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Rundreise (Roadtrip) durch Oaxaca in Mexiko – Route, Reisebericht, Tipps

Highlights Oaxaca Rundreise

Stationen unserer Rundreise durch Oaxaca: Auf unserem dreiwöchigen Roadtrip durch den mexikanischen Bundesstaat haben wir (Bettina und Gudrun) viele tolle Sehenswürdigkeiten und paradiesisch schöne Pazifik-Strände besucht. Fotos: B. Tiedke und G. Brandenburg

Von Bettina Tiedke und Gudrun Brandenburg

Zuletzt aktualisiert am 7. Oktober 2023

Planung unserer Oaxaca-Rundreise und unseres Roadtrips

Wer das erste Mal Mexiko besucht, bereist in der Regel den mexikanischen Teil der Halbinsel Yucatán mit seinen weltberühmten Maya-Ruinen und weißen Karibik-Stränden. Das haben auch wir vor einigen Jahren getan, und zwar in Form eines mehrwöchigen Roadtrips mit einem Mietwagen. Da uns Mexiko so gut gefallen hat, wollten wir nun wieder dorthin und standen vor der Frage: wohin diesmal?

Klar war, dass wir zunächst eine Woche in Mexiko-Stadt bleiben wollten, weil Bettinas Tochter mit ihrem Freund und unserem Enkel dort leben. Aber wohin im Anschluss? Unsere Wahl fiel schließlich auf Oaxaca, einen Bundesstaat im Süden Mexikos, den nur wenige Reisende auf ihrer Bucketlist haben.

Warum wir uns für Oaxaca entschieden haben und was es dort alles zu entdecken gibt, haben wir ausführlich auf unseren Seiten 21 Dinge, die du in Oaxaca auf keinen Fall verpassen solltest und Die 17 besten Strände in Oaxaca zum Chillen, Surfen & Baden beschrieben.

Unser Ziel, Oaxaca, stand somit fest – und auch, dass es wieder eine Rundreise, ein Roadtrip mit einem Mietwagen, sein sollte. Also wälzten wir Reiseführer und Karten und planten zunächst, in Mexiko-Stadt zu starten und dann mit dem Mietwagen in den Süden nach Oaxaca zu fahren.

Diesen Plan verwarfen wir jedoch wieder, weil wir mit unseren Urlaubstagen haushalten mussten und uns die siebenstündige Anfahrt ersparen wollten. Also entschieden wir uns dafür, von Mexiko-Stadt nach Oaxaca zu fliegen und den Mietwagen erst dort zu übernehmen.

Mietwagen buchen für Oaxaca

Bei Mietwagen-Buchungen gehen wir, vor allem was Haftpflicht- und Vollkasko-Versicherung betrifft, gern auf Nummer sicher. Also checkten wir die gängigen Mietwagen-Portale wie billiger-mietwagen.de, Check24* und Tui Cars – stets mit dem Fokus auf die bestmöglichen Versicherungen.

Nachdem wir sämtliche Angebote miteinander verglichen hatten, entschieden wir uns schließlich für Tui Cars mit einer Haftpflichtversicherung von bis zu 7,5 Millionen Euro Deckungssumme. Für unseren Mietwagen (es sollte ein VW Vento o. ä. sein) haben wir so inklusive Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung für 20 Tage 861 Euro bezahlt.

Bei anderen Anbietern oder auch direkt vor Ort hätten wir einen gleichwertigen Mietwagen teilweise um einiges billiger bekommen. Aber wir wollten ja das Rundum-sorglos-Paket haben.

Mietwagen buchen Oaxaca Roadtrip

Hauptsache, gut versichert! Bei der Buchung eines Mietwagens legen wir großen Wert auf einen umfassenden Versicherungsschutz

Was du beim Autofahren in Oaxaca beachten solltest

Geschwindigkeitsbegrenzungen

Beim Autofahren in Oaxaca wie in ganz Mexiko und überall auf der Welt solltest du dich natürlich an die Verkehrsregeln halten, allen voran an die Geschwindigkeitsbegrenzungen. In Oaxaca gilt in Städten und Ortschaften ein Tempo-Limit von 40 km/h, auf Landstraßen sind maximal 80 km/h und auf Autobahnen 110 km/h erlaubt. Theoretisch, denn in der Praxis sieht die Sache oft ganz anders aus.

In Oaxaca de Juárez, der Hauptstadt des Bundesstaates Oaxaca, beispielsweise ist die Geschwindigkeit in der Altstadt vielerorts auf 20 oder 30 Stundenkilometer begrenzt. An so gut wie allen Ortsein- und -ausfahrten solltest du wegen der Topes (Bodenschwellen, siehe unten) generell nicht schneller als 10 km/h bzw. Schritttempo fahren, und auf serpentinenreichen Landstraßen gilt stellenweise ein Tempo-Limit von 20 bis 60 km/h. Folge am besten den Anweisungen auf den Verkehrsschildern, um teure Bußgelder zu vermeiden.

Topes

Wenn du noch nie in Mittel- oder Südamerika mit dem Auto unterwegs warst, wirst du dich bei deinem Roadtrip durch Oaxaca erst einmal an die vielen Topes (Bodenschwellen) gewöhnen müssen. Die Geschwindigkeitsblocker befinden sich an so gut wie allen Ortsein- und -ausfahrten, teilweise auch mitten in den Städten und Dörfern und mitunter auch vor Kurven.

Nicht überall sind die Topes durch Schilder ausgezeichnet und oftmals auch nur schwer zu erkennen, da die gelb-schwarze Markierung häufig fehlt. Wenn du auf den tückischen Bodenschwellen nicht aufsetzen und dein Auto zu Schrott zu fahren willst, solltest du über die Topes am besten nur im Schritttempo fahren.

Tope Reductor Strasse Oaxaca

Nicht immer sind die Topes (Bodenschwellen) wie hier durch Schilder ausgezeichnet

Straßenblockaden (Bloqueos)

Eine Besonderheit im Bundesstaat Oaxaca sind die vielen sogenannten Bloqueos (Straßensperrungen). Dabei handelt es sich um politische Protestaktionen. So kann es immer wieder vorkommen, dass Aktivisten wichtige Verbindungs- oder Zufahrtsstraßen im Bundesstaat blockieren, etwa indem sie Berge von Sand auf die Fahrbahn schütten oder Laster quer auf die Straßen stellen. Da die Demonstranten unter Umständen bewaffnet sind, solltest du gar nicht erst auf den Gedanken kommen – sofern überhaupt möglich – eine derartige Blockade mit dem Auto zu durchbrechen.

Übel ist zudem, dass die Bloqueos oft mehrere Tage dauern können und – solltest du keinen Feldweg als Umfahrung finden – dir nichts anderes übrig bleibt, als dein Auto irgendwo abzustellen und die Absperrung zu Fuß zu passieren. Denn Fußgänger werden im Gegensatz zu Fahrzeugen durchgelassen.

Auf unserem Roadtrip durch Oaxaca haben wir Einheimische wie auch Touristen gesehen, die bei einem Bloqueo selbst aus Reisebussen und Taxen aussteigen mussten und dann mit ihren Koffern die Straßensperre zu Fuß passiert haben. Auf der anderen Seite der Blockade musst du dir dann ein neues Vehikel für deine Weiterfahrt organisieren.

Im Falle du allerdings deinen Mietwagen stehen lassen musst, solltest du dies – sofern möglich – auf einem bewachten Parkplatz oder vor einem Hotel tun, da du gemäß der Vertragsvereinbarungen mit den meisten Mietwagenfirmen dein Auto nicht länger als ein paar Stunden unbeaufsichtigt stehen lassen darfst.

Wir selbst sind bei unserer Mietwagen-Rundreise durch Oaxaca in zwei Bloqueos geraten. Wie wir da wieder rausgekommen sind, liest du weiter unten in unserem Reisebericht.

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Korrupte Polizisten

Womit du beim Autofahren in Oaxaca wie auch in ganz Mexiko und vielen anderen mittel- und südamerikanischen Ländern ebenfalls rechnen musst, sind korrupte Polizisten. Diese halten auf den Straßen mit Vorliebe Touristen mit einem Mietwagen an, um für (vermeintlich) falsches Fahren ordentlich abzukassieren.

Ob du mit dem Auto wirklich schneller warst als erlaubt oder tatsächlich eine durchgehende Linie auf der Fahrbahn überfahren hast, spielt dabei keine Rolle. Die Polizisten werden nicht eher Ruhe geben, bis du Bargeld rüber gereicht hast. Ansonsten kassieren sie deinen Führerschein ein oder schrauben mit dem Akkuschrauber in Windeseile die Nummernschilder von deinem Auto ab.

In Mexiko hatten wir glücklicherweise bisher keinerlei Begegnungen mit korrupten Polizisten, dafür aber in Costa Rica und Peru. Seitdem haben wir für solche Fälle immer ein extra Portemonnaie dabei, in dem umgerechnet rund 100 Euro stecken, teils in Landeswährung und teils in Dollar oder auch Euro. Drohen dir korrupte Polizisten mit Bußgeldern von umgerechnet mehreren hundert oder gar mehr als tausend Euro, machst du am besten ein nettes Gesicht und fragst freundlich, wie du ohne die horrende Strafe aus der Sache wieder raus kommst.

In der Regel werden die Polizisten dich dann fragen, wie viel Bargeld du dabei hast. Dann sagst du, "nicht besonders viel, da ich meistens mit Kreditkarte bezahle". Danach zückst du dein präpariertes Portemonnaie und zählst den Polizisten das darin enthaltene Bargeld vor. In Costa Rica und Peru haben sich die Polizisten mit unseren Barschaften begnügt, das Geld eingesteckt und uns anschließend freundlich eine gute Weiterfahrt gewünscht.

Jetzt fragst du dich ganz sicher: "Wie erkenne ich, ob ich an echte oder korrupte Polizisten geraten bin?" Ganz einfach: Wenn die Polizisten dir keinen ordentlichen Bußgeldbescheid ausstellen wollen, dir allenfalls den Bußgeld-Katalog unter die Nase halten und damit drohen, deinen Führerschein einzukassieren oder die Nummernschilder von deinem Auto abzuschrauben, weißt du, woran du bist.

Wenn du kämpferisch und risikobereit bist, kannst du natürlich auch versuchen, korrupte Polizisten auffliegen zu lassen. Dafür lässt du dir zunächst ihre Dienstmarken zeigen und rufst dann am besten bei deiner Mietwagenfirma an. Die Mietwagenfirmen kennen sich in der Regel mit solchen Fällen aus und werden dann weitere Schritte einleiten.

Uns war das, ehrlich gesagt, zu heikel, zum einen weil Polizisten häufig bewaffnet sind und Menschenleben in manchen Ländern leider nicht viel zählen. Zum anderen wurden wir beide Male jeweils an unserem Abreisetag angehalten (surprise!) und standen unter Zeitdruck, weil wir pünktlich unseren Mietwagen abgeben mussten und den Flieger nach Deutschland nicht verpassen wollten.

Route für unseren Roadtrip durch Oaxaca

Startpunkt für unseren Roadtrip durch Oaxaca sollte die Hauptstadt des Bundesstaates, Oaxaca de Juárez, sein. Für die Stadt selbst mit all ihren Sehenswürdigkeiten und schönen Häusern aus der spanischen Kolonialzeit sowie den Besuch der drum herum liegenden präkolumbischen Stätten planten wir eine Woche ein.

Straße Oaxaca de Juárez

Straße in Oaxaca de Juárez mit Häusern aus der spanischen Kolonialzeit. Foto: Bettina Tiedke

In den letzten zwei Wochen unserer Rundreise wollten wir die Strände an Oxacas hunderte Kilometer langen Pazifikküste besuchen – und dort natürlich auch relaxen. Von dort aus sollte es dann wieder zurück nach Oaxaca de Juárez gehen. Abschließend wollten wir dann noch zwei Tage in Mexiko-Stadt mit unserer Familie verbringen.

Wie unser dreiwöchiger Roadtrip durch Oaxaca genau verlaufen ist und was wir auf unserer Rundreise alles gesehen und erlebt haben, erfährst du in nachfolgendem Reisebericht. Dieser enthält exakte Angaben zu unserer Route inklusive Kilometerzahl und Fahrzeit wie auch Hotel-Tipps, was dir die Planung deines eigenen Roadtrips durch Oaxaca erleichtern könnte.

Dreiwöchiger Roadtrip durch Oaxaca: Route und Reisebericht

Tage 1 bis 3: Flug von Mexiko-Stadt nach Oaxaca de Juárez, Übernahme unseres Mietwagens, Stadterkundungen

Kurzüberblick

  • Flug von Mexiko-Stadt mit Viva Aerobus nach Oaxaca de Juárez (1 h Flugzeit)
  • Übernahme unseres Mietwagens bei Europcar an der Carretera Oaxaca - Puerto Ángel nahe Flughafen
  • Fahrt ins Zentrum von Oaxaca de Juárez (10 km, 30 min Fahrzeit)
  • Einchecken in unsere Ferienwohnung
  • Stadtbummel und Besuche diverser Sehenswürdigkeiten in Oaxaca de Juárez

Nachdem wir eine Woche mit Bettinas Tochter, deren Freund und unserem Enkel in Mexiko-Stadt verbracht haben, geht es weiter nach Oaxaca de Juárez, wo wir mit unserer dreiwöchigen Rundreise durch den Bundesstaat Oaxaca starten wollen.

Unser Flug mit Viva Aerobus geht pünktlich um 12.15 Uhr. Eine Stunde später landen wir auf dem Flughafen von Oaxaca de Juárez, sammeln unsere Koffer vom Gepäckband ein und begeben uns am Airport zum sogenannten Meeting Point. Dort werden wir von einem Angestellten von Europcar in Empfang genommen und anschließend zur Mietwagen-Station gefahren.

Statt des über Tui Cars gebuchten VW Vento mit Gangschaltung bekommen wir einen Chevrolet Aveo mit Automatikschaltung. Was um einiges besser ist, da wir auf unserer späteren Fahrt durch die Berge zur Pazifikküste Oaxacas die Automatikschaltung noch zu schätzen lernen wissen.

Oaxaca Mietwagen

Unser Mietwagen in Oaxaca: ein Chevrolet Aveo mit Automatik

Fahrt vom Flughafen nach Oaxca de Juárez

Jetzt aber wollen wir erst einmal nach Oaxaca de Juárez, in die Hauptstadt des Bundesstaates, fahren. Vom Flughafen sind es circa 10 Kilometer dorthin, also rund eine halbe Stunde Fahrzeit. Unser erstes Ziel wird unsere im Voraus gebuchte Ferienwohnung im Stadtteil Calzada Madero am Fuße des Berges Cerro del Fotín sein.

Tina, die die versiertere Autofahrerin von uns beiden ist, setzt sich ans Steuer und gibt (zum Glück erst einmal vorsichtig) Gas. Denn die Straßen sind zum Teil in einem erbarmungswürdigen Zustand. Frisch asphaltierte Straßenabschnitte wechseln sich unvermittelt mit Schlagloch-Pisten ab.

Oaxaca de Juárez ist zudem für seine zahlreichen Einbahnstraßen und ein hohes Verkehrsaufkommen bekannt. Ohne Navi bist du hier sprichwörtlich verloren. Unsere Waze-App arbeitet jedoch wie immer zuverlässig und leitet uns sicher ans Ziel.

Nachdem wir uns in unserer großen Ferienwohnung mit Dachterrasse eingerichtet und den Kühlschrank für die nächsten sechs Tage ausreichend mit Vorräten gefüllt haben, nehmen wir ein Taxi und lassen uns in die Altstadt von Oaxaca de Juárez fahren. Unseren Mietwagen haben wir bewusst stehen lassen, da wir im Zentrum vermutlich nie einen Pakplatz gefunden hätten.

Unsere Pläne für die folgenden Tage

Heute wie auch an den beiden nächsten Tagen erkunden wir Oaxaca de Juárez zu Fuß und schauen uns sämtliche Sehenswürdigkeiten in der Stadt an.

Anschließend werden wir mit unserem eigentlichen Roadtrip starten, zunächst die präkolumbischen Stätten nahe Oaxaca de Juárez besuchen, ebenso wie den versteinerten Wasserfall Hierve el Agua und den Árbol del Tule, den dicksten Baum der Welt. Im weiteren Verlauf unseres Roadtrips soll es dann zu den Stränden an Oaxacas Pazifikküste gehen.

Hotel-Tipps für Oaxaca de Juárez


Da sich die meisten Sehenswürdigkeiten und Restaurants in der Altstadt von Oaxaca de Juárez befinden, empfiehlt es sich, dort auch ein Hotel zu buchen. Hier unsere Tipps:

Gute Mittelklasse-Hotels in Oaxacas Altstadt sind u. a. das Hotel Dainzu*, das Hotel Maela* und das Hotel Santa Rosa*.

Schick, aber auch teurer sind das Hotel Parador de Alcalá*, das Ayook* und das Hotel Oaxaca Real*.

Viele weite,re Unterkünfte im Zentrum von Oaxaca de Juárez findest du in der Hotelübersicht* bei Booking.com.

Tag 4: Fahrt von Oxaca de Juárez zu den präkolumbischen Städten Monte Albán und Atzompa

Monte Albán

Eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von Oaxaca de Juárez: Monte Albán, die einstige Hauptstadt der Zapoteken. Foto: Bettina Tiedke

Kurzüberblick

  • Fahrt von Oaxaca de Juárez nach Monte Albán (10 km, 30 min Fahrzeit)
  • Drei Stunden Besichtigung der einstigen Hauptstadt der Zapoteken
  • Weiterfahrt zur alten Zapoteken-Stadt Atzompa (8 km, 30 min Fahrzeit)
  • Zwei Stunden Besichtigung der archäologischen Stätte

Als erste präkolumbische Stadt im näheren Umkreis von Oaxaca de Juárez wollen wir uns heute die größte und auch bedeutendste anschauen: Monte Albán. Die ehemalige Hauptstadt der Zapoteken, die seit 1987 zum UNESCO-Welterbe gehört, liegt nur 10 Kilometer von Oaxaca de Juárez entfernt. Also schnappen wir uns unseren Mietwagen und fahren los. Sich durch die Stadt mit ihren vielen Einbahnstraßen zu schlängeln, ist in der Tat gewöhnungsbedürftig, aber dank unserer Waze App am Ende kein Problem.

Nach einer guten halben Stunde Fahrt über die Carretera Monte Albán und Carretera Internacional fahren wir noch ein letztes kurzes Stück bergauf und erreichen den Besucherparkplatz von Monte Albán.

Am Eingang kaufen wir zunächst unsere Tickets (85 Pesos / 4,70 Euro p. P.) und erkunden dann mit aufgeklapptem Reiseführer in der Hand die große Ausgrabungsstätte auf eigene Faust. Alternativ hätten wir am Eingang auch eine geführte Tour buchen können – doch wollten wir lieber unabhängig sein.

Fazit nach unserer rund dreistündigen Besichtigung: Monte Albán, die alte Hauptstadt der Zapoteken mit ihren Pyramiden, Palästen, Wohnhäusern, einem Ballspielplatz und einem Observatorium, ist ein absolutes Must-see. Viele der Gebäude aus vorspanischer Zeit wie auch die Reliefs sind gut erhalten oder wurden aufwändig restauriert.

Toll fanden wir auch, dass man einige der Pyramiden wie die Plataforma Sur (zumindest noch) besteigen darf. Der Ausblick von oben auf ganz Monte Albán und das darunter liegende Hochtal von Oaxaca de Juárez ist einfach atemberaubend.

Monte Albán

Für uns ein Highlight: Monte Albán. Foto: Bettina Tiedke

Weiterfahrt nach Atzompa

Nach Monte Albán steht heute noch Atzompa auf unserem Programm. Also wieder zurück zum Auto und los zur nächsten Ausgrabungsstätte.

Atzompa, das einst zu Monte Albán gehörte, liegt nur acht Kilometer entfernt. Erst seit 2009 ist die archäologische Stätte für die Öffentlichkeit zugänglich. Noch immer finden dort Ausgrabungen statt.

Unsere Fahrt nach Atzompa führt zunächst über die Carretera A Monte Albán und dann weiter über die Framboyanes. Das letzte Stück über die Carretera Independencia ist etwas kurviger und steigt von 1600 auf 1900 Meter an.

Schon vom Parkplatz auf halber Höhe des Bergs bietet sich ein toller Ausblick auf das unterhalb liegende Tal mit Oaxaca de Juárez. Von hier führt ein ziemlich steiler, circa zwei Kilometer langer Weg über Treppen hinauf zu den Überresten der einstigen Zapoteken-Stadt.

Abgesehen vom Wachpersonal und einigen Arbeitern sind wir ganz allein hier oben – und genießen die Ruhe und die immer schöner werdenden Ausblicke. Die Anlage selbst mit ihren Pyramiden und dem alten Steinbruch ist ebenfalls beeindruckend. Highlight ist der gut erhaltene Ballspielplatz, der mit 45 Metern Länge der größte Ballspielplatz in Oaxaca aus vorspanischer Zeit ist.

Ballspielplatz Atzompa

Ballspielplatz in Atzompa, der größte Ballspielplatz aus vorspanischer Zeit in Oaxaca. Foto: Bettina Tiedke

Für die Besichtigung von Atzompa solltest du eineinhalb bis zwei Stunden einplanen – und Wasser sowie Sonnenschutz nicht vergessen.

Insgesamt haben wir für unseren Ausflug nach Monte Albán und Atzompa gut sechs Stunden gebraucht. Da wir an diesem Tag ordentlich rumgekraxelt sind, legen wir, wieder zurück in Oaxaca de Juárez, auf der Dachterrasse unserer Ferienwohnung erst mal die Beine hoch und genießen eine selbst gemachte, leckere Frozen Margarita.

Tag 5: Fahrt von Oaxaca de Juárez zum Hierve el Agua, nach Mitla und Yagul

Hierve el Agua

Must-see: der versteinerte Wasserfall Hierve el Agua

Kurzüberblick

  • Fahrt von Oaxaca de Juárez zum versteinerten Wasserfall Hierve el Agua (61 km, 1 h 30 min Fahrzeit)
  • Zweistündiger Rundgang am Hierve el Agua
  • Weiterfahrt zur alten Zapoteken-Stadt Mitla (18 km, 50 min Fahrzeit)
  • Weiterfahrt zur Ausgrabungsstätte Yagul (14 km, 20 min Fahrzeit)

Auf unserem heutigen Roadtrip stehen drei Ziele östlich von Oaxaca de Juárez auf dem Programm: der versteinerte Wasserfall Hierve el Agua sowie die beiden Ausgrabungsstätten Yagul und Mitla. Die reine Fahrzeit für die insgesamt knapp 100 Kilometer lange Strecke wird je nach Verkehr zwischen zwei und drei Stunden betragen. Hinzu kommt noch die Zeit für die Besichtigungen, so dass wir den ganzen Tag unterwegs sein werden.

Wir starten gegen 10 Uhr und fahren zunächst über die MEX 190 und die MEX179 Richtung Osten zum Hierve el Agua. Das letzte Stück zum Wasserfall führt steil bergauf über eine holperige Schotterpiste mit tiefen Schlaglöchern. Der Weg endet an einem unbefestigten Parkplatz. Hier stellen wir unser Auto ab und machen uns mit unseren Rucksäcken auf den Weg zu dem steinernen, genau genommen versinterten Wasserfall, Hierve el Agua.

Zu unserer Überraschung finden wir hier oben aber nicht nur einen Wasserfall vor, sondern gleich drei: den großen Hierve el Agua mit den bei Selfie-Jägern beliebten Felsenpools über dem Abgrund, gleich daneben einen kleinen Wasserfall und schräg gegenüber hoch oben auf der Klippe einen weiteren Wasserfall.

Insgesamt haben wir bei den Hierves el Agua fast zwei Stunden zugebracht – und die Ausblicke auf die Wasserfälle, die umliegenden Berggipfel und das tiefgrüne Tal genossen.

Hierve el Agua

Planet2go-Autorin Bettina Tiedke vor dem großen Hierve el Agua

Mitla – für uns enttäuschend

Anschließend geht die Fahrt eine knappe Autostunde wieder Richtung Oaxaca de Juárez weiter nach Mitla. Die alte Zapoteken-Stadt soll wegen ihres besonderen Architekturstils und der streng geometrischen Reliefs an den Gebäuden sehr sehenswert sein. Wir sind gespannt. Der Parkplatz unweit des Eingangs zur Ausgrabungsstätte ist von den üblichen Souvenirshops und Imbissbuden flankiert.

Als wir vor den Ruinen von Mitla stehen, sind wir doch ein wenig enttäuscht. Denn von der ehemals prächtigen Zapoteken-Stadt ist leider nicht mehr viel übrig, da die spanischen Eroberer hier einst einen Großteil der Gebäude zerstört und als Steinbruch u. a. für ihre Kirche verwendet haben. Die steht noch heute an exponierter Stelle neben den wenigen Überresten der präkolumbischen Stadt.

Wenn man vor den alten Gebäuden mit ihren Wandornamenten und den noch fragmentarisch vorhandenen Fresken steht, kann man sich jedoch vorstellen, wie prächtig das alles hier einmal ausgesehen haben muss.

Mitla

Viele Gebäude aus präkolumbischer Zeit sind in Mitla nicht übrig geblieben. Die Spanier zerstörten den Großteil der Häuser, um auf dem Areal u. a. eine Kirche (im Hintergrund des Fotos zu sehen) zu errichten.

Störend ist allerdings, dass heute inmitten der archäologischen Stätte Marktstände aufgebaut sind und die Wohnbebauung direkt bis an die historischen Überreste heranreicht. Also halten wir uns in Mitla nicht allzu lange auf und fahren über die MEX 190 rund 14 Kilometer weiter Richtung Yagul.

Weiterfahrt nach Yagul

Der Abzweig von der MEX 190 zu der Ausgrabungsstätte ist gut ausgeschildert und nach einem weiteren Kilometer erreichen wir den Besucherparkplatz. Anders als Mitla zieht uns die alte Zapoteken- und Mixteken-Stadt Yagul komplett in den Bann.

In der weitläufigen Anlage beeindrucken vor allem die Überreste der alten Wohnhäuser, die wie ein Labyrinth wirken. Lohnenswert ist auch ein Aufstieg zur alten Fortaleza (Festung) oberhalb der Stadt. Von hier aus hast du einen tollen Blick auf die gesamte Ausgrabungsstätte. Und das meist ganz allein, denn nach Yagul verirren sich nur sehr wenige Touristen.

Yagul

Blick auf die Überreste alter Wohnhäuser in Yagul

Mittlerweile ist es 17 Uhr geworden und wir begeben uns auf den Heimweg nach Oaxaca de Juárez.

Tag 6: Fahrt nach Lambityeco, Besuch einer Mezcal-Destillerie, Weiterfahrt nach Dainzú – und eine unerwartete Straßenblockade

Kurzüberblick

  • Fahrt von Oaxaca de Juárez zur präkolumbischen Stätte Lambityeco (29 km, 35 min Fahrzeit)
  • Spontaner Besuch der Mezcal-Destillerie El Rey de Matatlán
  • Weiterfahrt zur ehemaligen Zapoteken-Stadt Dainzú (5 km, 10 min Fahrzeit)
  • Weiterfahrt zum Árbol el Tule – beziehungsweise nicht ganz…

Wieder geht es von Oaxaca de Juárez auf die MEX 190 in Richtung Osten. Unsere erste Station soll die kleine Ausgrabungsstätte Lambityeco sein. Für die 29 Kilometer brauchen wir eine gute halbe Stunde. Doch leider stehen wir nach Ankunft vor verschlossenen Türen und finden niemand, der uns öffnet – schade.

Also fahren wir weiter und entschließen uns spontan, an einer der vielen Mezcal-Destillerien entlang der MEX 190 zu halten. Bei einer kurzen geführten Tour durch die Destillerie El Rey de Matatlán erfahren wir alles über den Herstellungsprozess des in Mexiko beliebten Agavenschnapses – und dürfen diesen anschließend auch verkosten. Da wir jedoch mit dem Auto unterwegs sind, wollen wir nur einen winzigen Schluck probieren und entscheiden uns für die Sorte mit dem berühmten Wurm in der Flasche.

Mezcal Verkostung

Mezcal-Verkostung in der Destillerie El Rey de Matatlán. Da wir mit dem Auto unterwegs sind, können wir leider nur einen Fingerhut voll probieren

Wie wir wissen, handelt es sich bei dem Wurm allerdings gar nicht um einen Wurm, sondern um eine Raupe, genau genommen um eine Larve der Motte Comadia redtenbacheri, die die Agaven zur Eiablage nutzt.

Die Raupe im Mezcal soll ursprünglich nur ein Werbegag gewesen sein. Manche aber behaupten, das Tier verleihe dem Agavenschnaps einen ganz besonderen Geschmack. Raupe hin oder her – uns jedenfalls hat der Mezcal mit seinem intensiven rauchigen Geschmack nicht besonders gut geschmeckt.

Besuch der alten Zapoteken-Stadt Dainzú

Um eine Erfahrung reicher, wollen wir uns als nächstes die Ausgrabungsstätte Dainzú ansehen. Also fahren wir rund fünf Kilometer in westliche Richtung und biegen dann auf eine Sandpiste ab, die ein kleines Stück bergauf zu der einstigen Zapoteken-Stadt führt.

Am Kassenhäuschen müssen wir eine Weile warten, bis jemand kommt. Schließlich eilt der einzige Parkwächter heran, kassiert uns ab und versorgt uns noch mit ein paar Infos über Dainzú. Dann begeben wir uns auf den Weg und streifen durch das ansonsten menschenleere, hügelige Gelände.

Bis auf die Pyramide am Eingang sind nur noch wenige Gebäude erhalten. Es lohnt sich jedoch, in die Pyramide hineinzugehen und die Steintreppe hinauf bis zur oberen Terrasse zu steigen. Von oben hast du einen tollen Ausblick auf die gesamte Ausgrabungsstätte und die umliegenden Berge.

Dainzú

Blick von der Pyramide auf den Ballspielplatz von Dainzú. Foto: Bettina Tiedke

Anschließend sehen wir uns noch die Überreste des Ballspielplatzes an und nehmen dann das eigentliche Highlight in Dainzú in Augenschein: die zahlreichen Reliefs von Ballspielern, die gut schützt unter einer Überdachung stehen.

Von unseren Eindrücken erfüllt, gehen wir wieder zurück zu unserem Auto und machen uns auf den Weg zur nächsten und letzten Station des heutigen Tages: den Árbol del Tule, seines Zeichens der dickste Baum der Welt.

Dieser steht in Santa María del Tule, einem Vorort von Oaxaca de Juárez, und liegt somit auf unserem direkten Rückweg. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen können, ist, dass wir den Baum – zumindest heute – nicht sehen werden. Denn auf unserem Rückweg erwartet uns noch eine wenig freudige Überraschung.

Straßensperre – und was nun?

Von Dainzù zum Árbol del Tule sind es rund elf Kilometer. Wir kommen auf der MEX 190 zunächst gut voran – bis der Verkehr drei Kilometer vor Santa María del Tule ins Stocken gerät. Wir befinden uns kurz vor einer Brücke und sehen erst einen und dann zwei Lkw, die auf der Fahrbahn rangieren. Okay, denken wir, das kann ja nicht lange dauern. Stutzig werden wir dann aber, als wir sehen, dass die Lkw nicht rangieren, sondern plötzlich quer stehen und die Fahrbahn blockieren.

Mist, wir sind in eine Straßensperre geraten. Die sogenannten Bloqueos sind im Bundesstaat Oaxaca eine häufige Art des Protestes gegen die Regierung. Das Blöde ist, wie wir schnell feststellen, dass die Aktivisten auch eventuelle Ausweichstraßen blockiert haben.

Hinter uns wird der Stau schnell länger, Menschen steigen mit Sack und Pack aus Bussen und Colectivos (Sammeltaxen) aus und bewegen sich zu Fuß auf die Brücke zu. Sie dürfen passieren, ebenso jene, die von der anderen Seite der gesperrten Brücke kommen. Nur eben Fahrzeuge nicht.

Während die Passanten auf der jeweils anderen Seite der Blockade von ankommenden Taxen aufgenommen werden, sitzen wir ratlos im Auto und beobachten das aufgeregte Treiben.

Mittlerweile ist es dunkel geworden, und wir stehen bereits zwei Stunden in der inzwischen kilometerlangen Auto- und Lkw-Schlange. Wie ein Blick auf Google Maps zeigt, gibt es im weiten Umkreis auch weder ein Restaurant, Café, noch irgendein Geschäft, WC, geschweige denn eine Übernachtungsmöglichkeit für uns.

Was, wenn die Blockade womöglich die ganze Nacht oder gar mehrere Tage dauern wird, fragen wir uns. Vielleicht gibt es ja doch eine Möglichkeit, an Santa María del Tule vorbei über Feldwege nach Oaxaca de Juárez zu kommen? Aber was, wenn das nicht klappt? Dann hätten wir unseren Platz weit vorne in der kilometerlangen Autoschlange verloren und müssten uns am Ende wieder ganz hinten einreihen.

Fahrt ins Blaue über Feldwege

Eine Stunde später entschließen wir uns, es doch über Feldwege zu versuchen. Wir haben uns den möglichen Weg auf Google Maps gut eingeprägt und werden in unserer Waze-App davon immer nur kleine Abschnitte eingegeben. Hoffentlich funktioniert das. Also fahren wir ein Stück zurück und finden den infrage kommenden Feldweg.

Gerade als wir in die Schotterpiste einbiegen wollen, kommt uns ein riesiger Lkw mit Überlänge entgegen. Weil das Fahrzeug die Steigung zur MEX 190 schaffen muss, gibt der Fahrer ordentlich Gas. Der Lkw neigt sich gefährlich nach rechts, doch alles geht gut. Wenn der da lang fahren kann, denken wir, können wir das schon lange.

Die Piste ist abenteuerlich, um uns herum nur Felder und absolute Dunkelheit. Wir müssen immer wieder anhalten und das Navi auf den nächsten Abschnitt einstellen. So kommen wir zwar langsam, aber stetig voran. Und hoffentlich auch in die richtige Richtung.

Schon bald kommen uns ein paar Autos entgegen, auch hinter uns leuchtet der eine oder andere Scheinwerfer auf. Wir können also nicht ganz falsch sein. Nach einer halben Stunde erreichen wir Santa María del Tule und von dort kommen wir über Nebenstraßen am Ende gut in unserer Ferienwohnung in Oaxaca de Juárez an. Puh!

Tag 7: Fahrt von Oaxaca de Juárez zum Ex Convento Cuilápam de Guerrero und zum Árbol del Tule

Ex Convento Cuilápam de Guerrero

Nie fertig gestellt: die Basilika des ehemaligen Klosters Convento Cuilápam de Guerrero. Foto: Bettina Tiedke

Kurzüberblick

  • Fahrt von Oaxaca de Juárez zum Ex Convento Cuilápam de Guerrero (13 km, 35 min Fahrzeit)
  • Besichtigung der ehemaligen Klosteranlage
  • Weiterfahrt zum Árbol del Tule (22 km, 50 min Fahrzeit)
  • Abendessen im Restaurant Los Danzantes in der Altstadt von Oaxaca de Juárez

Ziel unseres heutigen Roadtrips ab Oaxaca de Juárez wird zunächst das ehemalige, nie fertiggestellte Kloster Cuilápam de Guerrero sein. Anschließend wollen wir unseren am Vortag gescheiterten Besuch des Árbol del Tule nachholen. Daher fahren wir erst einmal in südlicher Richtung aus der Stadt heraus. Nach etwa 13 Kilometern und einer guten halben Stunde Autofahrt erreichen wir den Besucherparkplatz vor dem Kloster.

Der Parkwächter lässt uns auf das Gelände und wir erkunden die ohne Dach und Wände sehr bizarr wirkende Basilika der ehemaligen Klosteranlage. Das Gebäudeskelett aus gelbem Sandstein ist schon sehr beeindruckend und im Sonnenschein einfach toll anzusehen.

Anschließend schauen wir ins daneben liegende eigentliche Kloster und die Klosterkirche, in der auch heute noch Gottesdienste abgehalten werden. Nach einer Stunde treppauf treppab machen wir uns danach auf den Weg zum dicksten Baum der Welt, den Árbol del Tule.

Weiterfahrt zum dicksten Baums der Welt

Für die 22 Kilometer lange Strecke, die u. a. durch die östlichen Außenbezirke von Oaxaca de Juárez führt, brauchen wir etwa 50 Minuten bis Santa María del Tule. Dass der kleine Ort stolz darauf ist, den dicksten Baum der Welt zu besitzen, merkt man schon allein daran, dass der kleine Stadtpark, in dem er steht, sehr hübsch angelegt und gepflegt ist.

In der Mittagszeit sind kaum Menschen im Park, und so können wir den Árbol del Tule mit seinem gewaltigen Stammdurchmesser von 14,05 Metern fast ganz allein umrunden und begutachten. Mit einem gewissen Abstand allerdings, da vor einigen Jahren einen Zaun um den Árbol del Tule gezogen wurde, um den Baum vor Beschädigungen durch Besucher zu schützen.

Árbol del Tule

Der Stamm des Árbol del Tule hat einen Durchmesser von 14,05 Metern. Foto: Bettina Tiedke

Der Árbol del Tule, bei dem es sich um eine mexikanische Sumpfzypresse (Taxodium mucronatum) handelt, ist aber nicht nur dick, sondern mit einem Alter von mehr als 2000 Jahren auch einer der ältesten Bäume der Welt.

Zutiefst beeindruckt von seiner prächtigen Erscheinung, verlassen wir Santa María del Tule und fahren wieder zurück nach Oaxaca de Juárez.

Dort bummeln wir noch einmal durch die Altstadt, gönnen uns im schönen, aber nicht ganz preiswerten Restaurant Los Danzantes ein leckeres Abendessen – und freuen uns auf die Fortsetzung unserer Rundreise an die Pazifikküste Oaxacas am morgigen Tag. Dass die Fahrt dorthin jedoch alles andere als geplant verlaufen wird, ahnen wir an diesem Abend noch nicht.

Tag 8: Fahrt von Oxaca de Juárez an die Pazifikküste – mit einem unfreiwilligen Umweg

Autofahrt

Start unseres Roadtrips an Oaxacas Pazifikküste

Kurzüberblick

  • Roadtrip von Oaxaca de Juárez zur Playa Camarón an der Pazifikküste Oaxacas (ursprünglich geplante Fahrzeit 6 h 15 min)
  • Auf halber Strecke Straßensperre und lange Umwege zum Ziel (Fahrzeit daher insgesamt 13 Stunden)
  • Einchecken in unserem Hotel Casa del Sol an der Playa Camarón

Heute beginnt sozusagen der zweite Teil unserer Rundreise durch Oaxaca, nämlich zu den Stränden an der Pazifikküste des Bundesstaates. Am Abend zuvor haben wir in unserer Ferienwohnung in Oaxaca de Juárez unsere Sachen gepackt und die verbliebenen Vorräte als Wegzehrung in einer Styropor-Kühlbox verstaut.

Um von Oaxaca de Juárez mit dem Auto an die Pazifikküste des Bundesstaats zu gelangen, gibt es drei verschiedene Optionen: über die MEX 131 (bis Puerto Escondido), über die MEX 175 (bis Puerto Ángel) und über die MEX 190 und 185 (bis Salina Cruz).

Da wir zunächst zur Playa Camarón nahe Puerto Ángel wollen, entscheiden wir uns für die für uns schnellste Variante, nämlich die MEX 175. Für die Fahrt hat die Waze-App insgesamt gut sechs Stunden veranschlagt. Damit wir noch etwas von unserem ersten Tag am Pazifik haben, starten wir früh um 8 Uhr. Gegen 14 Uhr sollten wir also unser Hotel, die Casa del Sol* an der Playa Camarón nahe Zipolite, erreicht haben.

Ein letztes Mal geht es durch den Berufsverkehr raus aus Oaxaca de Juárez auf die MEX 175 in Richtung Süden. Die ersten zweieinhalb Stunden (120 km) gestalten sich relativ unspektakulär. Der Weg führt mehr oder weniger geradeaus durch leicht hügeliges Land. Die Straße ist in gutem Zustand. Die Sonne scheint. Alles super.

MEX 175 Oaxaca

Fahrt auf der MEX 175

Wieder eine Straßenblockade – und kein Ausweg?

Anschließend geht es langsam in die Berge. Es wird merklich grüner, und die ersten Serpentinen tun sich vor uns auf. Zwischendurch haben wir immer wieder einen tollen Ausblick auf die Täler. So kann es weitergehen – denken wir gerade, als wir kurz hinter San José del Pacífico im Stau stehen. Da kommen uns auch schon die ersten Leute mit Ihrem Rollkoffern und Einkaufstaschen zu Fuß entgegen. Verdammt, schon wieder eine Straßenblockade!

Wir fragen einen älteren Mann, ob er Genaueres wüsste. Er berichtet, dass etwa 200 Meter vor uns Demonstranten Sandberge auf der Straße aufgeschüttet haben. Für Autos sei kein Durchkommen möglich. Da wir nach unserer letzten Erfahrung dieser Art wissen, dass so ein Bloqueo unter Umständen mehrere Tage dauern kann, drehen wir auf der schmalen Straße um und fahren erst einmal zurück bis San José del Pacífico. Dort versuchen wir, einen Schleichweg zu finden.

Der entpuppt sich allerdings nach ein paar Kilometern als unpassierbare, steile Schotterpiste. Also bleibt uns nichts anderes übrig, als zurück Richtung Oaxaca de Juárez zu fahren und es über eine der beiden anderen Verbindungsstraßen zur Pazifikküste, die MEX 131 oder die MEX 190, zu versuchen. Die MEX 131 scheidet für uns aus, weil sie nach der Hälfte der Strecke nur aus Serpentinen zu bestehen scheint und wir diesen Abschnitt erst nach 18 Uhr, also in der Dunkelheit, erreichen würden.

Hunderte Kilometer langer Umweg über die MEX 190

Die Alternative über die MEX190 ist zwar weiter, hat aber weniger Serpentinen, so dass wir vermutlich schneller vorankommen würden. Zudem müssten wir nicht ganz bis nach Oaxaca de Juárez zurück, sondern könnten eine Querverbindung zur MEX 190 bei Ocotlán nutzen und so eineinhalb Stunden einsparen.

Wir finden den Abzweig zur MEX 190, die Carretera San Dioniso, dank Waze sofort und sind knapp drei Stunden später auf der MEX 190. Von hier aus sind es aber immer noch 400 Kilometer beziehungsweise sieben Stunden Fahrzeit bis zu unserer Unterkunft an der Playa Camarón.

Mittlerweile ist es fast 14 Uhr. Wir werden also noch mitten in den Bergen sein, wenn es dunkel wird und unser Ziel erst gegen 23 Uhr erreichen. Wir haben noch Brote, Wasser, Saft und ein paar Snacks in unserer Styropor-Box, so dass wir unterwegs essen können – und deswegen nicht irgendwo anhalten und Pause machen müssen. Abgesehen davon hätte es auf der Strecke durch die Berge auch keinerlei Restaurants gegeben, wie wir auf unserer Weiterfahrt feststellen werden.

MEX 190O Oaxaca

Fahrt durch die Berge auf der MEX 190

Fahrt durch die Dunkelheit

In der Dämmerung erreichen wir bei Salina Cruz den Abzweig zur Küstenstraße MEX 200. Für die letzten 200 Kilometer entlang der Pazifikküste werden wir noch einmal dreieinhalb Stunden brauchen. Wir passieren mehrere Ortschaften und damit mehr Topes, die im Dunkeln kaum zu erkennen sind.

Bei San Pedro Pochutla geht es dann von der MEX 200 wieder auf die MEX 175. Jetzt sind es nur noch 16 Kilometer bis zum Ziel. Nach etwas mehr als 13 Stunden Fahrt erreichen wir endlich unser Hotel. Als wir aus dem Auto aussteigen, schwankt alles um uns herum, als wären wir den ganzen Tag bei stürmischem Wetter gesegelt. In Wirklichkeit aber haben die hunderte Serpentinen, die auf unserer Route lagen, den Schwindel ausgelöst.

In der Casa del Sol schwanken wir noch ein paar Stufen zu unserem Zimmer hinauf und genießen auf unserer schönen Terrasse noch ein Gute-Nacht-Getränk. Danach fallen wir müde, aber froh, endlich angekommen zu sein, ins Bett.

Tag 9: Relaxen an der Playa Camarón

Kurzüberblick

  • Strandtag an der Playa Camarón
  • Sundowner auf der Terrasse der Casa del Sol
  • Abendessen im Restaurant Alquimista an der Playa Zipolite

Nach der anstrengenden gestrigen Autofahrt haben wir beschlossen, heute nicht umher zu fahren, sondern einfach nur zu relaxen.

Nach unserem leckeren Frühstück auf der Hotelterrasse mit Traumblick auf die unter uns liegende Playa Camarón, schnappen wir uns Flossen, Maske und Schnorchel (wird alles vom Hotel bereit gestellt) und gehen die Treppen runter zum Strand.

Dort stehen schon ein Sonnenschirm und Liegen für uns bereit. Alles wie für uns gemacht. Damit ist klar: Den Tag werden wir am Strand verbringen, chillen, im türkisblauen Meer baden und beim Schnorcheln die Unterwasserwelt erkunden. Herrlich!

Playa Camarón

Wie für uns gemacht: Playa Camarón

Am Nachmittag packen wir am Strand unsere sieben Sachen zusammen, steigen die Treppen hinauf zu unserem Bungalow und machen uns startklar für den Abend.

Den läuten wir um 17 Uhr in der Casa del Sol erst einmal mit einem Sundowner auf der großen Gemeinschaftsterrasse ein. Wie jeden Tag um diese Zeit kredenzt das Hotel seinen Gästen ein Freigetränk. Wir entscheiden uns für ein Glas Wein und machen es uns mit unseren Gläsern auf einem der großen Lounge-Sofas auf der Terrasse bequem. Leise Jazzmusik, die laue Brise und die untergehende Sonne über dem Pazifik machen das Urlaubsfeeling perfekt.

Abendessen im Restaurant Alquimista

Da die Casa del Sol nur Frühstück, selbst aber kein Abendessen serviert, fragen wir den stets allgegenwärtigen und immer freundlichen Geschäftsführer des Hotels nach einem Restaurant in der Nähe. Er empfiehlt uns das Restaurant des Hotels Alquimista am äußersten westlichen Ende der Playa Zipolite.

Auto fahren wollen wir heute nicht, also gehen wir zu Fuß. Der etwa 20-minütige Weg führt zunächst durch den Garten des benachbarten Hotels Maquil, immer treppab die Klippe hinunter, und dann noch ein Stück oberhalb der Bucht entlang.

Das Restaurant Alquimista befindet sich am Fuß der Klippe direkt am Strand und ist einfach zauberhaft gelegen. Als Starter bestellen wir erst einmal zwei Margaritas. Zum Essen gibt's dann Aguachile de Callo Margarita (Cevice von der Jakobsmuschel an einer Sauce aus Limetten und grünen Tomaten) und gegrillte Rinderrippchen an Schokoladensauce (Mole) – einfach lecker, dazu noch ein Glas Chardonnay.

Zum Abschluss trinken wir noch einen Espresso und machen uns dann auf den Rückweg zur Casa del Sol. Leider müssen wir die vielen Treppenstufen, die wir zuvor hinunter gestiegen sind, nun auch wieder hinauf steigen…

Tag 10: Fahrt von der Playa Camarón zur Playa Augustinillo, nach Mazunte, zur Playa Mermejita und nach Puerto Escondido

Kurzüberblick

  • Fahrt von der Playa Camarón nach Puerto Escondido mit Zwischenstopps an der Playa Augustinillo, in Mazunte und an der Playa Mermejita (70 km, 1 h 30 min reine Fahrzeit)
  • Abendessen im Hotel Maquil an der Playa Camarón

Heute wollen wir wieder los und mit unserem Mietwagen die Umgebung erkunden. Auf dem Plan stehen Besuche verschiedener Strände westlich der Playa Camarón und Zipolite. Mit mehreren Stopps u. a. an der Playa Augustinillo, in Mazunte und an der Playa Mermejita soll es über die Küstenstraße MEX 200 bis nach Puerto Escondido gehen.

Playa Zipolite

Playa Zipolite, der Nachbarstrand der Playa Camarón. Foto: Bettina Tiedke

Unsere erste Station, die Playa San Augustinillo, liegt gerade einmal acht Autominuten von unserer Unterkunft entfernt. San Augustinillo ist ein kleiner Fischerort mit einem sauberen, rund 1,5 Kilometer langen Sandstrand. Wir parken unser Auto an der Straße oberhalb des Strands und gelangen über einen schmalen Weg neben der Posada La Termita an den belebtesten Teil der Playa San Augustinillo.

Hier hat der Strand eine kleine Landzunge zu den Felsen im Wasser gebildet. Rechts davon liegen diverse Fischerboote am Strand. Zwei Fischer sind gerade angelandet und bringen ihren Fang an Land. Darunter sind auch einige kapitale Mahi Mahi (Goldmakrelen), die gleich vor Ort ausgenommen und verkauft werden.

Die Fischer bieten auch Dolphin- und Whale-Watching-Touren an. Wir überlegen nicht lange und buchen für den kommenden Tag eine Tour.

Playa San Augustinillo

Fischerboote an der Playa San Augustinillo

Hotel Tipps für San Augustinillo


Ein gutes Mittelklasse-Hotel in San Augustinillo ist das Un Sueño Cabañas del Pacífico*.

Schön, aber auch teurer wohnst du in den Cabañas Punta Placer* oder in der Casa Bagus*.

Weiterfahrt nach Mazunte

Anschließend geht’s weiter nach Mazunte. Das Fischerdorf liegt nur einen Kilometer westlich von San Augustinillo und ist wie der Nachbarort ein beliebtes Backpacker-Ziel.

An der Dorfstraße wie auch unten am goldgelben Sandstrand gibt es zahlreiche Restaurants und Beach Bars, die zum Chillen mit Blick auf das türkisblaue Meer einladen. Also suchen wir uns in einer der Strandbars ein schattiges Plätzchen und bestellen zwei eiskalte Micheladas (Bier mit Limettensaft und Salzrand am Glas). Lecker!

Playa Mazunte

Playa Mazunte

Während wir so da sitzen und genüsslich unsere Micheladas schlürfen, kommt an den Nachbartischen plötzlich Aufregung auf. Einige Touristen springen von ihren Liegen auf und laufen hastig zum Wasser. "Rays, rays", hören wir sie rufen. Und in der Tat, gleich vornean am Strand schwimmen vier bis fünf Rochen. Toll!

Wir folgen den Rochen noch ein Stück weit am Strand entlang und machen uns dann auf zur Playa Mermejita.

Playa Mermejita – noch ein echter Naturstrand

Die Playa Mermejita liegt nur rund einen Kilometer von Mazunte entfernt. Wir fahren also wieder auf die MEX 175, folgen dieser ein kurzes Stück in westlicher Richtung und biegen dann auf die ziemlich abenteuerliche Zufahrtsstraße zum Strand ab.

Auf der Sandpiste mit tiefen Schlaglöchern geht es nach ein paar Metern steil bergab. Hier hätten wir definitiv einen Geländewagen gebraucht. Da wir jedoch keinen haben, entscheiden wir uns, unser Auto lieber zu parken und den Rest des Weges zu Fuß zu gehen.

Entlang der Sandpiste gibt es nur einige wenige, meist einfache Bungalowanlagen und Posadas, die teilweise auch Yogakurse anbieten.

Noch ein paar Meter, und dann stehen wir am östlichen Ende der Playa Mermejita mit ihrem für Oaxacas Pazifikküste untypisch dunkelgrauen Sand. Der Strand dürfte etwa zwei Kilometer lang sein und ist mit Treibholz übersät. Ein echter Naturstrand, an den sich bis auf wenige Surfer:innen so gut wie keine Tourist:innen verirren.

Playa Mermejita

Playa Mermejita, ein echter Naturstrand mit dunklem Sand

Obwohl wir Lust auf einen Strandspaziergang gehabt hätten, laufen wir wieder zu unserem Auto zurück, da wir noch weiter bis nach Puerto Escondido wollen. Und das sind von der Playa Mermejita noch einmal rund 60 Kilometer.

Also fahren wir die löchrige Sandpiste vorsichtig im Schneckentempo wieder hinauf und biegen dann Richtung Westen auf die MEX 200 ab. Die Küstenstraße ist stellenweise mehrspurig, die Fahrt bis Puerto Escondido eher unspektakulär.

Puerto Escondido und die berühmte Playa Zicatela

Nach dem, was wir über Puerto Escondido gelesen hatten, sind wir eigentlich davon ausgegangen, es handele sich hier um einen vielleicht etwas größeren Fischerort. Umso überraschter sind wir, dass Puerto Escondido vielmehr eine richtige Kleinstadt ist.

Unser erstes Ziel in Puerto Escondido ist die Playa Zicatela, die wegen der sogenannten Mexican Pipline erste Wahl für (Profi-)Surfer:innen ist. Der helle, teilweise bis zu 100 Meter breite Sandstrand ist rund drei Kilometer lang und einfach schön.

Playa Zicatela, Puerto Escondido

Beliebt nicht nur bei Surfer:innen: die Playa Zicatela

Im westlichen Teil der Bucht, in der auch der Ort Puerto Escondido liegt, findest du entlang der Strandpromenade Bars und Restaurants für jeden Geschmack. Da Seeluft bekanntlich hungrig macht, begeben wir uns auf die Suche nach einem für uns passenden Restaurant und landen schließlich im "El Coste". Witzig ist, dass sich der Grill dort in einem ausrangierten VW-Bus befindet. Keine Frage also, wir bestellen Fisch vom (Auto-)Grill und finden ihn vorzüglich.

Fischessen

Fisch vom "Auto"-Grill im Restaurant "El Coste"

Hotel Tipps für die Playa Zicatela


Gute Mittelklasse-Hotels an der Playa Zicatela sind u. a. die Casa de Olas Boutique Hotel* und das Hotelito Swiss Oasis - Adults only*.

Schön, aber auch ein bisschen teurer sind die Bungalows Santa Cruz* und die Casa Joseph Zicatela Adults only*.

Besuch weiterer Strände in Puerto Escondido

Anschließend schauen wir uns noch ein bisschen in Puerto Escondido um, kaufen in einem größeren Supermarkt Snacks und Getränke ein und fahren dann weiter zur Playa Carrizalillo.

Der Strand befindet sich ein Stück außerhalb des Zentrums und liegt in einer malerischen Felsenbucht am Fuße einer Klippe. Wir stellen unser Auto auf dem Parkplatz oberhalb der Playa Carrizalillo ab und gehen dann zu Fuß weiter bis zu einer steil abwärts führenden Steintreppe. Von hier oben hast du einen tollen Blick auf die hufeisenförmige Bucht und den unterhalb liegenden Strand.

Anschließend steigen wir die Treppe hinab und genießen den Anblick der traumhaften Bucht bei einem Kaltgetränk in einer Beach Bar. Da an diesem Tag die Wellen nicht besonders hoch sind, springen wir noch kurz ins türkisblaue Wasser und begeben uns dann den schweißtreibenden Weg treppauf wieder zurück zum Parkplatz.

Mittlerweile ist es späterer Nachmittag geworden, und wir beschließen, die gut 70 Kilometer wieder zurück zu unserer Unterkunft an der Playa Camarón zu fahren.

Zuvor legen wir jedoch noch zwei weitere Stopps an den eigentlichen Stadtstränden von Puerto Escondido ein, an der Playa Marinero und der Playa Principal. An beiden Stränden, die hauptsächlich von Einheimischen frequentiert werden, herrscht buntes Treiben. Kinder plantschen zwischen den vielen Fischerbooten, die Fischer selbst bereiten ihre Netze für die nächste Ausfahrt vor.

Playa Marinero, Puerto Escondido

Blick von der Playa Principal auf die Playa Marinero. Foto: Bettina Tiedke

Erfüllt von all den neuen Eindrücken, begeben wir uns auf den Heimweg. Zurück in der Casa del Sol, machen wir uns frisch und lassen den Abend im Restaurant unseres Nachbarhotels, dem Hotel Maquil, ausklingen.

Tag 11: Dolphin- und Whale-Watching-Tour in San Augustinillo

Kurzüberblick

  • Fahrt von der Playa Camarón nach San Augustinillo (3 km, 10 min Fahrzeit)
  • Dreistündige Dolphin- und Whale-Watching-Tour mit einem Fischerboot
  • Mittagsimbiss an der Playa San Augustinillo
  • Relaxen in unserem Bungalow in der Casa del Sol
  • Abendessen im Restaurant Alquimista

Ein neuer aufregender Tag beginnt bei strahlendem Sonnenschein und einer lauen Brise. Heute sind wir etwas früher aufgestanden, haben unsere Badesachen und Sonnencreme eingepackt und fahren um 7.30 Uhr nach San Augustinillo, wo wir am Vortag bei einem Fischer unsere Dolphin- und Whale-Watching-Tour gebucht hatten.

Um 8 Uhr soll es losgehen. Mit von der Partie sind noch ein junges Paar aus Österreich, das auf seiner Weltreise einen Stopp in Oaxaca eingelegt hat, und zwei junge Amerikaner.

Gemeinsam schieben wir das fast neun Meter lange Fischerboot vom Strand ins Wasser. Wenig später sind wir aus der Bucht raus und auf dem offenen Meer. Mit dem 250-PS-Außenborder kommen wir ziemlich schnell voran und brettern über die Wellen. Ein Stück voraus sehen wir einen großen Vogelschwarm über dem Wasser, und einzelne Vögel stoßen immer wieder im Sturzflug in die Wellen. Da sollten also Delfine sein.

Bootstour

Mit dem Fischerboot auf Delfin-Tour

Und tatsächlich springen kurz darauf die ersten Delfine aus dem Wasser und beteiligen sich an der Jagd auf den Fischschwarm. Langsam fahren wir ein Stückchen näher und beobachten und fotografieren das Treiben im Wasser. Nach einer Weile ziehen die Delfine weiter und wir setzen die Fahrt fort.

Delfine

Delfine direkt neben unserem Boot. Foto: Bettina Tiedke

In der Dünung taucht plötzlich ein Schildkröten-Pärchen eng umschlungen neben uns auf. Ein Stück weiter sehen wir auch ein paar einzelne Olivbastardschildkröten und Rochen, die sich aus dem Wasser erheben und zu fliegen scheinen. Leider sind wir zu weit weg, um brauchbare Fotos zu schießen. Also freuen wir uns einfach über ihr Erscheinen.

Singende Wale

Über Funk bekommt der Skipper einen Hinweis, dass einige Buckelwale in unserer Nähe sind. Daher fahren noch ein Stück weiter raus aufs Meer. Plötzlich taucht 50 Meter vor uns ein Buckelwal mit dem Kopf aus dem Wasser auf. Er bläst! Gleich darauf noch einer. Wow!

Der Skipper hat den Motor ausgestellt und bittet uns, ganz leise zu sein. Da hören und spüren wir es. Die Wale singen. Das ganze Boot vibriert und wirkt wie ein Resonanzkörper. Wir treiben in der Dünung und können kaum glauben, was hier passiert. Ein paar Male sehen wir die Wale noch an der Oberfläche, bis sie sich in die Tiefen des Pazifiks davon machen.

Auf dem Rückweg begegnen wir noch einer Schule Spinnerdelfine, die uns ihre Kunststücke zeigen. Sie machen weite Sprünge aus dem Wasser, springen hoch und drehen sich mehrmals um ihre eigene Achse. Mit von der Partie sind auch einige Babydelfine. Für uns könnte das noch stundenlang so weitergehen, aber unsere Tour neigt sich nach fast drei Stunden dem Ende zu.

Das war ein tolles Erlebnis und wir sind froh, dass der Skipper den Tieren nicht nachgejagt ist, immer ausreichend Abstand gehalten und diese nicht bedrängt hat. Das war übrigens auch bei den anderen Booten so. Insofern können wir die Delfin-Touren bedenkenlos empfehlen.

Zurück an Land, teilen wir uns in einem der Fischrestaurants an der Playa San Augustinillo als Mittagsimbiss noch einen kleineren Red Snapper vom Grill. Anschließend fahren wir wieder zurück zur Playa Camarón und halten in unserem Bungalow in der Casa del Sol erstmal ausgiebig Siesta.

Abendessen im Restaurant Alquimista

Wir haben unseren Tisch im Restaurant Alquimista an der Playa Zipolite schon zwei Tage zuvor reserviert, da das Restaurant stets gut besucht ist. Wir kommen pünktlich kurz vor Sonnenuntergang dort an und werden von einem der freundlichen Kellner zu unserem Tisch geleitet.

Der Sonnenuntergang über dem Pazifik zaubert dramatische Farben an den Horizont. Auf allen Tischen brennen jetzt Windlichter, und der Felsen neben dem Strandrestaurant ist mit Lichterketten und weiteren unzähligen Windlichtern illuminiert. Die Wellen rauschen an den Strand, eine sanfte Brise streichelt unsere Haut. Klingt ganz schön kitschig, aber wir finden es toll. Angefangen mit einer sehr köstlichen Frozen Magarita, lassen wir den Abend dann mit einem leckeren Essen ausklingen.

Der Aufenthalt in der Casa Sol war schön und sehr entspannt. Doch nun freuen wir uns darauf, unser Frühstück auch wieder selbst zubereiten und abends kochen zu können. Morgen geht es in unser Ferienhaus an der Bucht La Boquilla.

Tag 12: Fahrt von der Playa Camarón nach La Boquilla und Einchecken in unserem Ferienhaus

Kurzüberblick

  • Fahrt von der Playa Camarón nach La Boquilla (13 km, 30 min Fahrzeit)
  • Einchecken in unserem Ferienhaus in La Boquilla

Unser Ferienhaus in La Boquilla liegt 13 Kilometer östlich, also eine halbe Stunde von der Playa Camarón entfernt. Die Küstenstraße ist in durchweg gutem Zustand, nur in den Ortschaften sieht das teilweise anders aus. Schlaglöcher und die allgegenwärtigen Topes solltest du beim Autofahren stets im Blick behalten.

Wir fahren zunächst auf der MEX 175 nach Puerto Ángel. Rund drei Kilometer weiter zweigt die Schotterpiste nach La Boquilla und zu unserem Ferienhaus ab. Diese hat tiefe Spurrillen und windet sich drei Kilometer die Hügel rauf und runter.

Manchmal ist es schon ziemlich spannend, weil die Piste teilweise so steil ist, dass wir nicht sehen können, ob gleich danach eine scharfe Kurve oder uns ein anderes Fahrzeug entgegen kommt. Also schön langsam weiter. Noch einen steilen Abhang runter und dann eine steile Auffahrt hinauf, und wir haben wir unser Ferienhaus erreicht.

Die Vermieterin zeigt uns alles, dann räumen wir unsere Sachen ins Haus und richten uns ein. Von den Terrasse und dem Balkon vor unserem Schlafzimmer haben wir einen tollen Ausblick auf die Bucht und den Trockenregenwald um uns herum.

Da wir unterwegs schon ein paar Vorräte eingekauft haben, müssen wir heute nicht mehr los. Also bauen wir uns eine Margarita, chillen auf der Terrasse und genießen das Abendrot.

Tag 13: Strandtag an der Playa La Boquilla und Fisch kaufen in Puerto Ángel

Playa La Boquilla

Klein, aber paradiesisch schön: die Playa La Boquilla

Kurzüberblick

  • Baden und Mittagessen an der Playa La Boquilla
  • Fahrt von La Boquilla nach Puerto Ángel (7 km, knapp 20 min Fahrzeit)
  • Besuch eines Fischgeschäfts in Puerto Ángel
  • Abends Fisch essen in unserem Ferienhaus

Heute wollen wir zur Playa La Boquilla, unserem Hausstrand. Also packen wir Handtücher und Badeanzüge in unsere Rucksäcke und steigen ins Auto. War am Tag zuvor der Weg von der MEX 175 bis runter zu unserem Ferienhaus schon ein Abenteuer, ist die Sandpiste weiter bergab zum Strand eine echte Herausforderung. Wir schlängeln uns ganz langsam die kurvenreiche Straße hinunter, die tiefen Schlaglöcher in der Sandpiste stets im Blick.

Das letzte Stück ist ziemlich steil und endet an der Mündung eines kleinen Bachs. Hier parken wir unser Auto, gehen die paar Meter weiter zum Strand und sind vollauf begeistert. Die nur etwa 200 Meter lange Playa la Boquilla liegt am Fuß einer Klippe in einer malerischen Felsenbucht. Das Wasser schimmert in allen Blau- und Türkistönen – und lädt zum Baden ein.

Ganz am Ende der Bucht befindet sich das Hotel Bahía de la Luna*, das einzige Hotel am Strand. Im Strandrestaurant des Hotels suchen wir uns einen Tisch unter einem Sonnenschirm und bestellen Micheladas und Ceviche. Dann hopsen wir ins Meer, schwimmen aber nicht raus, da die Brandung zwar nicht sehr stark sind, die Wellen aber unberechenbar sein können.

Languste und Fisch kaufen in Puerto Ángel

Am späten Nachmittag machen wir uns auf den Weg zum Fischerort Puerto Ángel, wo wir in der Pescadería Cecy frischen Fisch zum Abendessen kaufen wollen. Über die Schotterpiste den Hügel bergauf geht’s wieder auf die MEX 175 und dann noch drei Kilometer weiter bis Puerto Ángel.

Die Pescardería befindet kurz hinter dem Ortseingang, fast direkt am Strand. Vor der Tür steht eine Schubkarre mit fünf großen Mahi Mahi darin, frisch aus dem Meer. Im Laden erwerben wir eine 1,6 Kilogramm schwere Languste zum Traumpreis von umgerechnet 28 Euro, dazu drei Rotbarben und zwei Mahi-Mahi-Filets, alles zusammen für noch nicht einmal umgerechnet 40 Euro. Hammer!

Bei einer Gemüsehändlerin kaufen wir noch Salat und Gemüse und freuen uns auf frischen Fisch von der Plancha (Grillplatte) in unserem Ferienhaus. Weil wir keinen Topf haben, in den die riesige Languste passen würde, verstauen wir sie erstmal im Tiefkühler – und bereiten die Rotbarben und die Mahi-Mahi-Filets auf der Plancha unseres Gasherd zu. Dazu gibt's gebratene Rosmarinkartoffeln und Salat. Lecker!

Rotbarben

Unsere drei fangfrischen Rotbarben. Foto: Bettina Tiedke

Tag 14: Fahrt von La Boquilla nach Puerto Ángel und Langusten-Essen in unserem Ferienhaus

Kurzüberblick

  • Baden an der Playa La Boquilla
  • Fahrt nach Puerto Ángel (7 km, knapp 20 min Fahrzeit)
  • Bummel durch Puerto Ángel und Besuch eines Strandrestaurants
  • Langusten-Essen in unserem Ferienhaus

Heute wollen wir als erstes noch einmal zum Baden runter an die Playa La Boquilla. Wir fahren also wieder mit dem Auto den Hügel hinab, stellen unser Auto ab und spazieren wie gewohnt am Strand entlang bis zum Hotel Bahía de la Luna.

Nur ein, zwei Meter vom Strand entfernt patrouillieren heute ein paar Adlerrochen im Wasser. Sie wirken eigentlich harmlos, haben aber Giftstachel an ihrem Schwanz – also warten wir noch mit dem Badengehen und trinken im Strandrestaurant des Hotels erst einmal eine eiskalte Cola.

Nachdem die Rochen weg sind, wagen wir uns ins Wasser und machen es uns anschließend auf einer der Hotelliegen bequem. So verbringen wir zwei, drei Stunden, bevor wir wieder nach Puerto Ángel fahren, um uns diesmal den Ort etwas genauer anzuschauen.

Vor dem Restaurant Brisas del Mar finden wir einen Parkplatz und nehmen erst einmal den Strand des Fischerdorfs in Augenschein. Auf der linken Seite befindet sich eine Mole, die knapp 100 Meter in die Bucht hineinragt. Hier liegen etliche Fischerboote vor Anker, auf denen Pelikane ein Sonnenbad nehmen. Über uns kreisen Fregattvögel. Auch am Strand liegen dicht an dicht Fischerboote, weshalb dieser nicht unbedingt zum Baden geeignet ist.

Strand Puerto Ángel

Fischerboote am Strand von Puerto Ángel

Statt dessen trinken wir auf der Terrasse vom Restaurant Brisas del Mar eine Michelada und beobachten das Treiben der Fischer am Strand, die gerade ein Boot entladen und riesige, kiloschwere Mahi Mahi mit Schubkarren abtransportieren.

Languste von der Plancha

Anschließend bummeln wir noch ein wenig durch den ansonsten eher wenig aufregenden Ort, kaufen noch ein bisschen Obst ein und fahren zurück nach La Boquilla zu unserem Ferienhaus. Denn wir haben ja noch die Languste im Kühlschrank, dir wir uns zum Abendessen zubereiten wollen.

Unsere Vermieterin hat uns in der Zwischenzeit einen großen Topf gebracht, in dem wir die Languste erst einmal kochen. Mit ihren 1,6 Kilogramm ist sie ziemlich groß und passt so gerade in den Topf. Anschließend trennen wir den Schwanz ab und teilen ihn der der Länge nach in zwei Hälften. Danach bestreichen wir diese mit einer Zitronen-Koriander-Chili-Butter und grillen sie auf der Plancha unseres Gasherds.

Languste à la plancha

Unserer Langustenschwanz-Hälften auf der Plancha. Foto: Bettina Tiedke

Nachdem auch der Salat fertig zubereitet ist, genießen wir unser Festmahl aus vollen Zügen – und sind überzeugt: Leckerer als unsere kann keine Languste schmecken.

Tag 15: Fahrt von La Boquilla nach Huatulco

Kurzüberblick

  • Fahrt von La Boquilla nach Huatulco (60 km, 1 h 15 min Fahrzeit)
  • Besuche der folgenden Strände in Huatulco: Playa Conejos, Playa Tangolunda, Playa Santa Cruz, Playa Maguey
  • Abendessen in unserem Ferienhaus

Heute wollen wir unseren Roadtrip an Oaxacas Pazifikküste fortsetzen und uns die Strände von Huatulco anschauen. Huatulco ist ein Küstenstreifen mit insgesamt neun Buchten und liegt rund 60 Kilometer östlich von La Boquilla und Puerto Ángel. Also fahren wir erst einmal wieder auf die MEX 175 und dann zehn Kilometer in Richtung Norden bis nach San Pedro Pochutla. Dort biegen wir auf die MEX 200 Richtung Osten zu den Bahías de Huatulco ab. Von hier sind es noch 50 Kilometer bis zur Playa Conejos, den ersten Strand, den wir in Huatulco besuchen wollen.

Die MEX 200 ist gut ausgebaut und wir kommen zügig voran. In Huatulco verlassen wir die Küstenstraße und biegen rechter Hand in den Boulevard Tangolunda ein. Schnell ist klar: Wir befinden uns mitten in der Touri-Zone.

Alles um uns herum wirkt sehr gepflegt: der mit Palmen und Blumen bepflanzte breite Mittelstreifen der Straße, der frisch gesprengte knackig grüne Rasen, die zumeist teuren Hotels und der Golfclub. Nachdem wir diesen hinter uns gelassen haben, biegen wir links auf den Boulevard Benito Juárez in Richtung Zona Hotelera Bahía Tangolunda ab.

Erster Stopp: Playa Conejos

Playa Conejos Huatulco

Blick auf die Playa Conejos mit dem Luxus-Hotel Secrets Huatulco*. Foto: Bettina Tiedke

Nach weiteren drei Kilometern und insgesamt etwas mehr als einer Stunde Fahrzeit sehen wir rechter Hand am Waldesrand ein Hinweisschild mit der Aufschrift "Bahía Conejos". Von hier aus geht es dann auf einem schmalen Dschungelpfad zu Fuß weiter.

Zunächst laufen wir durch den Wald ein Stück bergab, bis wir zu einer Steintreppe gelangen. Dort eröffnet sich uns ein Traumblick auf die Playa Conejos. Der bis zu 80 Meter breite, goldgelbe Sandstrand erstreckt sich entlang einer hufeisenförmigen Bucht, deren Enden jeweils von Felsen eingerahmt sind.

Das einzige Hotel am Strand ist das Luxus-Hotel Secrets Huatulco*. Obwohl das Hotel riesengroß ist, ist der Strand relativ leer. Vermutlich halten sich die meisten Gäste in der großen Pool-Landschaft des Hotels auf. Umso besser, denken wir, denn so haben wir den Strand und die Bucht fast ganz für uns allein.

2. Stopp: Playa Tangolunda

Playa Tangolunda

Die Playa Tangolunda liegt in einer geschützten Bucht und eignet sich daher auch gut zum Baden und Schnorcheln

Als nächstes wollen wir uns die Playa Tangolunda ansehen. Also fahren wir wieder ein Stück zurück, dann auf den Boulevard Benito Juárez und vorbei an diversen Nobel-Hotels bis zum unverbauten westlichen Ende der Playa Tangolunda.

Hier biegen wir in die leicht zu übersehende Zufahrtsstraße zum Strand ein. Diese endet an einem Wald, wo wir unser Auto parken. Dann noch ein paar Minuten zu Fuß durch den Wald, und schon eröffnet sich vor uns die Playa Tangolunda. Auch dieser Strand ist goldgelb und liegt gut geschützt in einer hufeisenförmigen Bucht, so dass du hier sowohl baden als auch schnorcheln kannst.

Vor uns im Wasser sind gerade ein paar Pelikane auf der Jagd nach Fischen. Wir schauen dem Treiben noch ein paar Minuten zu, dann fahren wir weiter nach Santa Cruz, dem Haupt-Touristenort von Huatulco.

3. Stopp: Santa Cruz

Hafen Santa Cruz

Hafen in Santa Cruz

Dreh- und Angelpunkte in dem zu einer kleinen Stadt herangewachsenen Fischerort Santa Cruz sind der Hafen und der angrenzende Strand.

Die Hafeneinfahrt wird von einer langen Mole geschützt, die mehr als 300 Meter in die Bucht hinein ragt. Hier legen auch Kreuzfahrtschiffe an. Der Stadtstrand, die Playa Santa Cruz, ist sehr hübsch, aber ziemlich voll.

Vor allem an den Wochenenden und in Ferienzeiten sind die Strandrestaurants mit hauptsächlich einheimischen Familien bis auf den letzten Platz besetzt, die mit Bojen abgesteckten Badebereiche ein Tummelplatz für Kinder. Es macht Spaß, dem bunten Treiben zuzuschauen. Was du an der Playa Santa Cruz allerdings nicht erwarten kannst, ist Ruhe.

Denn viele Strandgäste haben ihre eigenen Bluetooth-Lautsprecher dabei und die Musik voll aufgedreht. Ob Salsa, Rap oder Rock – in den Strandrestaurants fliegt dir die Musik sprichwörtlich um die Ohren. Hinzu kommt noch die Beschallung aus den Lautsprechern der Restaurants selbst. Die Musiker, die von Tisch zu Tisch ziehen und für ein Trinkgeld ein Ständchen anbieten, tun uns geradezu leid. Ihr Geigenspiel oder auch Gesang geht bei all dem Lärm regelrecht unter.

Auch wenn die Stimmung an der Playa Santa Cruz wirklich gut ist, nervt uns der babylonische Musikmix nach einer Stunde doch ziemlich – und wir sehen zu, dass wir weiterkommen.

Hotel Tipps für Santa Cruz


Ein gutes Mittelklasse-Hotel direkt im Zentrum von Santa Cruz Huatulco ist das Hotel D Abril* nur rund drei Gehminuten vom Strand entfernt.

Beliebt, aber auch teurer ist der Castillo Huatulco & Beach Club* nördlich vom Zentrum.

4. Stopp: Playa Maguey

Playa Maguey Huatulco

Die Playa Maguey inmitten des Huatulco-Nationalparks

Ein letzter Strand steht heute noch auf unserem Plan, die Playa Maguey im Huatulco-Nationalpark. Von Santa Cruz sind es bis dorthin nur rund vier Kilometer. Die Straße endet oberhalb des Strands an einem Parkplatz. Von dort geht’s über ein paar Treppenstufen hinunter zur Playa mit ihrem wunderbar goldgelben Sand.

Fast die ganze Bucht ist von Restaurants und Beach Bars gesäumt. Hier wie auch im Wasser herrscht buntes Treiben. Der Strand liegt sehr geschützt, so dass du hier prima baden und schwimmen kannst. Die Playa Maguey ist außerdem der perfekte Ort für einen Sundowner.

Gern hätten wir hier noch etwas getrunken, doch wollen wir vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück in unserem Ferienhaus in La Boquilla sein und machen uns deshalb auf den Heimweg.

Nach rund einer Stunde Fahrzeit haben wir unser Ferienhaus erreicht. Auf unserer Terrasse trinken wir erst mal ein kaltes Bier. Später werden wir auf der Plancha ein paar Kalbskoteletts braten und dazu einen leckeren Salat essen.

Tag 16: Krokodiltour in der Laguna Ventanilla

Krokodil

Bei einer Bootstour durch die Laguna Ventanilla kannst du Krokodilen (gefährlich) nah kommen. Foto: Bettina Tiedke

Kurzüberblick

  • Fahrt von La Boquilla zur Laguna Ventanilla (20 km, 45 min Fahrzeit)
  • Anderthalbstündige Krokodiltour durch die Lagune und anschließender Strandspaziergang
  • Mittagessen in Puerto Ángel
  • Relaxen in unserem Ferienhaus

In einigen Lagunen und Flüssen an Oaxacas Pazifikküste leben Krokodile. Denen willst du beim Baden natürlich nicht begegnen, aber bei einer Bootstour kannst du sie gefahrlos in ihrem Element beobachten. Und genau das wollen wir heute tun und haben uns bereits am Vortag für eine Krokodiltour in der Laguna Ventanilla angemeldet.

Die Lagune liegt circa vier Kilometer westlich von Mazunte, also knapp 20 Kilometer bzw. eine Dreiviertelstunde Autofahrt von unserem Ferienhaus in La Boquilla entfernt. Also packen wir unsere Fotoausrüstung, Wasser und Sonnenschutzmittel ein und machen uns nach dem Frühstück gegen 9 Uhr auf den Weg.

Wieder einmal geht es auf die MEX 175. Wir passieren zuerst Puerto Ángel und anschließend Mazunte. Knapp vier Kilometer östlich von Mazunte siehst du auf der linken Seite schon ein Schild, das auf das Centro Ecotourismo La Ventanilla hinweist.

Das Zentrum ist eine Einrichtung der örtlichen Dorfgenossenschaft, die sich für den Schutz der Lagune und der dort lebenden Krokodile einsetzt. Krokodiltouren kannst du nur dort buchen, kommerzielle Anbieter gibt es glücklicherweise nicht.

Von der MEX 175 biegen wir in die Zufahrtsstraße zur Lagune ein, die zunächst noch asphaltiert ist, dann aber in eine Schotterpiste übergeht. Die Zufahrt wird von den Dorfbewohnern streng kontrolliert. Zugang hat nur, wer entweder bereits eine Krokodil-Tour gebucht hat oder an Ort und Stelle eine bucht.

Die unbefestigte Dorfstraße führt geradewegs zur Playa Ventanilla. Dort befindet sich das Ökozentrum, wo auch die Gruppen für die Krokodiltouren mit maximal acht Teilnehmern eingeteilt werden. Nachdem unsere Gruppe vollständig ist, händigt uns unser Guide die obligatorischen Schwimmwesten aus, und schon laufen wir im Gänsemarsch die 400 Meter durchs Dorf und an Feldern vorbei zur Lagune.

Dort bekommen wir noch einmal eine kurze Einweisung: "Bitte nicht die Hände über die Bordwand des Boots strecken – sonst könnte es sein, dass ihr eine Hand weniger habt." Na, klar, wir sind ja nicht lebensmüde.

Bootstour durch die Laguna Ventanilla

Gleich vornean am Bootsanleger liegt ein ziemlich dickes Krokodil und sonnt sich im seichten Wasser. Es scheint aber satt zu sein. Denn als wir ein paar Meter neben dem Tier ins Boot steigen, beachtet es uns gar nicht. Nachdem alle ihre Plätze eingenommen haben, paddelt unser Guide auch schon los.

Am Ufer sehen wir Wasserschildkröten – und natürlich auch jede Menge Krokodile. Zwischendurch taucht eins direkt neben dem Boot auf und scheint sich für uns zu interessieren. Ein Stück begleitet es uns und taucht dann wieder ins dunkle Wasser ab.

In den Bäumen am Ufer halten Reiher Ausschau nach unvorsichtigen Fischen. Über uns kreisen Geier. Dann öffnet sich die Lagune. Im dunklen Wasser stehen Mangroven, und auf kleinen Sumpfinseln nisten unzählige Vögel. Es ist schön, dass wir uns ohne Motor fortbewegen, so stören wir die Tiere nicht und können uns am Vogelgezwitscher erfreuen.

Kormoran Laguna Ventanilla

Kormoran in der Laguna Ventanilla. Foto: Bettina Tiedke

Anschließend folgt ein Abstecher in die Mangroven. Hier huschen große Leguane durchs Geäst. An einer Stelle über dem Wasser haben die Ranger eine Futterstelle mit Obst für sie aufgestellt. So kommen wir fast bis auf einen Meter mit dem Boot an sie heran. Die meisten Leguane sind grün. Ein besonders großes, diesmal orangefarbenes Exemplar scheint extra für uns zu posieren. Langsam geht es wieder zurück auf den Hauptarm der Lagune in Richtung Playa Ventanilla.

Leguan Laguna Ventanilla

Leguan in den Mangroven. Foto: Bettina Tiedke

Spaziergang an der Playa Ventanilla

An der Anlegestelle sonnt sich ein weiteres Krokodil im seichten, klaren Wasser, so dass wir es in seiner ganzen Länge bestaunen können. Mit genügend Sicherheitsabstand machen wir vom Ufer aus noch ein paar Fotos und gehen dann unter den Palmen hindurch zum Strand. Hier brechen sich die Wellen im strahlenden Sonnenschein. Pelikane stürzen sich immer wieder auf Beutefang ins Wasser. Fregattvögel patrouillieren elegant über den Strand und versuchen, kleineren Vögeln ihre Beute abzunehmen.

An ihrem östlichen Ende wird die Playa Ventanilla von Felsen begrenzt, Richtung Westen scheint sich der Strand in der Ferne in der Gischt aufzulösen. Ein paar hundert Meter entfernt können wir auch ein paar Surfer:innen ausmachen, ansonsten ist der Naturstrand menschenleer.

Playa Ventanilla

Die kilometerlange Playa Ventanilla

Erfüllt von tollen Eindrücken, machen wir uns anschließend auf den Heimweg. In Puerto Ángel legen wir noch einen Stopp ein und gönnen uns im Restaurant Brisas del Mar eine eisgekühlte Michelada und einen leckeren Pulpo-Salat.

Anschließend geht’s wieder zurück zu unserem Ferienhaus in La Boquilla, wo wir den Rest des Tages relaxen werden.

Tage 17 und 18: Chillen an der Playa La Boquilla

Die letzten beiden Tage an Oaxacas Pazifikküste verbringen wir mit Baden und Chillen an unserem Hausstrand, der Playa La Boquilla. Abends genießen wir unser großes Ferienhaus mit seinen schönen Terrassen und den Blick auf den weiten Ozean vor unserer Tür.

Tag 19: Rückfahrt von La Boquilla nach Oaxaca de Juárez und Rückgabe unseres Mietwagens

Kurzüberblick

  • Rückfahrt von La Boquilla nach Oaxaca de Juárez (242 km, knapp 6 h Fahrzeit)
  • Rückgabe unseres Mietwagens bei Europcar am Flughafen
  • Taxifahrt zum Hotel Dainzú in Oaxaca de Juárez
  • Stadtbummel und Abendessen in der Altstadt

Heute heißt es Abschied nehmen von Oaxacas Pazifikküste und zurück nach Oaxaca de Juárez zu fahren. Dort werden wir noch eine Nacht verbringen, bevor wir dann zurück nach Mexiko-Stadt fliegen.

Unsere Koffer haben wir schon am Vorabend gepackt, so dass wir uns gleich nach dem Frühstück gegen 8 Uhr auf den Weg nach Oaxaca de Juárez machen können. Wir fahren auch deshalb so früh los, damit wir in Falle einer wiederholten Straßenblockade immer noch Zeit haben, diese hoffentlich umfahren zu können und unseren Mietwagen spätestens um 18 Uhr in Oaxaca de Juárez abzugeben.

Diesmal ist die MEX 175 jedoch frei von Blockaden und wir kommen nach unserem sechsstündigen Roadtrip gut bei der Mietwagenstation von Europcar nahe Oaxaca Airport an. Die Rückgabe des Mietwagens gestaltet sich problemlos und die zwei, drei Aufsetzer auf den Topes haben glücklicherweise keinen Schaden am Auto hinterlassen.

Anschließend lassen wir uns mit dem Taxi ins Hotel Dainzu* in der Altstadt von Oaxaca de Juárez fahren. Dort stellen wir nur unsere Sachen ab, machen uns frisch und bummeln noch ein bisschen durch die Stadt. Wir lassen uns treiben, kehren in der Altstadt in einem hübschen Restaurant ein und lassen den Abend bei ein, zwei Margaritas in einer Bar nahe dem Templo Santo Domingo ausklingen.

Margaritas

Immer wieder lecker: Margaritas in einer Cocktailbar in Oaxaca

Tag 20: Rückflug von Oaxaca de Juárez nach Mexiko-Stadt

Kurzüberblick

  • In Oaxaca de Juárez Frühstück im Café Boulenc
  • Um 12.20 Uhr Flug mit Viva Aerobus zurück nach Mexiko-Stadt

Heute heißt es endgültig Abschied nehmen von Oaxaca. Unser Flieger nach Mexiko-Stadt geht mittags, so dass außer für ein Frühstück nicht mehr viel Zeit bleibt. Und das genießen wir im Café Boulenc (Calle Porfirio Díaz 207), dem wohl besten und beliebtesten Café in Oaxaca de Juárez.

Anschließend packen wir im Hotel Danizú unsere sieben Sachen zusammen und machen uns startklar für den Rückflug nach Mexiko-Stadt. Dort werden wir noch zwei Tage mit Bettinas Tochter, deren Freund und unserem Enkel verbringen, bevor wir mit Air France via Paris wieder zurück nach Deutschland fliegen.

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