Pura Besakih – Alle Infos und Tipps für deinen Besuch in Balis Muttertempel

Der Pura Besakih ist Balis größter und heiligster Tempel. Täglich finden hier religiöse Zeremonien statt.
Zuletzt aktualisiert am 10. Oktober 2025
Inhalt
Pura Besakih – Balis Muttertempel
Pura Besakih ist der heiligste, größte und auch einer der ältesten Tempel auf Bali. Für die Einheimischen gilt er als die Mutter aller balinesischen Tempel und wird daher auch als Muttertempel bezeichnet.
In 900 Metern Höhe am Südwesthang des Vulkans Gunung Agung (3142 m) gelegen, soll der Pura Besakih, so heißt es, von allen Tempeln auf Bali den Göttern am nächsten sein. Denn nach balinesisch-hinduistischem Glauben gilt der nach wie vor aktive Vulkan Gunung Agung als Wohnsitz der Götter – und symbolisiert zugleich den Mittelpunkt des Universums.

Hinter dem Pura Besakih erhebt sich Balis Götterberg Gunung Agung
Der Pura Besakih ist eine große, terrassenförmig angelegte Tempelstadt mit drei Haupttempeln, rund 30 Nebentempeln und mehr als 200 Gebäuden, darunter zahlreiche Tempeltürme (Meru), Schreine und Pavillons. Der heiligste der drei Haupttempel ist der Pura Penataran Agung Besakih, in dem der allmächtige Gott Sanghyang Widhi Wasa als Trimurti – in seiner Erscheinungsform als Brahma-Shiva-Vishnu – verehrt wird.
Der Pura Penataran Agung Besakih bildet als großer Staatstempel das Zentrum des Tempelkomplexes und beherbergt den heiligen dreisitzigen Lotusthron (Padmasana), Ehrenthron für den Gott Widhi Wasa. Zum Tempel hinauf führt eine steile, breite Steintreppe, den Eingang markiert ein Candi Bentar (gespaltenes Tor). Nicht-Hindus dürfen die heilige Stätte zwar betreten, müssen sich jedoch am äußeren Rand aufhalten.

Pura Penataran Agung Besakih – Staatstempel im Besakih-Komplex

Altar mit dem dreisitzigen Lotusthron
Im Pura Penataran Agung Besakih finden täglich balinesisch-hinduistische Zeremonien statt. Zum Beginn jeder Zeremonie tragen in Sarongs gewandete Balines:innen zunächst ihre Opfergaben die zentrale Treppe zum Tempel hinauf. Anschließend beten sie im Tempel und ehren ihre Götter und Vorfahren. Seit Ende des 15. Jahrhunderts hat der Pura Besakih die Funktion eines Ahnentempels.
Beidseits des zentralen Heiligtums befinden sich die anderen beiden Haupttempel des Komplexes. Pura Kiduling Kreteg im Osten ist Brahma geweiht, Pura Batu Medeg im Westen Vishnu. Drumherum gruppieren sich die zahlreichen Tempel und Schreine der balinesischen Clans und Dorfgemeinschaften, allesamt von Mauern und Mäuerchen umgeben. Für Angehörige der Fürstengeschlechter gibt es eigene Bezirke.

Tempelbezirk der Clans und Dorfgemeinschaften
Gut zu wissen – Geschichte des Pura Besakih
Die Entstehungsgeschichte des Pura Besakih reicht zurück bis in die prä-hinduistische Ära Balis. Im 8. Jahrhundert soll ein Priester aus Java, Sanghyang Markan Deya, den Grundstein für den Tempel gelegt haben. Seit Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts gilt der Pura Besakih als der wichtigste der insgesamt 9 Staatstempel auf Bali.
Pura Besakih ist im Laufe der Jahrhunderte immer wieder um neue Tempel, Schreine und andere Tempelgebäude erweitert worden. Bei einem Erdbeben im Jahr 1917 wurde der Tempelkomplex teilweise zerstört und anschließend wieder aufgebaut.
Von dem Ausbruch des Vulkans Gunung Agung im Jahr 1963 blieb der Pura Besakih auf wundersame Weise verschont. Der Lavastrom teilte sich kurz vor dem Tempel und floss links und rechts an dem Heiligtum vorbei. Dennoch wurde der Vulkanausbruch zur Tragödie. Mehr als 1000 Balines:innen starben, über 80.000 Menschen verloren ihr Dach über dem Kopf.
Fatalerweise befand sich ganz Bali zum Zeitpunkt des Vulkanausbruchs inmitten der Vorbereitungen für das nur alle 100 Jahre stattfindende Eka-Dasa-Rudra-Fest, ein Ritual, bei dem das Universum gereinigt wird. Das Fest wird traditionsgemäß im Pura Besakih gefeiert. Die Balines:innen deuteten und deuten den Vulkanausbruch als Ausdruck göttlichen Zorns, da der Zeitpunkt für den Beginn der Festlichkeiten möglicherweise falsch berechnet worden war. Das Eka-Dasa-Rudra-Fest wurde im Jahr 1979 nachgeholt.
Aufnahme eines Ausbruchs des Gunung Agung aus der jüngeren Zeit. Foto: valentinayupov / 123RF
Tipps für die Besichtigung
Einen Besuch des Pura Besakih solltest du dir keinesfalls entgehen lassen. Der rund drei Quadratkilometer große Tempelkomplex befindet sich im Osten Balis, rund 43 Kilometer von der Stadt Ubud entfernt.
Vom Parkhaus und dem darüber liegenden Besucherzentrum führt eine ca. ein Kilometer lange Straße zum Eingang des Tempelbereichs. Beidseits des Wegs befinden sich zahlreiche Souvenirshops, Obst- und Getränkestände.
Gleich am Eingang zum Pura Besakih hast du einen tollen Blick auf die Haupttreppe des Tempels und den dahinter liegenden Gunung Agung – klare Sicht vorausgesetzt. Die besten Chancen auf gutes Wetter hast du am Morgen und Vormittag. Spätestens ab 12 Uhr wird der Vulkan gewöhnlich von Wolken eingehüllt. Auch Regen ist hier keine Seltenheit.
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Für die Besichtigung des Pura Besakih solltest du mindestens eineinhalb Stunden einplanen. Parallel zur zentralen Treppe führen Wege zu den oberen Terrassen der Tempelanlage. Linker beziehungsweise rechter Hand lohnt sich ein Blick durch die Türen und Tore der Tempel und Schreine der Clans und Dorfgemeinschaften.
Am Souvenirshop oberhalb des Zentralheiligtums führt der Weg weiter hinauf zum höchstgelegenen Tempel, dem Pura Gelap. Der Tempel mit atemberaubender Aussicht auf den gesamten Besakih-Komplex, die Küste und das Meer steht für Besucher aller Glaubensrichtungen offen – vorausgesetzt, du möchtest dort beten.

Treppe hinauf zum Pura Gelap
Öffnungszeiten und Eintritt
Der Pura Besakih ist täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt für den Tempelkomplex beträgt 150.000 Indonesische Rupiah (ca. 7,80 Euro) pro Person, inkl. Guide, Sarong und Shuttle mit einem Elektromobil bis zum Eingang.
Tipps für Unterkünfte nahe Pura Besakih
Ein guter Ausgangspunkt für Besuche des Pura Besakih sind beispielsweise die 40 Autominuten entfernten Reisterrassen von Sidemen. Hier wohnst du mitten im Grünen und fernab vom Massentourismus.
Schön gelegene Villen und Unterkünfte der mittleren Preisklasse in Sidemen sind u.a. die Dewi Teduh Villa* und das Bukit Luah Sidemen*.
Reisterrassen von Sidemen
Anfahrt und Touren zum Pura Besakih
Von beliebten Ferienorten im Süden Balis wie Kuta oder Jimbaran dauert die Fahrt zum Pura Besakih circa 2 Stunden (Entfernung gut 62 Kilometer), von der Stadt Ubud etwa 1,5 Stunden.
Der Pura Besakih (auf der Karte gelb markiert) befindet sich im Osten Balis
In Kuta, Jimbaran, Ubud und vielen anderen Touristenorten auf Bali kannst du organisierte Touren zum Pura Besakih* buchen. Alternativ kannst du auf eigene Faust mit einem Mietwagen oder privatem Wagen mit Fahrer (buchbar über so gut wie alle Hotels) zum Tempel fahren.
Wenn du schon mal in der Gegend bist, lohnen sich Besuche noch einiger weiterer Sehenswürdigkeiten. Dazu zählen u.a. der Batur-Vulkan und Batur-See mit dem Pura Ulun Danu Batur und der Wasserpalast Tirta Gangga.
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