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27 Dinge, die du in Mexiko-Stadt auf keinen Fall verpassen solltest

Sehenswürdigkeiten Mexiko-Stadt

Mexiko-Stadt strotzt nur so vor Sehenswürdigkeiten. Planet2go zeigt dir die schönsten. Fotos: B. Tiedke und G. Brandenburg

Von Bettina Tiedke Gudrun Brandenburg

Zuletzt aktualisiert am 31. Januar 2024

Mexiko-Stadt – Überblick

Mexiko-Stadt punktet mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Dazu zählen vor allem Kolonialbauten wie Kirchen und Paläste, etliche Museen, Murales (Wandmalereien) berühmter Künstler wie auch die Ruinen der einstigen Azteken-Hauptstadt Tenochtitlán.

Diese eroberten die Spanier unter Hernán Cortés mit ihren verbündeten indigenen Truppen nach monatelangen, blutigen Kämpfen gegen die Azteken am 13. August 1521. Anschließend zerstörten sie Tenochtitlán und errichteten auf den Trümmern die Stadt Mexiko, die Hauptstadt Neuspaniens.

Viel Glück hatten die Spanier allerdings nicht mit ihrer neuen Stadt. Denn Tenochtitlán war ursprünglich auf mehreren Inseln errichtet worden. Schon ab 1540 wurde die Stadt Mexiko immer wieder von Überschwemmungen heimgesucht, zig Tausende Menschen starben, etliche Häuser wurden zerstört.

Grund für die Überschwemmungen war, dass die Spanier die Dämme und Schleusen, mit denen die Azteken den Wasserstand der Seen um Tenochtitlán regulierten, hatten verfallen lassen.

Nachdem die Eroberer deren Nutzen erkannt hatten, ließen sie die maroden Anlagen instand setzen. Doch der erhoffte Erfolg blieb aus, die Erosionen waren bereits zu weit fortgeschritten.

Daraufhin begannen die Spanier, den Texcoco-See wie auch seine Nachbarseen zu entwässern – was fatale Folgen hatte. Denn die Trockenlegung gefährdete und gefährdet noch heute nicht nur die Trinkwasserversorgung Mexiko-Stadts, auch sinken seither ganze Stadtgebiete im sumpfigen Boden ab.

Modell Tenochtitlán

Modell von Tenochtitlán, der einstigen Hauptstadt des Aztekenreichs. Foto: Bettina Tiedke

Unterschiedlichen Quellen zufolge soll die Absenkung in den letzten 150 Jahren mancherorts bis zu 14 Metern betragen haben. Mexiko-Stadts Kathedrale, eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten im historischen Zentrum (Centro Histórico), soll bereits um etwa zwölf Meter abgesunken sein. Die Folgen sind vielerorts sichtbar: Zahlreiche Gebäude weisen mittlerweile Risse auf, es droht Einsturzgefahr.

Schaden genommen haben im Laufe der Zeit auch die Trinkwasser- und Abwasserleitungen. Etliche davon sind inzwischen porös und undicht. Hinzu kommen Verlagerungen der Gefälle, sodass stellenweise Abwasser in die Trinkwasserleitungen gelangt, was Krankheiten zur Folge hat. Deshalb sind die Einwohner von Mexiko-Stadt auf industriell abgefülltes Trinkwasser in Plastikflaschen angewiesen. Ein Umstand, der wiederum Müll- und Umweltprobleme nach sich zieht.

So attraktiv Mexiko-Stadt mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten für Besucher auch ist, die Probleme, mit denen die Stadt zu kämpfen hat, lassen sich weder wegleugnen, noch sind sie zu übersehen. Hinzu kommt die Belastung durch Smog, Abgase und Verkehrslärm wie auch die hohe Kriminalitätsrate.

All das sind Dinge, auf die du dich vor deinem Besuch in Mexiko-Stadt einstellen solltest. Das bedeutet allerdings nicht, dass du dich in die Stadt nicht auch verlieben kannst. Wir zumindest lieben Mexiko-Stadt – das Bunte, Lebendige, den Trubel, die Kunst und Kultur wie auch all die Gegensätze, die Mexikos Metropole ausmachen.

Mexiko-Stadt (span. Ciudad de México, kurz: CDMX) ist laut Statistischem Bundesamt derzeit die sechstgrößte Stadt der Welt. Mittlerweile beläuft sich die Einwohnerzahl der Metropolregion auf 22,3 Millionen.

Menschen Straße Mexiko-Stadt

Mit 22,3 Millionen Einwohnern ist Mexiko-Stadt derzeit die sechstgrößte Metropole der Welt

Mexikos Hauptstadt liegt in einem Hochtal auf einer Höhe von rund 2300 Metern und wird im Süden, Westen und Osten von Bergen umgeben. Dazu zählen u. a. die Vulkane Popocatépetl (5452 m) und Iztaccíhuatl (5320 m).

Seit 1987 sind das historische Zentrum Mexiko-Stadts sowie die schwimmenden Gärten im südlichen Stadtbezirk Xochimilco Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. 2007 wurde zudem der zentrale Campus der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko (Universidad Nacional Autónoma de México) zum Weltkulturerbe erklärt.

Tipp: Eine gute Möglichkeit, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Mexiko-Stadt kennenzulernen, ist eine Hop-on Hop off-Stadtrundfahrt. Die Sightseeing-Busse von "City-Tour", "Turibus" und anderen Anbietern steuern alle wichtigen Sehenswürdigkeiten der Stadt an.

Stadtrundfahrt-Bus

Sightseeing-Bus in Mexiko-Stadt

Die klassische Stadtrundfahrt von "Turibus" beispielsweise führt durchs historische Zentrum und kostet umgerechnet rund 12 Euro. Die Tickets sind jeweils einen ganzen Tag von morgens, 9 Uhr, bis abends, 19 Uhr, gültig. An der Strecke liegen 16 Haltestellen, an denen du nach Belieben ein- und aussteigen kannst, um einzelne Sehenswürdigkeiten genauer in Augenschein zu nehmen.

Auf dieser Seite erfährst du alles, was du für deinen Besuch in Mexiko-Stadt wissen musst, welche die besten Sehenswürdigkeiten sind und welche Ausflüge sich lohnen. Dazu gibt's nützliche Infos zu Wetter und Reisezeit, zur Sicherheit und Hotel-Tipps.

Mexiko-Stadt – 27 Top Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten

1. Zócalo (Plaza de la Constitución)

Zócalo mit Kathedrale

Zócalo in Mexiko-Stadt. Blick auf die Kathedrale (links) und das rechts angrenzende Sagrario Metropolitano.

Der Zócalo, dessen offizieller Name Plaza de la Constitución (Platz der Verfassung) lautet, ist das pulsierende Herz im historischen Zentrum (Centro Histórico) Mexiko-Stadts – und einer der größten Stadtplätze der Welt. Auf dem riesigen Platz mit einem Ausmaß von 240 mal 215 Metern finden das ganze Jahr über kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte, aber auch politische Demonstrationen und Militärparaden statt. Tagsüber wie abends herrscht hier reichlich Trubel.

Touristen zieht es vor allem wegen der imposanten, den Platz flankierenden Kolonialgebäude zum Zócalo. Ein weiterer Touristenmagnet sind die Überreste des Templo Mayor, dem größten Tempel der einstigen Azteken-Hauptstadt Tenochtitlán.

Die Ruinen des Templo Mayor wie auch die Kolonialbauten zählen zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Mexiko-Stadt. Allen voran die mächtige Catedral Metropolitana an der Nordseite des Platzes, die als die größte und älteste Kathedrale ganz Amerikas gilt.

Weitere historische Bauten rund um den Zócalo sind der Nationalpalast (Palacio Nacional) an der Ostseite, das Alte Rathaus im Süden und die Arkaden der Kaufleute (Portales de los Mercadores) im Westen des Platzes. In den Arkaden befinden sich heute vor allem Schmuck- und Juweliergeschäfte, Restaurants und (Luxus-)Hotels, von deren Dachterrassen du einen erstklassigen Blick auf den Zócalo, die Kathedrale und weite Teile der Altstadt hast.

Arkaden der Kaufleute

Die Arkaden der Kaufleute auf der Westseite des Zócalo

Nicht zu übersehen ist auch der riesige Fahnenmast mit der mexikanischen Nationalflagge in der Mitte des Zócalo. Jeden Morgen um 8 Uhr wird die Flagge von Soldaten unter Trommelwirbel gehisst und um 18 Uhr feierlich wieder eingeholt.

Aufmerksamkeit verdient auch die Flagge selbst. In ihrer Mitte befindet sich das Wappen Mexikos, das an die Gründungslegende Tenochtitláns erinnert. Es zeigt einen Adler auf einem Kaktus auf einem Felsen in einem See. Mit der rechten Klaue krallt das Tier eine Schlange, während es diese verspeist. Eben nach solch einem Adler sollten die Azteken einst auf Weisung ihres Kriegs- und Sonnengotts Huitzilopochtli Ausschau halten und dort ihre neue Hauptstadt gründen. Nach einer mehrere Jahrhunderte dauernden Wanderung entdeckten sie den Adler schließlich auf einer Insel im Texcoco-See. Dort errichteten sie anschließend Tenochtitlán.

Mexiko Nationalflagge

Mexikos Nationalflagge mit dem Adler in der Mitte. Foto: Bettina Tiedke

Zócalo bedeutet auf Deutsch so viel wie "Sockel". Der Name bezieht sich auf einen tatsächlich existierenden Sockel, der allerdings unter den Betonplatten des Platzes begraben liegt. Ursprünglich sollte er das Fundament für ein Unabhängigkeitsdenkmal bilden. Das Denkmal, das 1843 vom damaligen Präsidenten Antonio López de Santa Anna angeordnet worden war, wurde jedoch nie errichtet.

Hotel-Tipps für das historische Zentrum in Mexiko-Stadt


Die meisten wichtigen Sehenswürdigkeiten im Mexiko-Stadt befinden sich im Centro Histórico rund um den Zócalo. Daher ist ein Hotel in der Altstadt für viele Touristen die erste Wahl.

Gute Mittelklasse-Hotels und private Unterkünfte im historischen Zentrum von Mexiko-Stadt sind u. a. das Hotel Catedral*, die Casa Sabina Down Town Mexico City* und das Hotel Gillow*.

Schick, aber auch teurer sind das Gran Hotel Ciudad de Mexico* und das Mumedi Design Hotel*.

Viele weitere Hotels im Centro Histórico von Mexiko-Stadt findest du in der Hotelübersicht* bei Booking.com.

2. Templo Mayor

Templo Mayor

Blick auf die Ruinen des Templo Mayor. Foto: Bettina Tiedke

Einen Eindruck, wie Tenochtitlán, die einstige Hauptstadt des Aztekenreichs, einmal ausgesehen haben muss, bekommst du im nordöstlichen Teil des Zócalo. Dort befindet sich die Ausgrabungsstätte mit den Überresten des Templo Mayor. Der Große Tempel, auch Große Pyramide genannt, war der größte und heiligste Tempel der Azteken. Vor seiner Zerstörung durch die Spanier im Jahr 1521 soll er unterschiedlichen Quellen zufolge 60 Meter hoch gewesen sein.

Auf der obersten Plattform der Pyramide befanden sich die Schreine für den Sonnen- und Kriegsgott Huitzilopochtli und den Regengott Tlaloc. Ihren Göttern opferten die Azteken tausende Menschen, neben Kriegern und Kriegsgefangenen auch Frauen und Kinder.

Die Überreste des Templo Mayor, den die spanischen Eroberer bis auf die Grundmauern zerstörten, wurden im Jahr 1900 zufällig bei Kanalbauarbeiten entdeckt. Weitere Teile legte man Ende der 1960er-Jahre beim Bau der Metro frei.

Danach folgten gezielte Ausgrabungen, für die ganze Häuserblocks im Zentrum von Mexiko-Stadt abgerissen werden mussten. Wegen der umliegenden, geschützten Kolonialbauten waren den Archäologen jedoch Grenzen gesetzt – und sind es bis heute. Somit werden weitere Überreste des zentralen Tempelbezirks der Azteken, die sich größtenteils unter der heutigen Kathedrale befinden sollen, wohl für immer begraben bleiben.

Der Besuch der Ausgrabungsstätte mit der Ruine des Templo Mayor ist kostenlos. Neben den Grundmauern der Pyramide, über die Laufstege führen, kannst du hier auch ein Modell der alten Azteken-Hauptstadt Tenochtitlán sehen. Darüber hinaus lohnt sich ein Besuch des angeschlossenen Museums Templo Mayor mit Fundstücken aus der Ausgrabungsstätte.

Zu den bedeutendsten Funden zählen ein kreisrunder Monolith mit dem Relief der Mondgöttin Coyolxauhqui sowie ein Relief mit einer Darstellung der Erdgöttin Tlaltecuhtl. In den insgesamt neun Ausstellungsräumen des Museums erfährst du viel Interessantes über die Geschichte und das Leben der Azteken, über ihre Religion und Opferrituale. Der Eintritt für das Museo Templo Mayor beträgt 90 Pesos (knapp 5 Euro).

3. Kathedrale von Mexiko-Stadt (Catedral Metropolitana)

Kathedrale von Mexiko-Stadt

Die Kathedrale von Mexiko-Stadt gilt als die größte Kathedrale auf dem amerikanischen Kontinent

Die auf der Nordseite des Zócalo thronende Kathedrale errichteten die spanischen Eroberer auf den Trümmern des zentralen Tempelbezirks von Tenochtitlán. Heute gilt die Catedral Metropolitana als die größte Kirche ganz Amerikas. Das aus einem Hauptschiff und mehreren Seitenschiffen bestehende Gotteshaus hat eine beachtliche Länge von 118 Metern, eine Breite von 54 Metern und eine Höhe von 55 Metern.

Der Bau der Kathedrale begann 1573, nachdem ein bereits 1524 begonnener Kirchenbau an selber Stelle abgerissen worden war. Fertig gestellt wurde die Catedral Metropolitana in ihrer heutigen Form jedoch erst knapp 250 Jahre später im Jahr 1813. Aufgrund der langen Bauzeit, bedingt u. a. durch Überschwemmungen, weist die Kathedrale neben gotischen Stilelementen auch Elemente der Renaissance, des Barock und des Klassizismus auf.

Beeindruckend im Kircheninnern, das aus fünf Schiffen mit 14 Seitenkapellen, u. a. einer Sakristei, dem Chor und einer Krypta besteht, ist vor allem die Seitenkapelle Nuestra Señora de los Dolores. Beachtung verdienen des Weiteren der churriguereske Altar de los Reyes (Altar der Könige), das Chorgestühl aus Zedernholz, die zentrale Kuppel und die Krypta mit den Sarkophagen aller Erzbischöfe der Stadt.

4. Sagrario Metropolitano

Sagrario Metropolitano

Das Sagrario Metropolitano direkt neben der Kathedrale. Foto: Bettina Tiedke

Unmittelbar an die Ostseite der Kathedrale grenzt das Sagrario Metropolitano. Die Kirche wurde Mitte des 18. Jahrhunderts ursprünglich als Erzbischöfliches Sakramentenhaus erbaut. Sehenswert ist vor allem die mit Skulpturen reich verzierte Barockfassade aus Tezontle, einem dunkelroten Vulkangestein.

Wie bereits erwähnt, sind viele Gebäude in Mexiko-Stadt von Bodensenkungen und damit von Einsturzgefahr bedroht. Einige von ihnen stehen schon jetzt schräg und weisen gravierende Risse an den Fassaden auf. Betroffen sind auch die Kathedrale und das angrenzende Sagrario Metropolitano. Ob das in den 1990er-Jahren unter der Kathedrale angelegte Stützsystem die Gotteshäuser vor einem weiteren stetigen Absinken wird schützen können, bleibt abzuwarten.

5. Nationalpalast (Palacio Nacional)

Nationalpalast Mexiko-Stadt

Den Nationalpalast erbauten die Spanier einst auf den Ruinen des Palastes des Azteken-Herrschers Moctezuma II.

Der Nationalpalast (Palacio Nacional) mit einer Grundfläche von 180 mal 180 Metern flankiert die gesamte Ostseite des Zócalo. Das langgestreckte Gebäude ist Sitz der mexikanischen Regierung und des Finanzministeriums, hat aber auch für Touristen einiges zu bieten. Sehenswert sind vor allem die berühmten Murales (Wandbilder) von Diego Rivera zur Geschichte Mexikos, die der Maler hier zwischen 1929 und 1951 schuf.

Darüber hinaus lohnt sich im Palacio Nacional ein Blick in den zentralen Innenhof mit dem Pegasusbrunnen wie auch in das Museum Benito Juárez. Benito Juárez war Mexikos erster Präsident (1858-1872) indigener Abstammung.

Der Nationalpalast, den der spanische Konquistador Hernán Cortés einst auf den Ruinen des Palastes des Azteken-Herrschers Moctezuma II. erbauen ließ, diente ab 1563 als Residenz für die Vizekönige von Neuspanien, wie die von Spanien eingesetzten Herrscher Mexikos bezeichnet wurden. Zwischen 1659 und 1692 wurde das Gebäude durch einen Brand teilweise zerstört und anschließend wieder aufgebaut.

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6. Avenida Francisco I. Madero (kurz: Madero)

Eine der beliebtesten Straßen im Centro Histórico von Mexiko-Stadt ist die Fußgängerzone Avenida Francisco I. Madero, kurz Madero genannt. Die Straße verbindet den Zócalo mit dem Palacio de Bellas Artes und dem angrenzenden Park Alameda Central.

Entlang der Madero finden sich neben zahlreichen Geschäften, Restaurants und Cafés auch einige Sehenswürdigkeiten Mexiko-Stadts. Dazu zählt u. a. die Casa de Azulejos, das Haus der Fliesen. Dabei handelt es sich um einen Barockpalast aus dem 18. Jahrhundert, dessen Fassade beinahe durchgehend mit blauen und weißen Fliesen verkleidet ist. Heute beherbergt das Gebäude ein Restaurant der Sanborns-Gruppe. Das Restaurant ist zwar nicht gerade preiswert, lohnt aber schon allein wegen des außergewöhnlichen Ambientes einen Besuch.

Weitere Sehenswürdigkeiten an der Madero sind der Torre Latinoamericana, die Kirche San Francisco mit ihrem schönen, churrigueresken Portal und der Iturbide-Palast, ein schmuckes, vierstöckiges Barockgebäude aus dem späten 18. Jahrhundert.

7. Torre Latinoamericana

Torre Latinoamericana

Der Torre Latinoamericana zählt zu den besten Aussichtspunkten im historischen Zentrum Mexiko-Stadts

Lust auf einen 360-Grad-Blick über Mexiko-Stadt? Dann solltest du vorzugsweise bei schönem Wetter und klarer Sicht mit dem Fahrstuhl hinauf zur Aussichtsplattform des Torre Latinoamericana (Adresse: Madero 1) fahren. Mexiko-Stadts ehemals höchster Wolkenkratzer hat eine Gesamthöhe von 181,33 Metern und 44 Stockwerke.

Der 1956 von der Versicherung La Latinoamericana, Seguros, S. A. erbaute Turm erinnert in seinem Aussehen ein bisschen an das Empire-State-Building in New York und gilt heute als ein Wahrzeichen von Mexiko-Stadt.

Glücklicherweise konnten die beiden schweren Erdbeben in den Jahren 1957 und 1985 dem Turm nichts anhaben. Grund dafür dürften die mehr als 360 Pfähle sein, die das Hochhaus im sumpfigen Erdreich stützen.

8. Palast der Schönen Künste (Palacio de Bellas Artes)

Palast der Schönen Künste

Erste Adresse für Kultur-Fans: Palacio de Bellas Artes. Foto: Bettina Tiedke

Der Palast der Schönen Künste (Palacio de Bellas) ist erste Adresse in Mexiko-Stadt, wenn du dich für Kunst und Kultur interessierst. Das Gebäude ist Sitz des Instituto Nacional de Bellas Artes y Literatura (INBAL) und Mexikos bedeutendste Kultureinrichtung.

In dem 1934 eröffneten Gebäude am östlichen Rand des Alameda-Parks finden sowohl Opern-, Ballett- und Theateraufführungen als auch Konzerte u. a. des Nationalen Symphonieorchesters (Orquesta Sinfónica Nacional) statt. Der Große Schauspielsaal verfügt über 1900 Zuschauerplätze. Hingucker im Saal ist die Bühne mit ihrem mehr als 20 Tonnen schweren Kristallvorhang.

Daneben beherbergt das Gebäude zwei Museen, das Museo del Palacio de Bellas Artes (Museum des Palastes der Schönen Künste) und das Museo Nacional de Arquitectura (Nationales Architekturmuseum), sowie zahlreiche weitere Ausstellungsräume. In einigen davon wie auch in der Haupthalle beeindrucken die Wandmalereien zahlreicher bedeutender mexikanischer Muralisten. Dazu zählen u. a. Werke von Diego Rivera, José Clemente Orozco, Rufino Tamayo und David Alfaro Siqueiros.

Entworfen wurde der Palacio de Bellas Artes von dem italienischen Architekten Adamo Boari hauptsächlich im Belle-Époque- und neoklassizistischen Stil. Da das Gebäude außen wie innen aus Marmor besteht, ist es aufgrund seines enormen Gewichts im Laufe der Zeit bereits um mehrere Meter im sumpfigen Untergrund Mexiko-Stadts abgesunken.

9. Alameda Central

Monumento Hemiciclo a Juárez

Das Grabdenkmal "Monumento Hemiciclo a Juárez" im Alameda-Park

Gleich neben dem Palacio de Bellas Artes befindet sich mit der Alameda Central einer der ältesten Parks in Mexiko-Stadt. Den Azteken diente das Areal einst als Marktplatz. 1592 entschied Neuspaniens Vizekönig Luis de Velasco, an der Stelle einen Park anzulegen.

Heute ist der Alameda-Park mit seinen Rasenflächen, Blumenbeeten, Getränkebuden und Essensständen ein beliebter Treffpunkt der Chilangos, wie die Einwohner Mexiko-Stadts sich selbst bezeichnen.

Sehenswert auf der Südseite des Parks ist das halbkreisförmige Grabdenkmal "Monumento Hemiciclo a Juárez", das 1910 zu Ehren des ehemaligen mexikanischen Präsidenten Benito Juárez García errichtet wurde.

Ein paar hundert Meter weiter in westlicher Richtung lohnt ein Besuch des Diego-Rivera-Mural-Museums. Richtung Osten kannst du zum bereits erwähnten Palacio de Bellas Artes laufen und von dort aus weiter hinein ins Centro Histórico.

10. Paseo de la Reforma

Paseo de la Reforma

Entlang des Paseo de la Reforma, einer der Hauptverkehrsstraßen in Mexiko-Stadt, befinden sich verschiedene Sehenswürdigkeiten

Ganz gleich, wo du dich in Mexiko-Stadt aufhältst – auf den Paseo de la Reforma wirst du vermutlich immer wieder stoßen. Und das ist auch gut so. Denn die rund 15 Kilometer lange Hauptverkehrsader und zentrale Ost-West-Achse Mexiko-Stadts kann mit allerlei Sehenswürdigkeiten aufwarten. Dazu zählen einige imposante Wolkenkratzer wie der Torre BBVA und der Torre Reforma, die Börse und allen voran einige der bedeutendsten Denkmäler der Stadt.

Börse Mexiko

Das Gebäude der mexikanischen Börse (Mitte) am Paseo de la Reforma

Des Weiteren finden sich am Paseo de la Reforma und in den angrenzenden Straßen zahlreiche namhafte Hotels, Banken, Geschäfte, Restaurants und Bars für Menschen mit einem etwas dickeren Geldbeutel.

Angelegt wurde der Paseo de la Reforma im 19. Jahrhundert im Auftrag des österreichischen Kaisers Maximilian I. (Kaiser von Mexiko). Dieser wollte mit der Straße eine Verbindung zwischen seiner Residenz, dem Schloss Chapultepec (siehe unten), und seinem Amtssitz am Zócalo schaffen. Im Laufe der Jahre wurde der Paseo de la Reforma dann mehrfach erweitert.

Heute beginnt die Straße im Nordosten von Mexiko-Stadt im Stadtteil Tlatelolco, führt dann ein Stück durch das historische Zentrum, anschließend weiter durch den Chapultepec-Park und endet bei Santa Fe, einem wohlhabenden Geschäftsviertel im Westen von Mexiko-Stadt.

Die meisten Sehenswürdigkeiten wie die bereits erwähnten Denkmäler befinden sich im nördlichen Abschnitt des Paseo de la Reforma zwischen Tlatelolco und Chapultepec-Park. Viele von ihnen zieren die Rondelle (Glorietas) der Kreisverkehre. Von Norden kommend erwarten dich diese Denkmäler in folgender Reihenfolge:

Denkmäler am Paseo de la Reforma


Denkmal für Cuitláhuac, dem vorletzten Herrscher der Azteken und Bruder Moctezumas II.

Denkmal Cuitláhuac

Denkmal für den vorletzten Azteken-Herrscher Cuitláhuac. Foto: Bettina Tiedke

Denkmal für den südamerikanischen Unabhängigkeitskämpfer General José de San Martín

Denkmal für den südamerikanischen Unabhängigkeitskämpfer und Diktator Simón Bolívar

Statue des kleinen Pferds von San Sebastían (Escultura El Caballito de San Sebastián)

Denkmal für die kämpfenden Frauen (Monumento al las Mujeres que luchan). Hier versammeln sich häufig Frauen und Frauenrechtlerinnen, um für ihre Rechte zu demonstrieren.

Denkmal für Cuauhtémoc, dem letzten Azteken-Herrscher von Tenochtitlán

Platz der Palme. Hier stand ursprünglich eine 100 Jahre alte Palme. Nachdem diese abgestorben war, wurde sie 2022 durch eine mexikanische Sumpfzypresse (Ahuehuete) ersetzt. Dabei handelt es sich um einen Baum derselben Art, zu der auch der dickste Baum der Welt in Tule im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca gehört.

Denkmal für die Unabhängigkeit "El Ángel". Das Unabhängigkeitsdenkmal besteht aus einer 36 Meter hohen Säule mit einer 6,70 Meter hohen Bronze-Statue der griechischen Siegesgöttin Nike on the top. In der linken Hand hält sie den Siegerkranz aus Lorbeer, in der rechten eine gesprengte Kette, als Symbol für das Ende der spanischen Herrschaft und die Unabhängigkeit. Das Unabhängigkeitsdenkmal befindet sich unweit der Zona Rosa, einem beliebten (schwulen) Ausgehviertel in Mexiko-Stadt.

Unabhängigkeitsdenkmal Mexiko-Stadt

Denkmal für die Unabhängigkeit am Paseo de la Reforma. Foto: Bettina Tiedke

Brunnen für die Jagdgöttin Diana (Fuente de la Diana Cazadora)

Hotel-Tipps in zentraler Lage nahe Paseo de la Reforma


Im nördlichen Abschnitt des Paseo de la Reforma hast du eine gute Anbindung zur Altstadt, aber auch zur Zona Rosa und zum Park Chapultepec, wo sich u. a. das berühmte Anthropologische Museum von Mexiko-Stadt befindet.

Gute Mittelklasse-Hotels am und nahe Paseo de la Reforma sind u. a. das Hotel Casa Gonzalez*, das Amberes 64* im beliebten Ausgehviertel Zona Rosa und das Barceló Mexico Reforma* unweit des Palacio de Bellas Artes und des Alameda-Parks.

Schick, aber auch teurer sind das Sofitel Mexico City Reforma* und das Volga*.

11. Denkmal der Revolution (Monumento a la Revolución)

Denkmal der Revolution

Das Denkmal der Revolution vereinigt mehrere Stilrichtungen: Art Déco, mexikanischen Sozialistischen Realismus und Neoklassizismus. Foto: Bettina Tiedke

Eine weitere Sehenswürdigkeit nahe Paseo de la Reforma und Alameda Central ist das 65 Meter hohe Denkmal der Revolution (Monumento a la Revolución). Es erinnert an die Mexikanische Revolution zwischen 1910 und 1920 und ist zugleich letzte Ruhestätte bedeutender mexikanischer Revolutionäre.

Ursprünglich sollte an der Stelle des heutigen Denkmals ein Parlamentsgebäude nach dem Vorbild des US-Kapitols in Washington D.C. errichtet werden. Die Grundsteinlegung erfolgte 1910. Mit der Revolution gerieten die Bauarbeiten jedoch ins Stocken und wurden schließlich ganz eingestellt.

Die schon errichteten Seitenflügel des Parlamentsgebäudes wurden in den 1930er-Jahren wieder abgerissen. Übrig blieben lediglich Teile der Kuppelhalle, die das heutige Denkmal bilden: eine auf vier hohen Pfeilern thronende Kuppel. Das Ensemble vereinigt drei unterschiedliche Stilrichtungen: Art Déco, mexikanischen Sozialistischen Realismus und Neoklassizismus. Letzter spiegelt sich in der Struktur der Kuppel wider.

Für die Besichtigung des begehbaren Denkmals empfehlen wir dir, mindestens eine Stunde Zeit einzuplanen. Im Innern solltest du in jedem Fall das Museum besuchen, wo du wichtige Einzelheiten über die Mexikanische Revolution erfährst. Zudem lohnt sich die Fahrt mit dem gläsernen Aufzug hinauf zur Kuppel, von der du einen tollen 360-Grad-Blick auf weite Teile von Mexiko-Stadt hast. Beachten solltest du, dass der Abstieg über teils sehr schmale Treppen erfolgt.

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12. Zona Rosa

Die Zona Rosa im Bezirk Cuauhtémoc unweit des historischen Stadtzentrums zählt zu den beliebtesten Ausgeh- und Schwulenvierteln in Mexiko-Stadt. Neben zahlreichen Bars, Clubs und Restaurants bietet die Zona Rosa auch einige gute Shoppingmöglichkeiten, darunter Kunsthandwerksmärkte, sowie Galerien und eine Vielzahl an Hotels.

Ihren Namen verdankt die Zona Rosa übrigens nicht, wie man vielleicht meinen könnte, der schwulen Community, sondern den rosafarbenen Häusern im Viertel.

13. Platz der Drei Kulturen (Plaza de las Tres Culturas)

Mexiko-Stadt vorgestern, gestern und heute – das symbolisiert der Platz der Drei Kulturen (Plaza de las Tres Culturas) im Stadtbezirk Tlatelolco mit seinen aus drei unterschiedlichen Epochen stammenden Gebäuden.

Da wären zum einen die Ruinen aus präkolumbischer Zeit, die die Kultur der alten Azteken-Hauptstadt Tenochtitlán und somit das Vorgestern repräsentieren. Das Gestern, die Kultur der spanischen Eroberer, symbolisieren die Kolonialbauten auf dem Platz. Dazu zählt u. a. die Kathedrale Templo de Santiago. Die neueren Gebäude wie der Torre de Tlatelolco (Turm von Tlatelolco) und die Wohnhäuser am Platz sind Ausdruck der heutigen mexikanischen Kultur.

Die Plaza de las Tres Culturas ist ein geschichtsträchtiger Platz mit einer blutigen Vergangenheit. Hier metzelten die Spanier am 13. August 1521 mehr als 40.000 Azteken nieder und besiegten deren letzten Herrscher Cuauhtémoc.

Gut vier Jahrhunderte später sollte der Platz erneut Schauplatz eines Blutbads werden. Bei Studentenprotesten am 2. Oktober 1968 töteten hier Polizisten und Angehörige des Militärs mehrere hundert Teilnehmer. Das tragische Ereignis, das von offizieller Seite lange Zeit dementiert wurde, ging als "Massaker von Tlatelolco" in die mexikanische Geschichte ein.

14. Chapultepec

Bank Chapultepec

Chapultepec ist nicht nur der größte Park in Mexiko-Stadt, auch finden sich hier zahlreiche bedeutende Sehenswürdigkeiten

Chapultepec, was in der aztekischen Sprache Nahuatl so viel wie Heuschreckenhügel heißt, ist der Name der größten Grünanlage in Mexiko-Stadt. Der vier Quadratkilometer große Park ist die grüne Lunge der Smog-geplagten Hauptstädter und ein beliebtes Ausflugsziel. Touristen hingegen zieht es vor allem wegen der vielen Sehenswürdigkeiten und Attraktionen in den Bosque de Chapultepec (Wald von Chapultepec).

In der in mehrere Zonen unterteilten Grünanlage befinden sich u. a. das Anthropologische Museum, Mexiko-Stadts bedeutendstes Museum, wie auch das Museum für Moderne Kunst. Weitere Sehenswürdigkeiten und Attraktionen im größten Park Mexiko-Stadts sind das Schloss von Chapultepec, der Zoologische Garten, der Botanische Garten und das Gelände México Mágico. Hier kannst du sämtliche berühmte mexikanische Bauwerke wie u. a. die Pyramide von Chichén Itzá auf der Halbinsel Yucatán als Modelle bewundern.

Doch ist das längst nicht alles, was es in Chapultepec zu sehen gibt. Da wären noch das Denkmal für die Heldenkinder (Monumento a los Niños Héroes), diverse Skulpturen und Brunnen, die Nationale Konzerthalle (Auditorio Nacional) mit Platz für 15.000 Besucher sowie ein Freiluft-Auditorium, wo du klassische Musik aus dem Lautsprecher hören und dabei im Grünen chillen kannst. Hinzu kommen Kioske, Restaurants und last not least der Lago Chapultepec, wo du dir ein Ruder- oder Tretboot leihen und damit über den See schippern kannst.

15. Nationalmuseum für Anthropologie (Museo Nacional de Antropología)

Die wichtigste Sehenswürdigkeit für die meisten Touristen in Chapultepec ist das Nationalmuseum für Anthropologie (Museo Nacional de Antropología). Es befindet sich im Sektor 1 des Parks nördlich des Paseo de la Reforma, der an dieser Stelle mitten durch den Park verläuft.

In den zwölf Ausstellungsräumen im Erdgeschoss des Museums erhältst du anhand archäologischer Funde einen guten Einblick in die präkolumbischen Kulturen Mexikos. Dazu zählen u. a. die Kulturen der Azteken, der Zapoteken, der Tolteken und der Maya.

Eins der bedeutendsten Ausstellungsstücke aus vorspanischer Zeit ist der Stein der Sonne (Piedra del Sol) der Azteken. Der mehr als 24 Tonnen schwere Stein stand einst im Zentrum von Tenochtitlán und war dem Sonnengott Tonatiuh geweiht. Auf ihm sollen die Azteken tausende Menschen geopfert haben.

Auch lohnt im Anthropologischen Museum ein Blick ins Obergeschoss mit der völkerkundlichen Abteilung. Diese vermittelt einen guten Einblick in das Leben der indigenen Völker im heutigen Mexiko.

Der Eintritt für das Anthropologische Museum beträgt 90 Pesos (ca. 5 Euro).

Hotel-Tipps für die nähere Umgebung von Chapultepec


Gute Mittelklasse-Hotels und private Unterkünfte nahe Chapultepec-Park sind das Hotel Park Villa*, das Grand Chapultepec Residencial* und das Lamartine 619 Residencial*.

Schick, aber auch teurer sind das InterContinental Presidente Mexico City* und das Four Seasons Hotel Mexico City*.

16. Schloss von Chapultepec (Castillo de Chapultepec)

Das Schloss von Chapultepec (Castillo de Chapultepec) auf dem Gipfel des Heuschreckenhügels wurde in seiner heutigen Form 1784 ursprünglich als Sommersitz des spanischen Vizekönigs Bernardo de Gálvez y Madrid erbaut. 1833 wurde es zur Militärakademie umgebaut.

Im Jahr 1847, während des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges, griffen US-amerikanische Truppen den Militärstützpunkt an. Bei dem Angriff starben sechs junge Kadetten, die zuvor mit ihren Kameraden versucht hatten, das Gebäude gegen die Amerikaner zu verteidigen. An die sogenannten "Heldenkinder von Chapultepec" erinnert im Park das bereits erwähnte Denkmal "Monumento a los Niños Héroes”.

Denkmal für die Heldenkinder

Denkmal für die Heldenkinder im Chapultepec-Park

Ab 1864 ließ der österreichische Kaiser Maximilian I. (Kaiser von Mexiko) das Schloss zu seiner Residenz umbauen. Nach seiner Hinrichtung 1867 und der Zerschlagung des Zweiten Kaiserreichs Mexiko diente das Schloss den mexikanischen Präsidenten zunächst als Regierungssitz.

Seit 1944 ist hier das das Nationale Geschichtsmuseum (Museo Nacional de Historia Castillo de Chapultepec) untergebracht. In insgesamt mehr als 30 Ausstellungsräumen wird die Geschichte Mexikos von der Eroberung Tenochtitláns bis zur Mexikanischen Revolution dokumentiert.

Zu den zahlreichen Exponaten zählen u. a. Gemälde, Waffen, Uniformen, Skulpturen, Haushaltsgegenstände und Briefmarken. In einem gesonderten Bereich kannst du auch das Original-Mobiliar von Kaiser Maximilian und seiner Gemahlin Charlotte sehen.

17. Coyoacán

Kolonialhaus Coyoacán

Schönes Kolonialhaus an der Calle Ignacio Allende 15 im Mexiko-Stadts Bezirk Coyoacán

Für Coyoacán solltest du dir mindestens einen Tag Zeit nehmen. Der Bezirk im Süden von Mexiko-Stadt bietet einige herausragende Sehenswürdigkeiten und versprüht mit seinen bunten Kolonialhäusern und alten Kopfsteinpflasterstraßen ein ganz besonderes Flair. In Coyoacán findest du außerdem zahlreiche gemütliche Cafés, gute Restaurants, (Kunst-)Märkte, hübsche Parks und Stadtplätze.

Nach der Zerstörung und Eroberung der Azteken-Hauptstadt Tenochtitlán im Jahr 1521 ließen sich in Coyoacán zahlreiche spanische Kolonialherren nieder, darunter auch Hernán Cortés selbst. Die prächtigen Stadtpaläste und Kirchen, die die Spanier damals errichten ließen, prägen das Stadtviertel noch heute.

Im 19. und 20. Jahrhundert zog es dann auch zahlreiche Intellektuelle und Künstler nach Coyoacán. Das Geburtshaus der berühmten mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo an der Ecke Ignacio Allende und Londres zählt heute zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Mexiko-Stadts.

Zentraler Platz in Coyoacán (der Name stammt aus der Aztekensprache Nahuatl und bedeutet so viel wie "Ort der Kojoten") ist die Plaza Hidalgo mit dem angrenzenden Parque Centenario. Den Mittelpunkt des Parks bildet die Fuente de los Coyotes mit den namensgebenden Kojoten als Brunnenskulpturen.

Sehenswert an der Plaza Hidalgo sind u. a. die Barockkirche Iglesia de San Juan Bautista, der Mercado de Comida de Coyoacán, auf dem du dich für wenig Geld durch die mexikanische Küche schlemmen kannst, und der Bazar Artesanal Mexicano. Auf dem Kunstmarkt kannst du Souvenirs aller Art kaufen, darunter Keramik-Figuren, mundgeblasene Gläser, mexikanische Hüte und traditionelle Kleidungsstücke.

Bazar Artesanal Mexicano

Stand mit Textilien auf dem Bazar Artesanal Mexicano

Zu den schönsten Kolonialhäusern am Platz zählt das an der Nordseite gelegene Alte Rathaus (Antiguo Palacio del Ayuntamiento), das auch unter dem Namen "Casa de Hernán Cortés" bekannt ist. Ein Stück weiter in östlicher Richtung, lohnt sich ein Blick auf das hübsche Haus an der Calle Ignacio Allende 15 (siehe Foto am Kapitelanfang). In der Heladería im Erdgeschoss bekommst du außerdem hervorragendes Eis.

Casa de Hernán Cortés Coyoacán

Casa de Hernán Cortés in Coyoacán

Wo wir schon mal bei süßen Sachen sind: Unbedingt probieren solltest du auch die Churros in der Churrería General de la República an der Calle Ignacio Allende 38, ein paar Meter nördlich der Plaza Hidalgo. Ob klassisch mit Zucker oder gefüllt mit Creme, Zimt und Honig – besser und leckerer als hier kannst du Churros kaum bekommen.

Solltest du eher Lust auf etwas Herzhaftes verspüren, kannst du bei den Straßenhändler:innen an der Plaza Hidalgo auch knusprige Chapulines (Heuschrecken) oder Elotes (Maiskolben mit Mayonnaise und Käse) kaufen.

Hotel-Tipps für Coyoacán


Gute Mittelklasse-Hotels und private Unterkünfte im Zentrum von Coyoacán nahe Plaza Hidalgo und Frida Kahlo-Museum sind u. a. die Casa Tuna*, das Maria Del Alma House* und das Chalet del Carmen, Coyoacán*.

18. Frida-Kahlo-Museum (Museo Frida Kahlo)

Frida-Kahlo-Museum

Warteschlange vor dem Eingang des Frida-Kahlo-Museums

Das Frida-Kahlo-Museum (Museo Frida Kahlo) zählt zu den meistbesuchten Museen und beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Mexiko-Stadt. Es widmet sich dem Leben und Werk der berühmten mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo und befindet sich in Coyoacán in eben jenem Haus, in dem Frida Kahlo am 6. Juli 1907 geboren wurde, aufwuchs, zeitweilig mit ihrem Mann Diego Rivera lebte und am 13. Juli 1954 verstarb.

Das Haus wird wegen seiner kobaltblauen Wände auch Casa Azúl (Blaues Haus) genannt. Ein Rundgang durch sein Inneres führt dich durch die Räume, in denen Frida Kahlo einst lebte und arbeitete. Dazu zählen u. a. das Atelier mit Staffeleien, Farben und dem Rollstuhl, an den die Künstlerin aufgrund einer Lähmung bis zu ihrem Tod gefesselt war, sowie Frida Kahlos Schlafzimmer und das ihres Mannes Diego Rivera. Dort hängen noch immer die Hüte und der Arbeitsanzug des für seine eindrucksvollen, riesigen Wandbilder (Murales) berühmten mexikanischen Künstlers.

Überhaupt ist seit Frida Kahlos Tod an der Einrichtung und Gestaltung des Hauses nur wenig verändert worden. Alles befindet sich noch an seinem Platz: die Teller und das Kochgeschirr in der Küche mit ihren leuchtend gelben Holzmöbeln und den blau gefliesten Ablagen, die vielen präkolumbischen Kunstgegenstände und Bilder an den Wänden. Die meisten Werke stammen von Frida Kahlo selbst, andere wiederum von Diego Rivera, Paul Klee und weiteren namhaften zeitgenössischen Künstlern.

Auch im Innenhof (Patio) des Frida-Kahlo-Museums kannst du Kunst bewundern, darunter eine Stufenpyramide, einen Brunnen und ein Bodenmosaik. In dem kleinen Hofcafé hast du Gelegenheit, Frida Kahlos ganz eigene Welt in Ruhe auf dich wirken lassen.

Das Frida-Kahlo-Museum ist dienstags von 10 bis 18 Uhr, mittwochs von 11 bis 18 Uhr und donnerstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Montags und an Feiertagen ist das Museum geschlossen. Der Eintritt für Erwachsene beträgt ab 250 Pesos (ca. 13,50 Euro).

Hinweis: Für deinen Besuch des Frida-Kahlo-Museums solltest mindestens eineinhalb Stunden einplanen. Wir empfehlen dir, das Ticket rechtzeitig vorab online zu kaufen, da du andernfalls am Eingang mitunter ewig in der Warteschlange stehst.

19. Leo-Trotzki-Museum (Museo Casa de León Trotzki)

Grab Leo Trotzki

Grab des russischen Revolutionärs Leo Trotzki und seiner Frau Natalia im Innenhof des Leo-Trotzki-Museums

Wenn du schon einmal in Coyoacán bist, solltest du auch das Leo-Trotzki-Museum (Museo Casa de León Trotzki) besuchen. Der Kommunist und russische Revolutionär Leo Trotzki (1879 bis 1940), ein Erzfeind Stalins, war 1929 gezwungen, die Sowjetunion zu verlassen und ins Exil zu gehen. Über die Türkei, Frankreich und Norwegen führte ihn sein Weg Mitte der 1930er-Jahre schließlich nach Mexiko-Stadt.

Dort trafen Trotzki und seine Frau Natalia auf das Künstlerpaar Frida Kahlo und Diego Rivera. Beide setzten sich dafür ein, dass Trotzki in Mexiko politisches Asyl gewährt wude.

Anfangs lebten Trotzki und seine Frau zunächst bei Frida Kahlo und Diego Rivera im "Blauen Haus". Sexuelle Beziehungen zwischen Trotzki und Kahlo führten jedoch zu Spannungen, weshalb Trotzki und Natalia im Jahr 1939 aus dem "Blauen Haus" auszogen und ein paar Straßenblöcke weiter ein eigenes Haus bezogen.

Nachdem Trotzki dort ein von Stalin beauftragtes Attentat überlebt hatte, ließ er sein Anwesen zu einer Art Festung ausbauen. Die Wachtürme und die erhöhten Mauern im Garten sowie die teils zugemauerten Fenster und Türen im Haus kann man auch heute noch sehen. Ebenso die von dem gescheiterten Attentat herrührenden Einschusslöcher in Trotzkis Arbeitszimmer.

Sämtliche Vorsichtsmaßnahmen konnten jedoch nicht verhindern, dass der Sowjetagent Ramón Mercader sich am 20. August 1940 Zugang zu Trotzkis Arbeitszimmer verschaffte und den Politiker mit einem Eispickel erschlug. Trotzki wie auch seine Frau Natalia, die 1962 in Paris verstarb, sind beide im Garten ihres Anwesens in Coyoacán beigesetzt.

Das Anwesen und heutige Leo-Trotzki-Museum ist nicht besonders groß. Bei einem Rundgang durch das Haus kannst du dir die Arbeitszimmer von Trotzki und seinen Sekretärinnen, Trotzkis Schlafzimmer und die Küche anschauen. Sämtliche Einrichtungsgegenstände wie auch die Bücher in den Regalen und Utensilien auf den Schreibtischen wirken so, als würde der Revolutionär hier noch immer an seiner Sache arbeiten.

Das Leo-Trotzki-Museum ist täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

20. Nationale Autonome Universität von Mexiko (Universidad Nacional Autónoma de México)

Ein weiterer Touristenmagnet in Coyoacán ist die im Süden des Stadtbezirks gelegene Nationale Autonome Universität von Mexiko (Universidad Nacional Autónoma de México, kurz: UNAM). Die Universitätsstadt gilt nicht nur als eine der größten Universitäten des amerikanischen Kontinents. Auch befinden sich hier einige herausragende Sehenswürdigkeiten, allen voran die Zentralbibliothek (Biblioteca Central) mit einer der größten bibliografischen Sammlungen ganz Mexikos.

Die meisten Touristen kommen allerdings wegen des riesigen Wandgemäldes an der Außenfassade des Bibliotheksgebäudes hierher. Geschaffen hat das fast 4000 Quadratmeter große Natursteinmosaik mit dem Titel "Representación Histórica de la Cultura" (dt. "Historische Darstellung der Kultur") der mexikanische Künstler Juan O'Gorman. Seit 2007 zählt es zusammen mit dem zentralen Campus der Universität zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Weitere Sehenswürdigkeiten auf dem Universitätsgelände sind das Museo Universitario de Arte Contemporáneo (MUAC) mit einer der bedeutendsten Sammlungen zeitgenössischer Kunst in ganz Mexiko sowie das Olympiastadium (Estadio Olímpico), das 1968 Austragungsort der Olympischen Sommerspiele war.

Apropos Sport: Auch Fußballfans kommen in Coyoacán auf ihre Kosten. Mit dem 1966 eröffneten Aztekenstation (Estadio Azteca) befindet sich hier eins der größten Fußballstadien der Welt. 1970 und 1986 war das Stadion Austragungsort der Fußball-WM, ansonsten wird es hauptsächlich vom Club América als Spielstätte genutzt.

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21. Basilika Unserer Lieben Frau von Guadalupe (Basílica de Santa María de Guadalupe)

Mit der Basilika Unserer Lieben Frau von Guadalupe (Basílica de Santa María de Guadalupe) befindet sich auf dem Hügel Tepeyac im Norden von Mexiko-Stadt die bedeutendste christliche Pilgerstätte in ganz Lateinamerika und der meistbesuchte Marienwallfahrtsort der Welt.

Auf eben jenem Hügel soll im Jahr 1531 dem indigenen Jungen Juan Diego mehrfach die Jungfrau Maria erschienen sein. Beim ersten Mal soll der Überlieferung zufolge Maria den Jungen beauftragt haben, den örtlichen Bischof um die Errichtung einer Kirche auf dem Hügel Tepeyac zu bitten. Dieser aber glaubte den Erzählungen des Jungen nicht und verlangte Beweise für seine Begegnung mit Maria.

Ein paar Tage später, am 12. Dezember 1531, erschien die Jungfrau Juan Diego ein weiteres Mal. Obwohl der Hügel mit Schnee bedeckt war, sollen dort Rosen geblüht haben. Auf Geheiß Marias pflückte Juan Diego ein paar davon, wickelte sie in seinen Mantel und sprach erneut beim Bischof vor.

Als Juan Diego vor den Augen des Bischofs seinen Mantel aufschlug, zeigte sich im Stoff das Abbild der spanischen Madonna von Guadalupe. Der Bischof glaubte dem Jungen nun und ließ auf dem Hügel Tepeyac eine Kapelle errichten.

Ab 1695 wurde für die Präsentation des Gnadenbilds der Jungfrau dann die Basílica de Santa María de Guadalupe auf dem Hügel erbaut. Eröffnet wurde das Gotteshaus 1709. Mit den Jahren sank die Basilika – wie auch viele andere Kirchen und Gebäude in Mexiko-Stadt – wegen des sumpfigen Untergrunds immer weiter ab. Zwischen 1974 und 1976 errichtete man neben der alten Basilika dann eine neue Kirche, die Nueva Basílica de Nuestra Señora de Guadalupe, in der das Gnadenbild seither über dem Altar hängt.

Das neue Gotteshaus bietet Platz für 40.000 Gläubige und gilt als eine der größten Kirchen der Welt. Jährlich kommen Millionen Pilger:innen zum Wallfahrtsort Guadalupe auf dem Hügel Tepeyac, der nach Rom als der meistbesuchte christliche Wallfahrtsort der Welt gilt.

Papst Benedikt XIV. erklärte die Jungfrau von Guadalupe 1754 zur Patronin von Mexiko. 1910 wurde sie dann zur Patronin ganz Lateinamerikas erklärt. Der 12. Dezember gilt mittlerweile in ganz Amerika offiziell als Gedenktag für die Heilige Jungfrau.

Juan Diego indes wurde im Jahre 2002 als erster Indigener in der Geschichte der Katholischen Kirche heiliggesprochen.

22. Märkte besuchen

Obst Mercado Jamaica

Stand mit Früchten auf dem Mercado Jamaica in Mexiko-Stadt

Bunt, bunter, am buntesten – das trifft auf so gut wie alle mexikanischen Märkte zu. Ob Textilien wie Kleider, Hemden oder Blusen, Taschen, Tassen, Keramik-Figuren oder Früchte – Mexikos Märkte strotzen nur so vor leuchtenden Farben. Obendrein bieten sie eine gute Gelegenheit, sich für wenig Geld durch die mexikanische Küche zu futtern. Ob Tacos, Enchiladas oder Chilaquiles – auf Mexikos Märkten hast du, was Essen betrifft, die Qual der Wahl.

Hier stellen wir dir drei besonders beliebte Märkte in Mexiko-Stadt vor:

Mercado la Merced

Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, Gewürze und Kräuter aller Art – der Mercado la Merced zählt zu den Top-Adressen in Mexiko-Stadt, wenn es um Lebensmittel geht. Die Auslagen sind einfach überbordend bunt und machen Appetit. An den Imbissständen kannst du auch Etliches davon verkosten. Der Markt, der übrigens einer der ältesten Märkte Mexiko-Stadts ist, befindet sich in einer überdachten Halle ca. 1,5 Kilometer südöstlich des Zócalo.

Mercado de Artesanías de la Ciudadela

Der Mercado de Artesanías de la Ciudadela liegt rund 600 Meter südlich der Alameda Central. Auf dem Markt mit mehr als 350 Ständen werden Kunsthandwerk und Souvenirs aller Art verkauft, darunter Textilien, Korbwaren, Hüte, Keramikgeschirr und Schmuck.

Totenschädel Keramik

Einen Totenschädel aus Keramik gefällig? Auf dem Mercado de Artesanías de la Ciudadela wird Kunst und Kitsch aller Art verkauft

Mercado Jamaica

Der Mercado Jamaica bietet nicht nur die ganze Bandbreite an Lebensmitteln wie Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse, sondern ist auch bekannt für sein großes Angebot an Schnittblumen und prächtigen Blumengestecken. Manchmal sind die Gestecke für unseren Geschmack schon sehr bunt, aber auf jeden Fall sehenswert. Es macht einfach Spaß, sich hier umzuschauen. Der Mercado Jamaica liegt rund zehn Autominuten südlich des Centro Histórico.

23. Den Tag der Toten (Día de los Muertos) feiern

Der Tag der Toten (El Día de los Muertos) ist in Mexiko alles andere als ein trauriger Gedenktag. Im Gegenteil: Der Tag, an dem die Toten einem alten Glauben nach kurzzeitig ins Diesseits zurückkehren, um ihre Angehörigen zu besuchen, ist ein riesiges Fest mit Straßenumzügen, Kostümen, Musik, Tanz, reichlich Essen und Alkohol.

Was auf den ersten Blick wie eine riesige Halloween-Party aussieht, hat in Mexiko eine jahrhundertealte Tradition. Schon die Azteken, Tolteken und andere indigene Völker ließen ihre Toten im Rahmen von Feierlichkeiten und Ritualen wieder auferstehen. Seit 2008 stehen die Bräuche am Diá de los Muertos auf der sogenannten Repräsentativen Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO.

24. Die Kanäle von Xochimilco

Kanäle Xochimilco

Kanäle in Mexiko-Stadts Bezirk Xochimilco

Lust auf einen Ausflug ins Grüne und ein bisschen Fiesta dazu? Dann solltest du eine Bootstour auf den Kanälen von Xochimilco im gleichnamigen Bezirk im Süden von Mexiko-Stadt machen. Das im 14. Jahrhundert von den Azteken erbaute Kanal- und Bewässerungssystem ist vor allem für seine schwimmenden Gärten (Chinampas) bekannt.

Auf den künstlich angelegten Inseln bauten die Azteken einst Obst, Gemüse und Getreide an und sicherten so die Grundversorgung der Bewohner ihrer Hauptstadt Tenochtitlán.

Wie eingangs erwähnt, errichteten die Azteken ihre Hauptstadt auf verschiedenen Inseln im Texcoco-See, die über Dammwege mit dem Festland verbunden waren.

Nachdem die Spanier 1521 Tenochtitlán zerstört und anschließend auf den Trümmern die Stadt Mexiko erbaut hatten, legten sie wegen immer wieder neuer Überschwemmungen den Texcoco-See wie auch die umliegenden Seen trocken. Übrig blieben nur Teile des Xochimilco-Sees, die heute die Kanäle im gleichnamigen Bezirk Mexiko-Stadts bilden. Geblieben sind auch die schwimmenden Gärten mit ihrem fruchtbaren, sumpfigen Boden. Nach wie vor werden dort Obst und Gemüse angebaut wie auch Blumen gezüchtet.

Heute sind die Kanäle und schwimmenden Gärten in Xochimilco ein beliebtes Ausflugsziel. Insbesondere an den Wochenenden, an Feiertagen und in den Ferien zieht es zahlreiche Hauptstädter, aber auch Touristen in den südlichen Randbezirk Mexiko-Stadts. Dann wimmelt es auf den Kanälen nur so vor Trajineras, wie die für Xochimilco typischen, bunt bemalten Holzboote genannt werden.

Trajineras Xochimilco

Trajineras an einem der Bootsanleger (Embarcadores) in Xochimilco

Die Trajineras bieten jeweils Platz für bis zu 20 Personen und können für unterschiedlich lange Touren zwischen zwei und fünf Stunden gemietet werden. Mit an Bord ist immer auch ein Bootsführer, der die Trajinera mit einer langen Stange durchs Wasser stakt. Oftmals sind auch ganze Mariachi-Gruppen mit von der Partie, die man auf Wunsch dazu buchen kann. Für Stimmung ist auf den Kanälen jedenfalls gesorgt. Und wo in Mexiko gefeiert wird, fließt meist auch reichlich Alkohol.

Getränke wie auch Snacks aller Art kannst du entweder schon vor der Fahrt am Anleger kaufen, oder aber du versorgst während der Fahrt auf den Kanälen bei den "schwimmenden" Händlern. Diese verkaufen auf ihren Trajineras neben Essbarem auch Softdrinks und alkoholische Getränke. Besonders lecker fanden wir die Micheladas (Bier-Mixgetränke), die mit allen möglichen Zutaten wie Limettensaft, Salz, Tabasco und Maggi in riesigen Pappbechern daher kamen.

Aber Bier und Mariachi-Musik sind nicht alles, was dir auf einer Kanaltour in Xochimilco geboten wird. Je nach Tour werden auch verschiedene Sehenswürdigkeiten angesteuert.

Ein Highlight für uns war der Besuch der Puppeninsel (Isla de las Muñecas). Das Axolotl-Museum hingegen würden wir nicht noch einmal besuchen, da uns die Tiere in ihren kahlen, trostlosen Aquarien ohne Sand und Pflanzen einfach nur Leid taten.

25. Die Puppeninsel (Isla de las Muñecas) in Xochimilco

Isla de las Muñecas

Mehr als 1000, meist grausam entstellte Puppen "bevölkern" die Isla de las Muñecas in Xochimilco

Wenn du dich ein bisschen gruseln willst, solltest du in Xochimilco die Puppeninsel (Isla de las Muñecas) besuchen. Ihren Namen hat sie von den mehr als 1000 verstümmelten Spielzeugpuppen, die auf der Insel in Bäumen hängen, auf Stöcken aufgespießt oder mit Wäscheklammern an Leinen befestigt sind. Was aber hat es mit den teils grausam entstellen Puppen auf sich und wie kamen sie auf die Insel? Hier die Geschichte:

Auf der Insel lebte einst der Obstbauer und Fischer Julián Santana Barrera, auch Don Julio genannt. Auf dem kleinen Eiland bewohnte er eine Holzhütte und lebte vom Fischfang und dem, was er in seinem Garten anbaute.

Eines Tages in den 1950er-Jahren wurde die Leiche eines ertrunkenen Mädchens am Ufer seiner Insel angeschwemmt. Fortan soll sich Don Julio von dem Geist des Mädchens verfolgt gefühlt haben. Es hieß, er habe immer wieder Schreie gehört, auch soll das Kind Spielzeug von ihm gefordert haben.

So machte Don Julio sich schließlich auf und sammelte in den Kanälen weggeworfene Puppen ein. Diese verteilte er auf der Insel. Doch schien der Geist den Puppen keine weitere Beachtung zu schenken. Daraufhin begann Don Julio, die Puppen zu verstümmeln, riss ihnen Augen heraus, Arme und Beine ab, und hängte sie in die Bäume, um den Geist abzuschrecken.

Puppe Isla de las Muñecas

Entstellte Puppe in einem Baum auf der Puppeninsel

So tat es Don Julio mehr als 50 Jahre, bis er 2001 tragischerweise an derselben Stelle ertrank, an der einst das Mädchen ertrunken war. Bis zu seinem Tod hatte der Einsiedler auf seiner Insel mehr als 1000 Puppen aufgehängt. Dort hängen sie noch heute – und sind eine beliebte Touristen-Attraktion.

Hinweis: Die Isla de las Muñecas wird aufgrund ihrer abgeschiedenen Lage nur im Rahmen längerer Kanaltouren von mindestens vier Stunden angefahren.

26. Axolotl-Aquarium

Axolotl

Vom Aussterben bedroht: Axolotl

Wenn du schon immer mal einen Axolotl, einen nur als Dauerlarve vorkommenden mexikanischen Schwanzlurch, sehen wolltest, bist du in Xochimilco richtig. Denn der Xochimilco-See beziehungsweise die von ihm übrig gebliebenen Kanäle bilden das Habitat der endemischen Tierart. Richtiger ausgedrückt: Sie waren es. Denn aufgrund zunehmender Wasserverschmutzung und Missachtung des Fangverbots ist der Bestand der Axolotl in Xochimilco inzwischen verschwindend gering – und die Tierart vom Aussterben bedroht.

Um den Bestand wieder aufzustocken, hat man auf einer der Inseln in den Kanälen von Xochimilco eine Aufzucht- und Forschungsstation für Axolotl eingerichtet. Diese ist gegen eine Eintrittsgebühr öffentlich zugänglich.

Der Zweck heiligt zwar die Mittel, allerdings haben die kahlen Aquarien ohne Sand, Kies und jegliche Bepflanzung einen ziemlich tristen Eindruck auf uns gemacht. Hinzu kommt, dass manche Besucher sich nicht an die Vorschriften halten, verbotenerweise gegen die Scheiben der Aquarien klopfen und die Axolotl mit Blitzlicht fotografieren.

Anfahrt nach Xochimilco und Kanaltouren


Vom historischen Zentrum Mexiko-Stadts nach Xochimilco brauchst du mit dem Auto (Uber, Taxi, Mietwagen) je nach Verkehrslage zwischen 30 und 40 Minuten. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind es teilweise sogar mehr als zwei Stunden.

Wenn du mit den Öffis nach Xochimilco fährst, musst du zudem längere Fußwege zu den Bootsanlegern (Embarcaderos) einplanen. Alternativ empfiehlt sich eine organisierte Tages- und Gruppentour mit Abholung, die du im Internet beispielsweise über Getyourguide* buchen kannst.

Die Kanaltouren dauern in der Regel zwischen zwei und vier bis fünf Stunden und kosten, sofern man sie vor Ort an einem der Embarcaderos bucht, zwischen 1200 und 3000 Pesos (64 bis 160 Euro) pro Boot. Wenn du Geld sparen willst, solltest du dir am Boostsanleger Mitfahrer:innen suchen, mit denen du dir die Kosten für die Trajinera teilen kannst. Oder aber du buchst gleich eine organisierte Gruppentour, was deutlich zeitsparender ist.

Sehenswürdigkeiten außerhalb von Mexiko-Stadt

27. Teotihuacán

Sonnenpyramide Teotihuacán

Sonnenpyramide in Teotihuacán. Foto: Bettina Tiedke

Teotihuacán ist eine der größten prähistorischen Ruinenstädte auf dem amerikanischen Kontinent. Die Pyramidenstadt, die unterschiedlichen Quellen zufolge zwischen 100 v. Chr. und 650 n. Chr. bewohnt gewesen sein soll, liegt knapp 50 Kilometer nordöstlich von Mexiko-Stadt. Seit 1987 gehört Teotihuacán zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Über die einstigen Bewohner der Stadt weiß man kaum etwas. Schon als die Azteken die Stadt in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts entdeckten und ihr den Namen Teotihuacán gaben, soll sie lange verlassen gewesen. Teotihuacán ist ein Wort aus der aztekischen Sprache Nahuatl und bedeutet übersetzt so viel wie "Der Ort, wo man zu einem Gott wird".

In seiner Blütezeit hatte Teotihuacán eine Größe von mehr als 20 Quadratkilometern und rund 200.000 Einwohner. Bislang wuden allerdings erst rund fünf Prozent der riesigen Pyramidenstadt ausgegraben. 95 Prozent der Metropole warten also noch darauf, entdeckt zu werden.

Ein Besuch Teotihuacáns ist ein absolutes Muss. Die beeindruckenden Pyramiden, Tempel und Ruinen der Wohnkomplexe sowie die zentrale Verbindungsstraße (Straße der Toten) suchen weltweit ihresgleichen.

Absolutes Highlight ist die Sonnenpyramide im Zentrum der Ruinenstadt. Zusammen mit der Cheops-Pyramide in Ägypten und der Pyramide von Cholula nahe Puebla, einer Stadt im östlich-zentralen Mexiko, zählt die Sonnenpyramide in Teotihuacán zu den größten Pyramiden der Welt. Nicht annähernd so groß, aber ebenso beeindruckend ist die Mondpyramide am nördlichen Ende der Straße der Toten.

Mondpyramide Teotihuacán

Mondpyramide in Teotihuacán

Hinweis: Die Besteigung der Sonnen- wie auch der Mondpyramide ist mittlerweile verboten.

Reisetipps für Mexiko-Stadt

Wetter und beste Reisezeit

Die beste Reisezeit für Mexiko-Stadt sind die trockenen Monate November bis April. Da Mexiko-Stadt auf einer Höhe von rund 2300 Metern liegt, sind die Temperaturen das ganze Jahr über frühlingshaft. In den Wintermonaten kann das Quecksilber tagsüber allerdings schon mal auf 12 Grad fallen, in den Sommermonaten liegen die Temperaturen zwischen angenehmen 18 und 27 Grad.

Die meisten Niederschläge fallen in Mexiko-Stadt zwischen Juni und Oktober.

Sicherheit und Kriminalität

Mexiko-Stadt hat eine überdurchschnittlich hohe Kriminalitätsrate und gilt daher alles andere als ein sicheres Pflaster. Daher solltest du vor allem Stadtbezirke meiden, die von organisierter Kriminalität kontrolliert werden. Nicht selten kommt es hier zu Schusswechseln zwischen rivalisierenden Banden, bei denen auch Unbeteiligte ins Kreuzfeuer geraten können.

Das Auswärtige Amt rät daher zu besonderer Vorsicht bei Besuchen in den Bezirken Tepito, Doctores, Lagunilla, Venustiano Carranza, Gustavo A. Madero und Iztapalapa. Da selbst Einheimische einen Bogen um manche Viertel machen, musst du damit rechnen, dass dein Taxi- oder Uber-Fahrer den einen oder anderen Umweg fährt, um dich ans Ziel zu bringen.

Die touristisch relevanten Innenstadtgebiete wie das Centro Histórico und die Zona Rosa (Reforma Distrikt) gelten hingegen zumindest tagsüber als vergleichsweise sicher. Dennoch kann es auch hier zu Diebstählen und Raubüberfällen kommen. Daher solltest du Geld und Wertgegenstände immer nah am Körper tragen, teuren Schmuck lieber gleich zu Hause lassen und stets eine Hand an deiner Kamera haben. Gleiches gilt natürlich auch für Smartphones, Taschen oder Rucksäcke.

Was Taxis betrifft, ist es ratsam, diese auch tagsüber telefonisch oder übers Internet zu bestellen. Denn bei auf der Straße angehaltenen Taxis besteht laut Auswärtigem Amt ein "beachtliches Risiko, entführt und/oder ausgeraubt zu werden".

Erdbeben

Mexiko-Stadt liegt in einer seismisch aktiven Zone, weshalb es regelmäßig zu mitunter schweren Erdbeben kommt. Besonders gefährdet sind laut Auswärtigem Amt die auf dem ehemaligen Grund des Texcoco-Sees gelegenen älteren Stadtviertel wie das Centro Histórico.

Der Vulkan Popocatépetl östlich von Mexiko-Stadt ist derzeit verschärft aktiv. Für den Krater wurde eine 12 Kilometer große Sperrzone ausgewiesen.

Drogen, Alkohol und Rauchen

Was Drogen, Alkohol und Rauchen betrifft, gelten in ganz Mexiko strenge Gesetze.

Die Mindesthaftstrafe für Drogenbesitz beträgt ungeachtet der Menge laut Auswärtigem Amt zehn Jahre.

Rauchen ist in Mexiko an allen öffentlichen Orten wie u. a. in Parks, Hotels und Restaurants streng untersagt. Bei Verstößen drohen Geldstrafen oder sogar eine Gefängnisstrafe. E-Zigaretten sind in Mexiko generell verboten.

Der Genuss von Alkohol ist zwar im Land grundsätzlich erlaubt, allerdings nicht auf der Straße. Verstöße können mit einer Geld- oder Gefängnisstrafe geahndet werden.

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