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Reisen mit 50 – 10 Dinge, die anders sind als mit 20

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Von Gudrun Brandenburg

Reisen mit 50 - ist das wirklich anders, als wenn du mit 20, 30 oder 40 durch die Welt reist? Ja, ist es. Bei mir jedenfalls, obwohl ich es nur ungern zugebe. Für mich ist das Reisen mit Anfang 50 zwar genauso toll wie früher, aber die Art, wie ich reise, hat sich verändert.

1. Schwere Rucksäcke ade: Seitdem ich 50 bin, reise ich mit Trolley

Mit 20 oder 30 hat es mir nichts ausgemacht, mit einem schweren Rucksack auf dem Rücken von A nach B zu reisen. Mit Anfang 50 schon. Wie die meisten, die seit Jahrzehnten am Schreibtisch sitzen, habe auch ich seit einigen Jahren Rückenprobleme. Daher reise ich nur noch mit Trolley, meiner Reisetasche, die ich bequem hinter mir herziehen kann.

Einen Rucksack habe ich nur noch als Handgepäck. Darin befinden sich mein Laptop, mein Smartphone, ein paar Kabel und meine Reisedokumente. Gesamtgewicht: 2,7 Kilogramm. Damit kann ich gut leben.

2. Ich hetze nicht mehr von A nach B und lege bei Langstrecken einen Stopover ein

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Seitdem ich 50 bin, gönne ich mir auf Reisen mehr Pausen und lege auch mal die Beine hoch

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…oder mache sie ganz lang

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…oder nehme ein entspanntes Flower Bath

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…oder relaxe im Pool

Jede Nacht an einem anderen Ort bzw. in einem anderen Hotel zu schlafen und wochenlang aus dem Koffer zu leben, war für mich jahrzehntelang kein Problem. Jetzt bekomme ich das nicht mehr so gut gut hin und bleibe auch mal mehrere Tage an einem Ort.

Ich muss nicht mehr mitten in der Nacht aufstehen, um möglichst früh weiter zum nächsten Ort zu fliegen oder an einem Tag möglichst viele Sehenswürdigkeiten abzuklappern. Seit ein paar Jahren schafft mich das Gehetze, und ich gönne mir auf Reisen inzwischen auch längere Pausen.

Ebenso einen Stopover bei Langstreckenflügen. Die Zeiten, in denen ich hintereinander weg zwischen 20 und 30 Stunden (mit Umsteigen und Wartezeiten) auf die Philippinen oder nach Bali geflogen bin, sind passé. Mittlerweile unterbreche ich den Flug für eine Nacht und quartiere mich in einem Hotel ein.

Die absoluten Vorteile eines Stopover bei Langstrecken sind:

Bei meinen Asien-Reisen übernachte ich meist in Bangkok oder Kuala Lumpur. Wenn ich mich dort nur eine Nacht aufhalten will, buche ich in der Regel ein Flughafenhotel.

In Bangkok miete ich mich schon seit Jahren im Mariya Boutique Hotel* ein. Das Hotel liegt nur drei Kilometer vom Suvarnabhumi Airport entfernt und kostet akzeptable 32 Euro pro Nacht inklusive Flughafenshuttle.

Das Mariya Boutique Hotel ist ein gutes, vergleichsweise kleines Mittelklassehotel mit 37 Zimmern. Die Zimmer haben alle Klimaanlage, bequeme Betten und ein Duschbad mit Warmwasser. Kein Luxus, aber alles, was du für eine Nacht brauchst. Etwa 100 Meter vom Hotel entfernt befindet sich außerdem ein sehr gutes Thai-Restaurant mit Außenterrasse und Live-Musik.

Nachdem das Concorde Inn unweit des Kuala Lumpur International Airports abgebrannt ist, habe ich nahe KLIA im Ort Sepang ein neues Hotel für mich entdeckt: das Rumah Putih Bed & Breakfast*. Das familiengeführte, kleine Hotel liegt rund 15 Autominuten vom Flughafen entfernt. Die Zimmer sind picobello, haben Klimaanlage und Fan. Das Hotel verfügt außerdem über einen kleinen Pool und eine schöne Terrasse.

Etwa fünf Minuten vom Rumah Putih entfernt gibt es ein 7-Eleven, wo du Snacks und Getränke (auch Bier) kaufen kannst, sowie ein einfaches, aber gutes Restaurant mit malaysischer, balinesischer und Thai-Küche.

3. Ich reise komfortabler

Die Zeiten, in denen ich mit dem Zug 20 Stunden im Stück durchs peruanische Hochland gereist bin oder auf einem Pick-up voller Hühner durch Laos, sind zum Glück vorbei.

Mittlerweile reise ich so bequem wie möglich. Und kann es mir glücklicherweise leisten. Längere Strecken fliege ich, wenn Fliegen nicht möglich ist, miete ich mir ein Taxi oder ein Private Car mit Fahrer.

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Auch für längere Touren miete ich mir meist ein Taxi oder buche ein Private Car mit Fahrer

4. Ich buche nur noch Zimmer mit Klimaanlage

Früher hat mir die Hitze in tropischen Ländern nichts ausgemacht. Im Gegenteil: Für mich konnte es auf Reisen nie heiß genug sein. Temperaturen von 36 bis 38 Grad waren geradezu optimal für mich. Jetzt, mit 52, stecke ich extreme Hitze nicht mehr so gut weg. Daher buche seit ein paar Jahren nur noch Zimmer mit Klimaanlage.

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Hitze stecke ich nicht mehr so gut weg wie früher

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Mit 40 bin ich bei 36 Grad Hitze noch steile Treppen gestiegen, ohne dabei zu schwitzen. Mit 52 ist das anders…

5. Ich habe mehr Angst vor Krankheiten

Mit 20, 30 und auch noch mit 40 habe ich mir nie viele Gedanken gemacht, was wäre, wenn ich auf einer Reise richtig krank würde oder mir etwas passiert. Jetzt, mit 52, informiere ich mich vor jeder Reise über die medizinische Versorgung vor Ort.

Ich wähle meine Reiseziele zwar nicht danach aus, ob es hier oder da ein (vernünftiges) Krankenhaus oder Englisch sprechende Ärzte gibt, aber ich checke, welche Alternativen ich habe, sollte mir etwas passieren. Zum Beispiel, wie viel Zeit mir im Notfall bliebe, um vom letzten Winkel in Nordthailand nach Chiang Mai oder Bangkok zu einem Krankenhaus zu kommen.

6. Ich vermeide Risiken

In Thailand ein Moped leihen und über die Inseln brettern, auf schmalen Bambusleitern in tiefe, glitschige Höhlen steigen, weit draußen im Meer allein schnorcheln – solche Risiken gehe ich inzwischen nicht mehr ein. Zumal ich auf meinen Reisen gesehen habe, was risikobereiten Touristen so alles passieren kann.

Wenn ich auf Phuket oder Koh Samui in den Flieger nach Bangkok steige, stehen mindestens drei Leute mit Gips, Halskrause und / oder Schürfwunden in der Schlange. Alles Mopedunfälle, meist selbst verschuldet.

Klar, wenn ich mich ohne Helm (obgleich in Thailand Helmpflicht besteht), nur mit Shorts und Flip Flops aufs Moped setze und dann hinkrache, weil in Thailand oder anderswo auf der Welt der Verkehr eben anders tickt als zu Hause, kann ich froh sein, überhaupt überlebt zu haben.

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Noch vor zehn Jahren habe ich mir auf meinen Thailand-Reisen immer Mopeds gemietet. Inzwischen ist mir Mopedfahren generell zu gefährlich

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Manchmal geht es nicht anders…

7. Inzwischen reise ich auch gern allein

Wenn ich früher zu zweit oder mit mehreren verreist bin, war zwar immer alles gut (kein oder Streit o. ä.), aber heute reise ich auch gern mal allein.

Wenn du älter wirst, machst du bekanntlich weniger Kompromisse. Und auf Reisen, wenn du 24 Stunden mit jemandem zusammen bist, musst du Kompromisse machen. Viele sogar, und zwar von morgens bis abends. Das fängt manchmal schon bei der Reiseplanung an und hört nachts beim Schnarchen deines Bettnachbars / deiner Bettnachbarin auf.

Ich habe auf Planet2Go unlängst einen Beitrag über 10 gute Gründe für das Alleinreisen geschrieben. Lies mal!
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Je älter ich werde, desto mehr genieße ich es, allein zu reisen. Schließlich habe ich ja auch zu tun….

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Allein in einer Beach Bar zu sitzen, ist für mich kein Problem

8. Ich habe mehr Gepäck als früher

Ich verstehe natürlich viele meiner jungen Reiseblogger-Kollegen und -Kolleginnen sehr gut, die am liebsten minimalistisch mit einem sieben Kilogramm schweren Rucksack (Handgepäck) monatelang unbeschwert durch die Welt reisen.

Aber mit 50 brauche ich auf Reisen mehr Dinge als mit 20 oder 30. Zum Beispiel Medikamente (weil du dir im Alter ja mehr Gedanken um deine Gesundheit machst) oder mehr T-Shirts (weil du ab Mitte 40 insbesondere als Frau häufiger schwitzt oder die Hitze eben nicht mehr so gut wegsteckst) oder eine Spiegelreflex-Kamera mit mindestens zwei Wechselobjektiven (weil du Zeit deines Lebens handfeste Kameras gewöhnt bist).

Ich traue mich kaum, es zu sagen: Mein Trolley wiegt selten unter 18 Kilogramm.

9. Klingt doof, aber ich bin jetzt lärmempfindlich

Hmmmm, ja, ich werde alt. Ich fand es einmal toll, in einer Liege am Strand zu liegen, mit einem Sundownder in der Hand, und von allen Seiten mit Musik beschallt zu werden. Inzwischen macht mich laute Musik rasend, und ich mache einen Bogen um Beach Bars, aus denen laute Mucke dröhnt.

Ebenso empfindlich bin ich mittlerweile auch gegen Kindergeschrei, zum Beispiel im Hotel am Pool oder im Flugzeug. Muttis, Vatis, nicht böse sein, aber ihr kommt wahrscheinlich auch noch dahin ;-)

10. Jubel, mit 50 baggert mich keiner mehr an!

Als ich mit neun Jahren das zweite Mal mit meinen Eltern in Tunesien war, wurden meinem Vater 100 Kamele für mich angeboten. Als ich 12 war, bin ich im Chan el-Chalili in Kairo unentwegt von Typen angequatscht worden. Mit 16 grapschte mir auf dem Flug nach Buenos Aires mein Sitznachbar an die Brust. Ich lernte zwar, mich erfolgreich gegen sexuelle Übergriffe zu wehren, aber die Anmache ging weiter, bis ich etwa 45 war. Seitdem hat das Gebaggere ein Ende und ich habe auf Reisen endlich Ruhe!

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Wer schreibt hier?

  • Gudrun
  • Hi, ich bin Gudrun, Redakteurin, Ende 50, lebe in Berlin, liebe Südostasien & die Welt und schreibe Planet2Go. Schön, dass du auf meiner Seite bist!

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