachheit halber über Wilkinson Tours gleich mitgebucht.
Wie unsere Reise im Einzelnen verlaufen ist und ob sich Abstecher in die Usambara-Berge und zum Ushongo Beach lohnen, erfährst du weiter unten auf der Seite. Jetzt soll es erst einmal um den Höhepunkt unserer Tansania-Reise gehen: die Safari.
Karte mit der Route unserer Safari durch den Norden von Tansania
Tag 1: Fahrt zur African View Lodge (Startpunkt unserer Safari)
Anders als normalerweise üblich, wurden wir von unserem Safari-Anbieter nicht am Kilimanjaro Airport abgeholt, sondern von der Simba Farm Lodge am Westhang des Kilimandscharo, wo wir die erste Nacht unserer Reise verbrachten.
Blick auf den Kilimandscharo
Da nicht nur Sonntag war, sondern wir außerdem erfahren hatten, dass es nur wenige Handy-Shops in Arusha und Umgebung gibt, die Prepaid-Sim-Karten an Touristen verkaufen, haben wir auf dem Weg zur African View Lodge noch einen Abstecher zum Flughafen gemacht. Vor der Ankunftshalle finden sich Verkaufsstellen unterschiedlicher Anbieter.
Ich habe mir für meine Reise eine 30 Tage gültige Sim-Karte von Vodacon mit 10 GB Datenvolumen für umgerechnet 20 Euro gekauft. Abgesehen von sehr abgelegenen Gebieten in der Serengeti hatte ich mit der Karte sowohl auf dem tansanischen Festland als auf Sansibar guten Empfang. Erst im Nachhinein habe ich erfahren, dass die Karten von Airtel insbesondere für die Serengeti noch etwas besser sein sollen.
Als Tourist:in in Tansania eine Prepaid-Sim-Karte zu kaufen, ist mit einigen Auflagen verbunden. Du musst zunächst deinen Pass vorlegen, wirst anschließend mehrfach fotografiert und musst warten, bis der Anbieter alles gegengecheckt hat. Erst dann bekommst du die Karte.
Um nicht möglicherweise blank dazustehen, habe ich am Kilimanjaro Airport an einem ATM noch für umgerechnet 100 Euro Tansania-Schillinge abgehoben. Grundsätzlich bezahlst du als Tourist:in in Tansania zwar mit Dollar, in kleineren Shops wie auch in öffentlichen Verkehrsmitteln solltest du jedoch Schillinge zur Hand haben.
–– Anzeige ––
awa7® Visa Karte* – für uns aktuell eine der besten Kreditkarten auf Reisen! 0 Euro Jahresgebühr • 0 Euro Abhebegebühr im Ausland** • 0 Euro für Zahlungen weltweit4 • 0 Euro Mindestumsatz
Mit der awa7® Visa Karte der Hanseatic Bank tust du obendrein Gutes für die Umwelt. Denn die Karte hilft dabei, Wälder zu schützen1 und Bäume zu pflanzen1.
Weitere Details zu der awa7® Visa Karte, den Abhebegebühren im Ausland**, den Schutzmaßnahmen für Wälder, den Baumpflanzungen1, den Gebühren für weltweite Zahlungen4 wie auch das Antragsformular u. v. m. findest du hier*.
Insgesamt hat unsere rund 120 Kilometer lange Autofahrt von der Simba Farm zur African View Lodge inklusive Abstecher zum Airport gut zwei Stunden gedauert.
Nach Ankunft in der African View Lodge, einem Willkommensgetränk und Erledigung der üblichen Formalitäten an der Rezeption, haben wir dann unser Tree House, einen Stelzenbungalow mit Wohnzelt, bezogen. Sehr urig also, und wegen des direkten Dschungel-Blicks absolut empfehlenswert. Tree Houses gibt es in der African View Lodge allerdings nur zwei, alle übrigen Gästezimmer sind gewöhnliche Zimmer in feststehenden Häusern.
Terrasse in unserem Tree House in der African View Lodge
Nachdem wir uns in unserem Zelt eingerichtet hatten, genossen wir auf unserer Terrasse erst einmal den tollen Dschungel-Blick bei einem eiskalten Bier.
Apropos Bier und Getränke: Die drei gängigsten Biersorten in Tansania heißen Kilimanjaro, Safari und Savanna (Apfelbier). In Mittelklasse-Camps und -Lodges bezahlst du für ein Bier in der Regel umgerechnet drei Euro, für ein Glas importierten Rot- oder Weißwein aus Südafrika fünf Euro und für eine Flasche 20 Euro.
Als Longdrink empfiehlt sich in Tansania Konyagi Tonic. Bei Konyagi handelt es sich um einheimischen Gin, der nicht nur richtig gut schmeckt, sondern auch deutlich preiswerter als Import-Gin ist.
Konyagi Tonic
So viel zu alkoholischen Getränken. Ansonsten bekommst du in Tansania natürlich auch alle möglichen Softdrinks wie Cola, Limonaden und Säfte.
Nachdem wir unser Bier geschlürft, uns ausgeruht und frisch gemacht hatten, ging es zum Abendessen ins Restaurant. Dort trafen wir auf den Rest unserer Safari-Gruppe: ein Ehepaar aus der Schweiz und ein weiteres Ehepaar aus dem Ruhrgebiet. Allesamt nett – ein guter Start also.
Anders als wir hatten unsere Mitstreiter:innen an diesem Tag schon eine Walking-Safari durch den Arusha-Nationalpark hinter sich. Ein bisschen neidisch waren wir schon, als wir hörten, was sie an Tieren dort alles gesehen hatten: Giraffen, Elefanten, Zebras, Affen und etliche andere Tiere. Schade, dass wir das verpasst und für unseren vorherigen Aufenthalt am Kilimandscharo nicht zwei extra Tage eingeplant hatten.
Tag 2: Kaffeetour
Wanderung zu einer Kaffeefarm
Heute stand zunächst eine sogenannte Kaffeetour auf dem Programm. Treffpunkt war um 9.30 Uhr an der Rezeption, wo wir unseren Safari-Guide Suma kennenlernten. Er war uns auf Anhieb sympathisch, wirkte überaus kompetent, war witzig und sprach perfekt Deutsch – ohne auch nur ein einziges Mal in Deutschland gewesen zu sein. Hut ab!
Unsere insgesamt sechsstündige Wanderung führte zunächst zu einer Kaffeefarm. Kaffee, insbesondere Arabica-Kaffee, ist Tansanias wichtigstes Exportprodukt. Angebaut wird er in höhergelegenen Gebieten des Landes, u. a. am Kilimandscharo und Umgebung. Dort also, wo wir uns befanden.
Die Kaffeeplantage, die wir besuchten, gehörte einer tansanischen Familie. Eine ältere Frau zeigte uns, wie der Kaffee zunächst gestampft, dann gesäubert, geröstet und schließlich über dem offenen Feuer gekocht wird. Anschließend durften wir den tiefschwarzen Kaffee verkosten. Er war schön stark und hatte ein fantastisches Aroma.
Der Kaffee wird über dem offenen Feuer gekocht
Nach dem Besuch der Kaffeefarm setzten wir unsere Wanderung fort. Der Weg führte hinein in den Dschungel, wo wir Meerkatzen und eine Horde Schwarz-weißer Stummelaffen von Baum zu Baum springen sahen.
Mittlerweile war es Mittag geworden, Zeit also für einen Imbiss. Was die Familie, zu der uns Suma führte, allerdings auftischte, war mehr als reichlich. An einem langen Holztisch im Garten bekamen wir eine ganze Palette landestypischer Speisen vorgesetzt. Dazu zählten u. a. ein Spinat-, ein Bohnen- sowie ein Fleischgericht und der in Tansania obligatorische Maisbrei Ugali.
Mahlzeit mit typisch tansanischen Gerichten
Vor uns dampfte in den Schüsseln das leckere Essen, doch hatten wir keinen Plan, wie wir es in den Mund bekommen sollten. Denn Besteck wird in Tansania üblicherweise nicht benutzt. Stattdessen nimmt man ein Stück Ugali in die Hand, bohrt ein Loch in den Maisbrei und stippt so das Essen auf.
Während Suma Happs für Happs gekonnt zum Mund führte, glitt uns der Maisbrei immer wieder aus den Händen. Nach ein paar hoffnungslosen Versuchen gaben wir schließlich auf, vergaßen unsere Tischmanieren und angelten das Essen mit den Fingern aus den Schüsseln.
Unweit vom Haus wartete schon ein Fahrer mit einem der üblichen 4x4-Safari-Fahrzeuge auf uns. Auf dem Rückweg zur African View Lodge, der größtenteils über Sand- und Schotterpisten führte, bekamen wir so schon mal einen Vorgeschmack auf das, was uns in den kommenden Tagen auf der Safari erwarten sollte.
Tag 3: Fahrt zum Tarangire-Nationalpark und erste Pirschfahrten
Endlich ging es los. Unsere Safari startete pünktlich um 8.30 Uhr. Mit an Bord: unsere Sechsertruppe plus Suma, der sowohl Guide als auch Fahrer war.
Unser Gepäck war flott verladen, schnell und einvernehmlich auch geklärt, wer lieber vorn und wer hinten sitzen wollte.
Da der Platz neben Suma in der Fahrerkabine frei war, stand uns glücklicherweise auch dieser zur Verfügung. Denn schnell stellte sich heraus, dass zweien von uns insbesondere auf den hinteren Plätzen übel wurde.
Ziel unserer Safari war an diesem Tag der rund zweieinhalb Autostunden von der African View Lodge entfernte Tarangire-Nationalpark. Die Fahrt dorthin führte hauptsächlich über gut ausgebaute, asphaltierte Straßen und durch Massai-Gebiet. Entlang der Straße sahen wir vielerorts Massai mit ihren Ziegen- und Rinderherden.
Massai mit ihren Ziegenherden
Aus Sicht der tansanischen Regierung gelten die Herden als ökologisches Problem, da dort, wo sie weiden, buchstäblich kein Gras mehr wächst. Laut Medienberichten sei es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Versuchen gekommen, die Massai aus ihren angestammten Gebieten im Norden Tansanias teils mit Gewalt zu vertreiben. Grund dafür sollen jedoch weniger ökologische als vielmehr wirtschaftliche Interessen sein, etwa die Steigerung von Einnahmen durch den Tourismus.
Wie die Frankfurter Rundschau berichtet, hat die tansanische Regierung beschlossen, bis 2027 rund 82.000 Massai aus der Ngorongoro Conservation Area in andere Gebiete Tansanias umzusiedeln. Ein Vorgehen, das nicht nur bei den Massai, sondern auch bei internationalen Menschenrechts- und Naturschutzorganisationen auf harsche Kritik stößt.
Nach rund zweieinhalb Stunden Fahrt waren wir am Eingang des Tarangire-Nationalparks angekommen. Nachdem Suma im Park Office sämtliche Formalitäten wie Fahrzeugregistrierung und Personenanmeldung erledigt hatte, legten wir auf dem Picknickplatz nahe Eingang zunächst eine Pause ein und packten unsere Lunchpakete aus.
Anschließend folgte im Tarangire-Nationalpark unsere erste Pirschfahrt. Wir mussten keine paar hundert Meter fahren, als bereits die ersten Tiere, darunter Zebras und Giraffen, unseren Weg kreuzten. Im weiteren Verlauf der Pirschfahrt sahen wir auch Elefanten, Büffel, Gnus, Impalas, Mangusten und sogar einen Leopard. Einfach Hammer, die Tiere so aus nächster Nähe und in freier Wildbahn erleben zu können.
Giraffen im Tarangire-Nationalpark
Eine Büffelherde, die wir auf unserer Pirschfahrt sahen
Zwei kämpfende Gnus
Impalas
Flott und alles andere als scheu: Mangusten
Das krönende Highlight an diesem Tag: ein vor sich hin dösender Leopard auf einem Baum
Am späten Nachmittag kamen wir dann in unserer Unterkunft, dem Tarangire View Camp, an. Hier bezogen wir erst einmal unsere großen Wohnzelte und machten uns frisch für den Sundowner und das Abendessen.
Apropos frisch machen: Warmes Wasser zum Duschen ist im Tarangire View Camp wie auch in manchen anderen Camps in Tansanias Nationalparks nur auf Wunsch erhältlich und kostet extra. Für einen Holzkübel mit warmem Wasser haben wir einen US-Dollar bezahlt. Die Kübel werden an einer Stange neben dem Zelt hochgezogen und speisen so die Duschen im Innern mit Warmwasser.
Unseren Sundowner, Konyagi Tonic, nahmen wir zusammen mit den anderen draußen vor dem Restaurantzelt ein. Nachdem die Sonne hinter den Baobab-Bäumen untergegangen war und den Himmel spektakulär in alle erdenklichen Farben getaucht hatte, war es Zeit fürs Abendessen.
Aussicht von unserem Camp
Blick am Abend
Als wir anschließend draußen noch einen Absacker tranken, blitzten in der Dunkelheit in gar nicht weiter Entfernung mehrere Tieraugen auf. Einer der Angestellten des Camps leuchtete kurz mit der Taschenlampe in die Richtung – und wir konnten ein miteinander schmusendes Löwenpärchen erkennen. Uiiii!
Da in den Nationalparks Löwen und andere Raubtiere mitunter sehr nah an die Camps herankommen, wirst du nach Sonnenuntergang in der Regel von einem der Angestellten begleitet.
Hinweis: Viele Camps, die wie das Tarangire View Camp inmitten eines Nationalparks liegen, verfügen nur begrenzt über Strom. Üblich sind daher Solarlampen. Smartphones und andere elektrische Geräte müssen in der Regel an der Rezeption oder im Restaurant aufgeladen werden.
Tag 4: Fahrt vom Tarangire- zum Serengeti-Nationalpark
Straße im Tarangire-Nationalpark
Vom Tarangire View Camp aus sollte es an diesem Tag weiter in den Serengeti-Nationalpark gehen. Vor uns lagen eine insgesamt 400 Kilometer lange Strecke, größtenteils Schotter- und Schlaglochpisten, und rund 10 Stunden Autofahrt.
Nachdem Suma unsere Trinkfaschen mit Wasser aus dem Bord-Kanister aufgefüllt hatte, startete er gegen 8.30 Uhr den Wagen. Erster Halt war am Eingang des Ngorongoro-Kraters, dem südlichen Tor zum Serengeti-Nationalpark. Auch hier hieß es wieder: einchecken und alle erforderlichen Formalitäten erledigen.
Während Suma sich um alles kümmerte, hatten wir auf dem Parkplatz alle Mühe, unsere Lunchpakete, Smartphones, Taschen etc. vor den in Scharen umherflitzenden Pavianen in Sicherheit zu bringen.
Die Zufahrt zum Ngorongoro-Krater wird von Pavianen regelrecht belagert
Nachdem wir uns mit dem Auto wieder in Bewegung gesetzt hatten und die Affenbande losgeworden waren, folgten wir zunächst der Straße hinauf zum Kraterrand. Das erste Stück führte mitten durch den Dschungel. Beidseits der Straße sahen wir mehrere Elefanten, die sich im wahrsten Sinne des Wortes durch das Dickicht fraßen.
Elefant am Kraterrand
Oben am Kraterrand in rund 2000 Metern Höhe stoppten wir an einem View Point. Dort genossen wir den atemberaubenden Ausblick auf den ganzen, großen Ngorongoro-Krater. Am liebsten wären wir gleich runtergefahren, um auf Pirschfahrt zu gehen. Die aber stand erst auf dem Rückweg in zwei Tagen auf dem Programm.
Blick auf den Ngorongoro-Krater
Heute hieß es, erst einmal die endlos weite Serengeti von Süd nach Nord zu durchqueren. Suma drückte ordentlich auf die Tube, da wir vor Einbruch der Dunkelheit im Camp sein mussten. Nachtfahrten sind in der Serengeti, wenn überhaupt, nur in bestimmten Gebieten erlaubt und erfordern eine extra Genehmigung.
Im weiteren Verlauf der Fahrt sahen wir am Straßenrand viele liegengebliebene Safari-Fahrzeuge mit qualmenden Kühlern und Reifenpannen – und jede Menge Abschleppwagen.
Nachdem wir den Kraterrand wieder ein ganzes Stück bergab gefahren waren, lag sie plötzlich vor uns: die schier endlose Serengeti.
Am Eingang des Nationalparks befindet sich ein großer Parkplatz mit Picknickplatz und mehreren Shops, wo du Snacks, Süßigkeiten und Getränke kaufen kannst. Hier machten wir eine kurze Pause, kauften ein paar Softdrinks und warteten, bis Suma eingecheckt hatte.
Weiter ging's über Schotterpisten zunächst durch das platte Grasland der Süd- und anschließend der Zentral-Serengeti. Ein paar Schirmakazien, hier und da eine Kaktee, ansonsten nur Gras, soweit das Auge reicht. Und natürlich Tiere. Davon sahen wir an diesem Tag gleich jede Menge, darunter Zebras, Gnus, Giraffen, Hyänen und einen Löwen, der im Schatten eines Baumes vor sich hin döste.
Serengeti: Gras, so weit das Auge reicht
Gnus im Serengeti-Nationalpark
Hyäne auf Jagd
Löwe unter einem der wenigen Bäume in der Zentral-Serengeti
Ein weiteres tierisches Highlight waren mehrere Dutzend Flusspferde in einem Wasserloch. Ein bisschen unheimlich war uns schon, als eins der Männchen sein riesiges Maul aufriss, um sein Revier gegen einen Eindringling zu verteidigen.
Flusspferde dicht an dicht in einem Wasserloch
Gern wären wir noch länger auf Pirsch geblieben, doch die Zeit drängte. Suma gab wieder Gas und bretterte mit 70 km/h über die Schotterpiste, wobei er Schlaglöchern und größeren Steinen geschickt auswich.
Langsamer wäre keine Option gewesen, da wir dann noch mehr durchgeschüttelt worden wären und unser Camp nicht mehr bei Helligkeit erreicht hätten.
Es dämmerte bereits, als wir gegen 18.30 Uhr das Serengeti View Camp im Norden des Nationalparks erreichten. Da uns die lange Fahrt angestrengt hatte, ging es nach dem Abendessen gleich ins Bett.
Tag 5: Pirschfahrt durch die Nord-Serengeti
An diesem Tag hieß es: früh aufstehen, frühstücken und Abmarsch. Unsere ganztägige Pirschfahrt, zu der wir gegen 7 Uhr aufbrachen, führte uns durch den nördlichen Teil der Serengeti, wo die Great Migration bereits angekommen war. Neben den kilometerlangen Zebra- und Gnu-Herden, die wir auf unserer Fahrt an mehreren Stellen beobachten konnten, zählten zu den Highlights des Tages vor allem die vielen Löwen, die uns begegneten.
Gnus auf Wanderschaft
Wie es der Zufall wollte, war gerade Paarungszeit, und wir hatten wahrhaftig Gelegenheit, aus nächster Nähe ein Löwenpärchen in Aktion zu erleben. Besser gesagt, das Männchen. Was wir bis dahin nicht wussten: Das Geschlechtsteil männlicher Löwen ist mit unzähligen Stacheln besetzt, und der Geschlechtsakt für die Weibchen daher extrem schmerzhaft. So dauerte es auch keine zehn Sekunden, bis das Weibchen das Männchen brüllend von sich stieß – und beide sich anschließend zur Ruhe legten.
Ruhepause nach dem Geschlechtsakt
Unser Guide Suma sagte, nun könne man die Uhr danach stellen, wann es wieder losgeht. Und richtig, keine sieben Minuten später war es wieder soweit. Das Männchen erhob sich und machte sich über das Weibchen her. Wieder dauerte der Geschlechtsverkehr kaum länger als zehn Sekunden, anschließend Pause und so fort. Wie Suma weiter erklärte, begatten Löwen ihre Weibchen 40-mal und öfter am Tag.
Im weiteren Verlauf unserer Pirschfahrt begegneten wir auch verletzten Löwen mit großen Bisswunden, die mutterseelenallein durch die Savanne streiften. Sie hatten den Kampf gegen ihre Konkurrenten verloren und waren vom Rudel verstoßen worden.
Während wir weiter über die Schotterpisten rumpelten, bekam Suma von einem anderen Guide den Hinweis, dass nicht weit von uns entfernt sich ein ganzes Rudel Löwen gut sichtbar im platten Gras aufhielt.
Als wir an der Stelle ankamen, waren die Tiere zum Glück noch da. Kaum hatte Suma den Motor abgestellt, trotteten zwei der Weibchen direkt auf unseren Wagen zu. Sie schienen uns kaum wahrzunehmen und waren lediglich an dem Schatten unseres Autos interessiert. Dort ließen sie sich dann auch nieder, leckten gegenseitig ihre Gesichter und dösten anschließend vor sich hin.
"Liebesspiel" zweier Löwinnen
So lange, bis ein Männchen sich näherte und Anstalten machte, sich dazu legen zu wollen. Davon hielten die beiden Damen offenbar gar nichts und vertrieben den Löwen auf der Stelle. Das ganze Schauspiel konnten wir aus nicht einmal einem Meter Entfernung direkt aus dem Autofenster heraus beobachten.
Blick aus dem Autofenster auf die beiden Löwinnen
Von den Weibchen verschmähter Löwe
Abgesehen von Löwen, Gnus und Zebras sahen wir an diesem Tag noch unzählige weitere Tiere, darunter Impalas, Leierantilopen, Kuhantilopen, Zebras, Giraffen, Hyänen, Elefanten, Schakale und Krokodile. Letztere sonnten sich am Ufer eines Wasserlochs und schienen von den dort herumhüpfenden Pavianen keinerlei Notiz zu nehmen.
Leierantilopen am Wegesrand
Majestätisch: Giraffe auf Nahrungssuche
Kuhantilope
Elefantenfamilie in der Serengeti
Nach knapp zehn Stunden Pirschfahrt waren wir gegen 16.30 Uhr wieder zurück im Camp.
Tag 6: Ngorongoro-Krater
Schotterpiste im Ngorongoro-Krater
Allmählich neigte sich unsere Tansania-Safari dem Ende zu und es hieß, Abschied von der Serengeti zu nehmen. Ein Highlight erwartete uns aber noch: unsere Pirschfahrt durch den Ngorongoro-Krater, den wir auf der Hinfahrt lediglich von oben gesehen hatten.
Also nicht lange rumtrödeln, sondern Abmarsch. Um am Nachmittag noch genügend Zeit für den Krater zu haben, machten wir auf unserer Rückfahrt durch die Serengeti nur noch eine kürzere Pirschfahrt durch ein Kopjes-Gebiet.
Kopjes sind Millionen Jahre alte Granitfelsen vulkanischen Ursprungs. Die teils bizarren Felsformationen, die sich in der weiten Graslandschaft der Serengeti wie "Inselberge" aus dem Nichts erheben, bilden den Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren, darunter Schlangen, Echsen, Löwen, Geparden und Leoparden.
Kopjes, Granitfelsen in der Serengeti
Letztere hofften wir, auf unserer abenteuerlichen Pirschfahrt Fels rauf, Fels runter zu sehen. Leider ohne Erfolg. Die Raubkatzen schienen entweder allesamt ausgeschwirrt zu sein oder hatten sich zum Schutz vor der prallen Sonnen in kühle Felsspalten zurückgezogen.
So setzten wir unsere Fahrt zum Ngorongoro-Krater über die uns bereits bekannte Schotterpiste mit demselben stattlichen Tempo fort wie bei der Hinfahrt. Nach knapp fünf Stunden hatten wir die Zufahrt zum Krater erreicht.
Suma konnte die Formalitäten diesmal schneller erledigen, und schon nach wenigen Minuten ging es etwa 600 Meter hinab zum Kraterboden. Nun lag sie vor uns, die endlos weite Grasebene mit ihren Wasserstellen.
An einer sahen wir auch gleich mehrere Flusspferde und Flamingos, in der umliegenden Savanne Löwen, Impalas, Thomson-Gazellen, Warzenschweine, Kronenkraniche und viele andere Vögel. Auch ein Nashorn erspähten wir, leider aber nur mit dem Fernglas.
Flusspferd im Ngorongoro-Krater
Schakal auf Beutesuche
Allein auf weiter Flur: Thomson-Gazelle
Bizarr: Warzenschwein
Auf der Rückfahrt wieder hinauf zum Kraterrand kam dann das eigentliche Highlight. Im Dschungel begegneten uns gleich mehrere Elefantenherden samt ihren Babys. Suma stoppte den Wagen und wir konnten die Tiere aus nächster Nähe beobachten.
Elefanten im Dschungel am Kraterrand
Anschließend setzten wir die Fahrt im Schritttempo fort. Weit kamen wir allerdings nicht, denn vor uns auf der schmalen Straße hatte sich ein Stau aus Safari-Fahrzeugen gebildet.
Mist, dachten wir, sollte einer der Wagen eine Panne haben, kämen wir weder vor noch zurück. Wie sich jedoch wenig später herausstellen sollte, war der Grund für den Stau keine Fahrzeugpanne, sondern ein Elefantenbulle, der die Straße gemächlich bergab trottete.
Die Fahrer hatten allen Respekt vor dem Tier und machten dem heran schlappenden Bullen so viel Platz wie möglich. Plötzlich tauchte der Elefant direkt vor unserem Auto auf und schritt, keine 20 Zentimeter entfernt, an uns vorbei. So toll der Anblick des riesigen Tiers auch war, ein bisschen unheimlich war uns schon zumute.
Elefantenbulle im Anmarsch
Am späten Nachmittag erreichten wir unsere Unterkunft, die Country Lodge Karatu, die etwa 50 Kilometer vom Ngorongoro-Krater entfernt liegt. Die Zimmer waren hübsch, hatten einen Kamin, eine große Dusche mit fließend warmem Wasser und durchgängig Strom. Ein Luxus, den wir in den Tagen zuvor nicht hatten.
Nachdem wir uns vor dem knisternden Kaminfeuer aufgewärmt hatten, war es Zeit fürs Abendessen. Auf der Speisekarte standen Nilbarsch (Viktoriabarsch) und ein Lammgericht. Da ich den leicht muffigen Geschmack von Viktoriabarsch nicht besonders mag und auch kein Lamm, hielt ich mich an die Gemüsebeilagen.
Nach dem Abendessen tranken wir draußen noch ein Glas Wein und fielen anschließend, erschöpft von der langen Autofahrt, in unsere Betten.
Tag 7: Pirschfahrt am Lake Manyara und Rückfahrt zur African View Lodge
Pirschfahrt im Lake-Manyara-Nationalpark
An unserem letzten Safari-Tag stand auf dem Rückweg zur African View Lodge noch eine Pirschfahrt durch den Lake-Manyara-Nationalpark auf dem Programm.
Nachdem wir im Wagen unser Gepäck verstaut und wie gewohnt aus dem Kanister unsere Wasserflaschen aufgefüllt hatten, fuhren wir zunächst etwa drei Stunden lang durch Massai-Gebiet. Hier und dort sahen wir kleine Dörfer mit runden Lehmhütten, jede Menge Rinder- und Ziegenherden und eine endlos scheinende, karge Graslandschaft.
Dies änderte sich schlagartig, als wir den Lake-Manyara-Nationalpark erreichten. Plötzlich war um uns herum alles grün. Durch teils dichten Dschungel fuhren wir zunächst zum Manyara-See.
Noch vor wenigen Jahren, berichtete Suma, war der See das Zuhause zahlreicher Flusspferde. Nachdem starke Regenfälle 2021 das Gebiet jedoch überflutet hatten und der Wasserpegel des Sees dadurch enorm angestiegen war, ergriffen die Flusspferde die Flucht. Denn anders als zu vermuten wäre, sind Flusspferde alles andere als gute Schwimmer.
Auch haben die Überschwemmungen großen Schaden an den Bäumen im Lake-Manyara-Nationalpark angerichtet. Bäume, die einst am Ufer des Sees standen, ertranken regelrecht im Wasser und starben ab. Seither bieten sie einen traurigen Anblick, ähnlich der Kulisse eines Katastrophenfilms.
Abgestorbene Bäume im Lake-Manyara-Nationalpark
Gesehen haben wir auf unserer rund zweistündigen Pirschfahrt zahlreiche Anubispaviane, Diademmeerkatzen, Südliche Grünmeerkatzen, Büffel und Nashornvögel. Darüber hinaus sind im Lake-Manyara-Nationalpark Elefanten, Giraffen, Gnus, baumkletternde Löwen und diverse andere Säugetiere heimisch. Die allerdings blieben unseren Blicken an diesem Tag verborgen.
Büffel im Lake-Manyara-Nationalpark
Diademmeerkatze
Südliche Grünmeerkatze
Eine Herde Anubispaviane am Wegesrand
Nashornvogel im Dschungel
Nach dem Abstecher zum Lake-Manyara-Nationalpark dauerte die Fahrt via Arusha zurück zur African View Lodge noch weitere drei Stunden. Dort angekommen, nahmen wir Abschied von unserem Guide Suma, der seine Sache nicht nur erstklassig gemacht hatte, sondern uns in den Tagen auch ans Herz gewachsen war.
Am Abend saßen wir dann ein letztes Mal mit unserer Gruppe beim Abendessen zusammen und ließen den Abend anschließend am Lagerfeuer ausklingen.
Weitere lohnende Reiseziele im Norden Tansanias
Wie oben erwähnt, haben wir auf unserer insgesamt knapp 20-tägigen Tansania-Reise noch drei weitere Ziele im Norden von Tansania besucht. Zu Beginn unserer Reise haben wir zunächst zwei Tage am Kilimandscharo verbracht, nach der Safari ebenfalls jeweils zwei Tage in den Usambara-Bergen und anschließend am Ushongo Beach in Pangani. Von Pangani ging es dann mit dem Flieger weiter nach Sansibar.
Kilimandscharo
Die meisten Menschen zieht es zum Kilimandscharo-Massiv, um dessen höchsten Berg, den Mount Kibo, zu besteigen. Mit 5895 Metern ist der Mount Kibo zugleich Afrikas höchster Berg. Wir als Nicht-Bergsteigerinnen wollten vor unserer Tansania-Safari lediglich ein wenig Bergluft schnuppern – und hatten eine Übernachtung auf der Simba Farm Lodge am westlichen Hang des Kilimandscharos gebucht.
Simba Farm am West-Hang des Kilimandscharos
Die Farm, die etwa eine Autostunde vom Kilimanjaro Airport entfernt liegt, hat eine Fläche von 5000 Hektar. Bei klarer Sicht hast du von der Simba Farm aus einen atemberaubenden Blick auf das Kilimandscharo-Massiv und den vis-à-vis gelegenen Mount Meru (4562 m).
Auf der Simba Farm werden Landwirtschaft (Getreideanbau) und Viehzucht (Schafe, Kühe) betrieben. Darüber hinaus gibt es auf dem weitläufigen Gelände Obstplantagen sowie einen Gemüse- und Kräutergarten.
Im Restaurant der Simba Farm Lodge kommen ausschließlich Produkte aus eigenem Anbau auf die Teller. Am Abend unserer Ankunft bekamen wir noch zu später Stunde ein köstliches Mahl serviert. Es bestand aus selbstgebackenem Pita-Brot, mehreren scharfen Dips, einem Rindfleisch-Gericht, Gemüsebeilagen und lecker angemachtem Rucola-Salat.
Restaurant-Terrasse der Simba Farm Lodge
Die Zimmer in der Simba Farm Lodge sind einfach ausgestattet. Strom gibt es nur bis 22.30 Uhr, danach musst du mit einer Solarlampe Vorlieb nehmen.
Die Simba Farm verfügt des Weiteren über einen Campingplatz und organisiert diverse Aktivitäten. Dazu zählen sogenannte Hofführungen wie auch Tageswanderungen und Mountainbike-Touren auf dem Kilimandscharo.
Tipps für Unterkünfte am und nahe Kilimandscharo
Gute Mittelklasse-Unterkünfte am und nahe Kilimandscharo sind u. a. das Mount Kilimanjaro 360 view Cottage*, die Kilimanjaro Scenic Lodge*, das Primeland Hotel* und die Simba Farm Lodge.
Schick, aber auch teurer ist die Kaliwa Lodge*.
Anzeige --- Kilimandscharo Touren
Usambara-Berge
Die Usambara-Berge im Nordosten von Tansania
Hierzulande sind die Usambara-Berge vor allem wegen der dort endemischen Usambaraveilchen bekannt. Längst aber werden diese vielerorts in der Welt gezüchtet. Die Usambara-Berge, auch bekannt als die "Schweiz Tansanias", liegen im Nordosten von Tansania, rund sechs Autostunden von Arusha entfernt.
Charakteristisch für die bis zu annähernd 2300 Meter hohen Usambara-Berge sind teils dichte, Millionen Jahre alte Regenwälder sowie viele endemische Tier- und Pflanzenarten. Zu den endemischen Tierarten zählen verschiedene Schnecken-, Echsen-, Frosch- und Schlangenarten. Weitere Tierarten, die in den Wäldern heimisch sind, sind der Usambara-Uhu, das Stummelschwanzchamäleon und die Rote Usambara-Vogelspinne.
Chamäleon in den Usambara-Bergen
Die Usambara-Berge werden durch den Luengera-Fluss in zwei Teile geteilt, in die West und die Ost Usambara Mountains. Wir waren im westlichen Teil oberhalb der Stadt Lushoto.
Während der deutschen Kolonialzeit Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts hieß Lushoto Wilhelmstal und diente den Deutschen als Sommerfrische. Noch heute kannst du in den Usambara-Bergen Häuser aus der deutschen Kolonialzeit sehen. Viele von ihnen wurden restauriert und werden von tansanischen Familien bewohnt.
Über unseren Safari-Veranstalter hatten wir die Fahrt von der African View Lodge in die Usambara-Berge ebenso wie unsere Unterkunft dort, das Lawns Hotel*, gleich mitgebucht.
Schon bei der Fahrt hinauf in die West Usambara Mountains waren wir beeindruckt von dem satten Grün, von der tiefroten Erde und den vielen tollen Aussichtspunktpunkten entlang der Straße. Nachdem wir Lushoto hinter uns gelassen hatten, passierten wir noch mehrere Bergdörfer und kamen schließlich gegen 16 Uhr im Lawns Hotel an.
Das idyllisch gelegene Hotel verfügt über ein knappes Dutzend Zimmer (teils mit Kamin), einen Pool, eine Sauna, eine Bar mit Außenterrasse und ein Restaurant.
Planet2go-Autorin Gudrun Brandenburg auf der Terrasse des Lawns Hotels
Nachdem wir ein Weilchen auf der Terrasse gechillt hatten, suchten wir eine Wandertour für den kommenden Tag aus. Da wir, was Bergwanderungen betrifft, nicht besonders geübt sind, fiel unsere Wahl auf eine eher einfache, sechs- bis siebenstündige Wanderung durch den Magamba Rainforest zum Irente View Point.
Gebucht haben wir über Shambaa Ecotours. Der Preis für unsere geführte Tour betrug 65 US-Dollar pro Person inklusive Autofahrt zum Startpunkt unserer Wanderung.
Shambaa wie auch andere Tourveranstalter bieten noch viele weitere, darunter auch anspruchsvolle und mehrtägige Wanderungen durch die Usmabara-Berge* an. Auch Kurztouren von ein bis zwei Stunden Dauer sowie Koch-, Mal- und Töpferkurse stehen mitunter auf dem Programm.
Anzeige --- Touren Usambara-Berge
Die erste Etappe unserer Wanderung führte zunächst nur leicht bergauf, vorbei an Mais- und Gemüsefeldern und ein kleines Stück durch Pinienwald. Mit Beginn des 640 Meter langen Kwesimu-Trails durch das Magamba-Naturwaldreservat gestaltete sich die Sache dann schon anstrengender.
Aussichtspunkt in den West Usambara Mountains
Am Startpunkt des Kwesimu-Trails durch den Magamba Rainforest
Bis zum Gipfel mit einem phänomenalen Aussichtspunkt bewältigten wir auf teilweise glitschigen Dschungelpfaden etwa 240 Höhenmeter. Unterwegs zeigte uns unser Guide einige endemische Baumarten, darunter auch eine Art Kampferbaum, dem die Einheimischen heilende Kräfte nachsagen. An Tieren sahen wir hauptsächlich Chamäleons, die in den Bäumen und Sträuchern Jagd auf Insekten machten.
Ein historisches Highlight im Magamba Rainforest ist die sogenannte German Cave. Die Höhle stammt aus der deutschen Kolonialzeit und wurde einst für Verteidigungszwecke genutzt.
Die German Cave ist eine historische Sehenswürdigkeit in den Usambara-Bergen
Nachdem wir einen Blick in die glitschige Höhle geworfen hatten, setzten wir unsere Wanderung zum Aussichtspunkt auf dem 1840 Meter hohen Kigulu-Hakwewa-Gipfel fort. Anschließend ging es streckenweise steil bergab weiter zur Irente Farm.
Aussichtspunkt am Kigulu-Hakwewa-Gipfel (1840 m)
In der Irente Farm war der Tisch für uns bereits gedeckt. Zu essen gab es Produkte aus eigenem Anbau und eigener Herstellung, darunter Ziegenkäse, Frischkäse, selbstgebackenes Brot, Tomaten, Gurken, Obst und Marmeladen. Lecker!
Unser Mittagessen auf der Irente Farm
Gut gestärkt ging es nun weiter zum Irente View Point, der letzten Etappe unserer Wanderung. Der Weg führte über schmale, rutschige Feldwege teils bergauf, teils bergab und durch mehrere Dörfer. Nach etwa zwei Stunden hatten wir den Aussichtspunkt erreicht. Der Ausblick auf die umliegenden Berge und das weite Tal tief unter uns war einfach atemberaubend.
Ziel unserer knapp siebenstündigen Wanderung: Irente View Point
Fazit: Insgesamt hat sich unser, wenn auch nur kurzer Aufenthalt in den Usambara-Bergen vollauf gelohnt. Die Landschaft ist einfach traumhaft, und schöne Wanderwege gibt es jede Menge.
Tipps für Unterkünfte in den Usambara-Bergen
Gute Mittelklasse-Unterkünfte in den Usambara-Bergen sind u. a. das Lushoto views cottage*, das Paradise Eco Farm Homestay* und die Lushoto Executive Lodge*.
Schön, aber auch teurer ist das Lawns Hotel*.
Ushongo Beach
Der Ushongo Beach gilt noch als Geheimtipp in Tansania
Lust auf Strandurlaub auf Tansanias Festland? Dann lohnt sich ein Aufenthalt am Ushongo Beach nahe der Stadt Pangani im Nordosten von Tansania.
Der kilometerlange, weiße und mit Palmen gesäumte Ushongo Beach gilt nach wie vor als Geheimtipp. Eine der schönsten, aber auch teuersten Unterkünfte am Strand ist die Emayani Beach Lodge mit rund einem Dutzend Beach Bungalows. Eins davon hatten wir uns für zwei Nächte gegönnt.
Unser Bungalow in der Emayani Beach Lodge
Zum Ushongo Beach kommst du am schnellsten von Pangani (30 Minuten Autofahrt) oder von der weiter nördlich gelegenen Hafenstadt Tanga (Fahrzeit circa zwei Stunden). Mit viereinhalb Stunden Fahrzeit hatten wir von den Usambara-Bergen aus eine deutlich längere Anfahrt.
Der sogenannte Short Way von den Usambara-Bergen nach Pangani führt größtenteils über Schotterpiste und durch zahlreiche Dörfer. In Pangani muss man, um weiter zum Ushongo Beach zu kommen, mit einer Fähre zum anderen Flussufer übersetzen.
Dorf auf dem Weg nach Pangani
Personen- und Autofähre in Pangani
Der Preis für die nur wenige Minuten dauernde Überfahrt beträgt umgerechnet etwa 1,50 Euro pro Auto und zusätzlich 0,10 Euro pro Person. Tickets kannst du direkt am Fähranleger kaufen.
Nach der Überfahrt über den Pangani-Fluss brauchst du mit dem Auto dann noch einmal etwa 30 bis 40 Minuten bis zum Ushongo Beach.
In der Emayani Beach Lodge angekommen, bezogen wir erst einmal unseren geräumigen Beach Bungalow. Anschließend machten wir einen ersten Strandspaziergang. So schön der Ushongo Beach auch ist, ein paar Wermutstropfen gibt es aber dennoch: zum einen das viele (möglicherwiese jahreszeitlich bedingte) Seegras am Strand, zum anderen der mit der Flut angeschwemmte (Plastik-)Müll.
Seegras am Ushongo Beach
Schwimmen ist am Ushongo Beach nur bei Flut möglich. Bei Ebbe zieht sich das Wasser, wie übrigens an den meisten Stränden auf Sansibar auch, kilometerweit zurück.
Insgesamt ist der Ushongo Beach dennoch eine gute Alternative zu den touristisch deutlich stärker frequentierten Stränden auf Sansibar. Um Ushongo Beach findest du noch Ruhe pur und weitgehend authentische Dörfer.
Obendrein ist der Ushongo Beach, insbesondere die Emayani Beach Lodge, ein guter Ausgangspunkt für die Weiterreise nach Sansibar. Denn unweit der Lodge befindet sich der private Kwajoni Airport, der lediglich aus einer grünen Wiese besteht. Dort in eins der einmotorigen Flugzeuge von Auric Air zu steigen und damit die 20 Minuten rüber nach Sansibar zu fliegen, ist ein echtes Abenteuer.
Unser Flieger nach Sansibar auf dem Pangani Airport
Tipps für Unterkünfte am Ushongo Beach
Gute Mittelklasse-Unterkünfte am Ushongo Beach sind u. a. das Lui Ushongo Beach House* und die Ushongo Beach Bandas*.
Schön, aber auch teurer sind das Kijongo Bay Beach Resort* und die Emayani Beach Lodge.
Nützliche Reisetipps für Tansania
Haftungsausschluss: Für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der folgenden Bestimmungen und medizinischen Hinweise übernehme ich keine Gewähr. Abschließende und verbindliche Auskünfte dazu können nur die tansanischen Botschaften und Konsulate erteilen.
Einreise und Visum
Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise nach Tansania bzw. Sansibar einen Reisepass, der mindestens ein halbes Jahr über die Aufenthaltsdauer hinaus Gültigkeit besitzt. Darüber hinaus brauchst du ein Visum, das du vor der Einreise bei der Botschaft von Tansania in Berlin beziehungsweise als E-Visum beantragen musst.
Impfungen
Für Reisende, die von Deutschland nach Tansania oder Sansibar einreisen, sind keinerlei Impfungen, auch keine Gelbfieberimpfung, vorgeschrieben. Gleiches gilt laut Auswärtigem Amt auch im Falle du im Transit über ein Gelbfieber-Endemiegebiet einreisen solltest. Voraussetzungen sind jedoch, dass du während deines Transitaufenthalts den Flughafen a) nicht verlässt und b) der Aufenthalt weniger als 12 Stunden beträgt.
Nicht-Transit-Passagiere dagegen, die aus einem Gelbfiebergebiet nach Tansania / Sansibar einreisen, müssen bei der Einreise eine gültige Gelbfieberimpfung nachweisen.
Als Reiseimpfungen empfiehlt das Auswärtige Amt für Aufenthalte in Tansania bzw. Sansibar einen Impfschutz gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Dengue-Fieber, Hepatitis B, Gelbfieber, Typhus, Tollwut und die Meningokokken-Krankheit (ACWY).
Bei Aufenthalten von weniger als vier Wochen rät die WHO darüber hinaus zu einem vollständigen Impfschutz gegen Poliomyelitis (Kinderlähmung).
Des Weiteren sollten sämtliche Impfungen gemäß dem Impfkalender des Robert-Koch-Instituts auf aktuellem Stand sein.
Diese Seiten könnten dich auch interessieren!
Lesen | Lesen |
Lesen | Lesen |